Die Siedler wurden von den Indianern freundlich empfangen (Bild: Nationaal Archief)

Die Siedler hängten drei Indianer wegen angeblichen Mordes auf

Im Mai 1637 überfielen mehrere Hundert Siedler aus dem Connecticut Valley ein Pequet-Dorf, zündeten die Hütten an und ließen Frauen, Kinder und Greise in den Flammen umkommen. Drei Jahrzehnte später gab es bereits über fünfzigtausend Weiße in Neu England, und zahlreiche Indianer waren an ihren Krankheiten gestorben. 1661, ein Jahr nach dem Tod von Häuptling Massasoit, wurde sein Sohn Wamsutta von Siedlern während einer Befragung ermordet. Metacomet, von den Weißen wegen seiner Uniform "King Philip" genannt, schwor blutige Rache.

Vielleicht wäre der Krieg zu diesem Zeitpunkt noch zu verhindern gewesen, aber als im Juni 1675 drei Wampanoag wegen angeblichen Mordes öffentlich gehängt wurden, überfiel Metacomet mit seinen Kriegern die Dörfer Swansea und Mendon und tötete alle Weißen. Die Nipmucks und Narragansetts schlossen sich seiner Streitmacht an. Gemeinsam wollten sie das Connecticut Valley für die Indianer zurückerobern. Die Kolonisten verfügten zwar über eine stärkere, aber in zahlreiche Milizen aufgesplitterte Armee.

Metacomet wurde von einem Angehörigen seines Stammes verraten

Am 19. Dezember gelang es ihnen, tausend Mann zu vereinen und eines der Hauptlager von Metacomet zu zerstören. Achtzig Siedler und über eintausend Indianer (hauptsächlich Frauen und Kinder) sollen dabei ums Leben gekommen sein. Die Krieger flohen in alle Richtungen und verübten nur einige Überfälle. Im Laufe der Zeit verringerte sich die Streitmacht durch Krankheiten und Hunger.

Als Metacomet einen Krieger hinrichten ließ, weil er ihm geraten hatte, sich zu ergeben, schien das Ende nahe. Zudem war der Bruder des Verurteilten zu den Weißen geflohen und hatte ihnen den Aufenthaltsort des Häuptlings verraten. Die Miliz umstellte das Lager und der Verräter tötete Metacomet durch einen Gewehrschuss. Anschließend zerhackten die Siedler Metacomet in vier Teile und stellten seinen Kopf in Plymouth aus. Seine Frau und sein Sohn wurden als Sklaven in die Karibik verkauft.

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