Biberpelze waren sehr begehrt (Bild: tpsdave / Pixabay)

Die Mohawk schlossen einen Friedensvertrag mit den Franzosen

In der Folgezeit hatten die Mohawk mit immer mehr Problemen zu kämpfen. Vor allem der Missbrauch von Alkohol, den holländische Händler in die Dörfer lieferten, sorgte für ein Ansteigen der Sterblichkeitsrate. Als die Mohawk versuchten, die Handelsbeziehungen zwischen den westlichen Irokesen und den Europäern zu kontrollieren, kam es zu einer Spaltung der Irokesenliga. Darauf folgten die Mohawk den anderen Stämmen des Bündnisses und schlossen 1653 einen Friedensvertrag mit den Franzosen.

Zwischen 1655 und 1659 besuchte der französische Jesuitenpater Simon le Moyne mehrmals die Mohawk und errichtete eine Mission. Aber die Indianer misstrauten dem Frieden. Nach mehreren blutigen Auseinandersetzungen drängten sie die Onondaga, die Mission wieder aufzulösen. Im Jahr 1664 wurde New York eine britische Kolonie. Dieser Wechsel bedeutete für die Mohawk jedoch keinen Nachteil. Sie handelten weiterhin mit den Holländern, die dort unter englischer Flagge ihren Geschäften nachgingen. Dies stärkte zwar die Position der Mohawk im Pelzhandel, stellte aber für die anderen Stämme eine große Gefahr dar.

Die Kirche hielt den Verzehr von Biberfleisch in der Fastenzeit für unbedenklich

Im Winter 1665/66 sollte eine Expedition unter der Führung von Daniel de Rémy de Courcelle die Dörfer der Mohawk angreifen und zerstören. Doch das Unternehmen scheiterte. Courcelle und seine Männer wurden in enen Hinterhalt gelockt. Eine zweite Expedition unter Alexandre de Prouville war wesentlich erfolgreicher. Es gelang ihnen, die Dörfer und die Maisvorräte der Indianer zu vernichten. 1667 schlossen die Mohawk und alle anderen Stämme der Irokesenliga in Quebec abernals einen Friedensvertrag mit den Franzosen. Und sie nahmen auch weiterhin am lukrativen Pelzhandel teil. Erst im 19. Jahrhundert verlegten sich die Mohawk von der Jagd auf die Landwirtschaft.

Aber nicht nur die Pelzjäger waren dafür verantwortlich, dass die Biber fast ausgerottet wurden. Schuld trug auch die Kirche. In der Fastenzeit mussten die Menschen auf den Genuss von Säugetierfleisch verzichten. Beim Biber wurde jedoch eine Ausnahme gemacht, weil er sich überwiegend im Wasser aufhält und sein schuppiger Schwanz einem Fisch ähnelt. Das von 1414 bis 1418 tagende Konstanzer Konzil fasste deshalb den Beschluss, den Verzehr des Fleisches in der Fastenzeit zu erlauben. Und der Jesuitenpater Pierre de Charlevoix erklärte 1754, dass "der Schwanz ganz Fisch ist" und die Theologische Fakultät in Paris das Essen von Bibefleisch in der Fastenzeit für unbedenklich hält. Heute stehen Biber unter Artenschutz.

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