So schädigen die Blattläuse - Direkte und indirekte Schäden durch die Läuseplage

Nahezu alle Pflanzenarten sind für Blattlausbefall anfällig. Besonders beliebt bei den Läusen sind jedoch Rosen, blühende Stauden, Obstgehölze, Pfingstrosen und Ziergehölze wie zum Beispiel der Schneeball. Befallen werden meist die Knospen und die zarten Triebspitzen. Blätter rollen sich bei starkem Befall ein oder verkümmern und Knospen sterben ab. Die Pflanzen verkrüppeln oder bleiben im Wuchs zurück. So unansehnlich wie die Läusekolonien auf unseren Gartenpflanzen auch sind, sie sind mitunter nicht die schlimmste Plage. Weitaus gefährlicher als der Läusebefall selbst können nämlich die Sekundärerkrankungen der Pflanze sein. Läuse können nämlich gefährliche Viruskrankheiten übertragen. Auch Rußtaupilze, die auf den klebrigen Ausscheidungen der Blattläuse siedeln, schwächen befallene Pflanzen zusätzlich. Der von den Läusen ausgeschiedene Honigtau lockt Insekten und Ameisen an. Mit den Ameisen leben die Läuse in einer Art Symbiose. Die Ameisen ernähren sich vom ausgeschiedenen Honigtau der Blattläuse und bewachen und pflegen im Gegenzug dafür ihre Blattlauskolonie. Sie helfen den Läusen auch beim Wechsel der Wirtspflanze, indem sie die Läuse regelrecht transportieren.  Eine effektive Blattlausbekämpfung sollte daher auch die Bekämpfung der Ameisen einschließen.

Bild: www.pixelio.de

Vorbeugen statt heilen - Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Blattläuse

Pflanzen, die am idealen Standort unter optimalen Umweltbedingungen wachsen, sind generell widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Auch die Nachbarschaft der Pflanzen kann viel dazu beitragen die lästigen Läuse fern zu halten. Gut sind hier Lavendel gegen die Rosenblattlaus und Gewürzsträucher wie Bohnenkraut oder Salbei im Staudenbeet. Generell begünstigt eine trockene warme Luft die Vermehrung der Läuse.

Blattlausbefall tritt meist schon im zeitigen Frühjar auf, wenn sich die ersten jungen Triebe und Knospen bilden. Wichtig für den Erfolg ist ein rasches Eingreifen schon bei den ersten Anzeichen eines Befalls, da sich die Zahl der Gegner täglich vervielfachen kann.

Hausmittel für die Bekämpfung der Läuseplage - ... einfach selbst gemacht

Es gibt viele altbewähre Hausmittel, die den Saugern den Garaus machen ohne die Umwelt zu schädigen.

 

  • Ist der Befall noch nicht stark und die Pflanze robust genug, reicht oft schon das Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl oder das Abreiben der befallenen Stellen mit den Fingern.
  • Reichen diese einfachen Mittel nicht mehr, kann man den Plagegeistern mit einer Jauche aus Brennesseln oder Wurmfarn zu Leibe rücken. Wie man eine solche Jauche herstellt können Sie hier nachlesen. Die befallenen Stellen werden mit der unverdünnten Jauch gespritzt.
  • Noch einfacher herzustellen ist eine Seifenlösung aus Schmierseife, Wasser und Spiritus. Diese Methode ist zwar sehr effektiv, aber nicht mehr so ganz umweltfreundlich. Das Erdreich sollte daher vor dem Spritzen der Pflanzen unbedingt abgedeckt werden. Außerdem dürfen nur die Unterseiten der Blätter besprüht werden.
  • Rapsöl hilft auch gegen eine Unzahl von Schädlingen. Da es die Pflanze jedoch am Atmen hindert, dürfen hier auch nur Äste, Knospen oder Blattstiele eingestrichen werden. Für eine großflächige Anwendung ist Rapsöl daher weniger geeignet.
  • Raucher haben die Möglichkeit ein paar Zigaretten zu opfern und aus dem Tabak einen Sud zu kochen. Die stark riechende Flüssigkeit wird auf die Blattunterseiten und die befallenen Triebe gesprüht.
  • Auch Niem-Präparate sind recht umweltfreundlich. Der angenehme Nebeneffekt: Man kann mit einem Präparat Jagd auch viele Schädlinge machen, ohne die Nützlinge zu gefährden. Der Nachteil von Präparaten auf Neem-Basis ist mitunter deren strenger Eigengeruch.

Natürliche Feinde der Blattläuse - Marienkäfer, Florfliege, Schlupfwespe, Gallmücke, Blumenwanze und Ohrwurm

Auch auf die natürlichen Feinde der Blattläuse wie Marienkäfer oder Florfliegen kann man zurückgreifen. Deren Eier oder Larven werden sogar im Handel angeboten. Marienkäferlarven haben einen geradezu unersättlichen Appetit auf Blattläuse, rund 800 Läuse frisst eine Käferlarve während ihrer Entwicklung. Ein ausgewachsener 7-Punkt Marienkäfer bringt es immerhin noch auf 150 Läuse pro Tag.

Wenn man den Nützlingen genügend Überwinterungsmöglichkeiten bietet hat man im nächsten Jahr eine starke Hilfstruppe gegen die Läuseplage. Marienkäfer überwintern gerne in Laubhaufen unter Gehölzen oder in Mauerritzen. Jede Menge Komfort für nützliche Insekten bietet ein Insektenhotel, das man mit wenig Aufwand auch selbst herstellen kann. Holzblöcke mit tiefen Löchern, Tonröhren gefüllt mit Stroh oder Schilfbündel an geschützten Plätzen im Garten angebracht erfüllen bereits den Zweck.

Laden ...
Fehler!