Titelbild: Stefan Bayer  / pixelio.de

Begriffserklärungen

Boule: "Boule" kommt aus dem Französischen und bedeutet "Kugel" und ist im Prinzip der Oberbegriff für alle in Frankreich üblichen Kugelspielarten.

Pétanque: Pétanque ist eine französische Kugelspielvariante, die auch außerhalb Frankreichs weit verbreitet ist. 

Boccia: "Boccia" kommt von "Bottia", dem italienischen Wort für "Kugel" und der Name der italienischen Version des Kugelspiels.

Boulekugeln (Bild: Nils Allwardt / pixelio.de)

Boccia - Geschichte und Regeln

Bereits im 13. Jahrhundert spielte man in den meisten Teilen Europas Boccia. Philipp V. von Frankreich verbot 1319 das Spiel sogar, weil er wollte, dass das Volk lieber Bogen- und Armbrustschießen trainiert, um sich verteidigen zu können. 1511 wurde Boccia auch in England verboten. Heinrich VIII. war es, der das Spiel nicht mehr erlaubte, weil die Menschen zu faul wurden und nur mehr spielten, anstatt zu arbeiten. 1576 wurde das Spiel sogar in Italien auf öffentlichen Plätzen verboten, weil einfach ständig und immer gespielt wurde und es dabei meist sehr laut zuging. Konrad Adenauer war der wahrscheinlich bekannteste deutsche Bocciaspieler, der auf seinen Italienurlauben ständig spielte und das Spiel somit auch nach Deutschland brachte. 

Boccia kann alleine gespielt werden, oder mit bis zu 3 weiteren Spielern, also zu Viert. Original wird Boccia mit massiven Holz- oder Kunststoffkugeln (Durchmesser bi115 mm) gespielt. Gespielt wird auf einer speziellen Bocciabahn, die bei Wettbewerben 26,50 m lange ist und 4,5 m breit. Grundziel des Spiels ist es, seine Punktekugeln möglichst nahe an den "Pallino", einer kleineren Kugel, heranzurollen oder zu werfen. Für die Kugeln, die in der Nähe des Pallinos liegen, gibt es Punkte. Dazwischen kann man aber auch natürlich versuchen bereits liegende Kugeln, auch die des Gegners oder den Pallino, wegzustoßen.

Pétanque - Geschichte und Regeln

Pétanque entstand vermutlich 1910 in La Ciotat an der Côte d`Azur. Verschiedene Boule-Varianten gab es ja bereits, doch bei diesen wurde Anlauf genommen, bevor man die Kugel stieß. So hat man in La Ciotat angeblich auf einen verletzten Spieler Rücksicht nehmen müssen, der keinen Anlauf nehmen konnte und dadurch ist Pétanque entstanden, das von "pieds tanques" abstammt, was soviel bedeutet wie "geschlossene Füsse" und dies ist die vorgeschriebene Fußstellung beim Pétanque. Dadurch, dass man beim Pétanque keinen Anlauf nimmt, sondern alle im gleichen Startpunkt (ein aufgemalter Kreis) stehen müssen, muss das Feld auch nicht so groß sein und man kann es eigentlich überall spielen. Es wird ausgelost, danach wird die kleine Kugel ausgeworfen und wie beim Boccia müssen die Punktekugeln möglichst nahe an die kleine Kugel herangerollt oder geworfen werden. Die professionellen Kugeln aus Metall sind ziemlich schwer, sie wiegen 650 bis 800 g und haben einen Durchmesser von etwa 80 mm.   

Boccia oder Pétanque professionell spielen?

Österreichischer Bocciaverband

Boccia Bund Deutschland e.V.

Züricher Bocciaverband

Österreichischer Pétanqueverband

Boule zuhause spielen

Wenn Sie eines der Kugelspiele nur zuhause spielen wollen, oder im Urlaub, so brauchen Sie kein professionelles Bouleset. Die bunten Kunstoffkugeln sind auch schwer, da sie meist mit Wasser oder Sand gefüllt sind, aber für Kinder sind sie meist lustiger und ansprechender. Verwenden Sie Metallkugeln, so ist ein Kugelmagnet ganz praktisch, da muss man sich nicht bücken, wenn man sie aufhebt. Der Magnet ist bei einigen Sets dabei. Sie können Boule sowohl in der Wiese spielen, als auch auf Sand oder Kies, deswegen sind die Kugelspiele gerade im Urlaub am Strand sehr beliebt.

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