Bodenbelebung durch Effektive Mikroorganismen
Effektive Mikroorganismen (EM) reinigen unermüdlich die Umwelt und begleiten uns ein Leben lang. Sie lohnen uns ihre Pflege mit einem fruchtbaren Boden.Was sind Mikroorganismen
Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen. Sie sind in allen Bereichen des Lebens unentbehrlich und in der gesamten Ökologie, dem Lebensraum von Tieren, Pflanzen und Menschen anzutreffen. Sie helfen alle organische Substanzen wieder in den ökologischen Kreislauf zu bringen, sind schnell zum Einsatz bereit und verhindern oder vermindern zum Beispiel schlechte Gerüche, die Entstehung von Schimmel und beseitigen gesundheitsschädliche Bakterien auf textilen Oberflächen, Körpern oder im Boden.
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Fermentierte Mikroorganismen arbeiten besser
EM ist eine Kurzbezeichnung. Sie benennt die Effektiven Mikroorganismen, die Professor Dr. Teru Higa, an der Ryukyus Universität, auf Okinawa, vereinigte. Das Gemisch, das fast hundert unterschiedliche anaerobe und aerobe Mikroorganismen beinhaltet, enthält überwiegend Milchsäurebakterien, Hefen und Photosyntesebakterien. In ihrer Mischung bleiben sie über lange Zeit zusammen im Gleichgewicht und entwickeln eine selbst reinigende Substanz. Das heißt, sie leben von den Stoffwechselprodukten der Menschen, Tiere und Pflanzen. Da die EM gentechnisch nicht verändert wurden, entwickeln sie, bei ihrer Tätigkeit, aufbauende Kräfte. Der Prozess ähnelt dem der Milchsäuregärung, wie sie schon seit Alters her, zum Beispiel bei der Herstellung von Sauerkraut, Joghurt, Bier und Wein, genutzt wird. Nachweisbar ist, dass das so entstandene Sauerkraut mehr Vitamine und Enzyme enthält als der Kohl alleine. Nachgewiesenermaßen entstehen durch die Fermentation neue Stoffe und Verbindungen. Diese Tatsache wird bei der EM-Technologie, inzwischen weltweit, genutzt. Da die Produkte der EM im Garten, in der Landwirtschaft, aber auch im Haushalt angewendet werden können, haben einige Fachleute einen Vorbehalt. Sie bezweifeln, dass EM universell, zum Beispiel bei der Deponierung von Müll, wirksam sein kann.
Von der Wirksamkeit können sich die Zweifler überall dort überzeugen, wo EM schon als mikrobieller Symbioselenker eingesetzt wird. Das ist bei der Kompostierung von Bioabfällen, bei der Lagerung von Gülle, beim Aufbau eines gesunden Bodens, bei der Reinigung von Kuh-Schweine und Pferdeställen und anderen landwirtschaftlich genutzten Gebäuden. Gute Resultate wurden auch schon bei der Reinigung und Sanierung von Teichen, von Käsereien und Schlachthöfen erzielt.
Mikroorganismen sind hilfreiche Begleiter im Haushalt, in der Landwirtschaft und im Garten
Die Einführung der EM wurde von Kritiken begleitet. Aufmerksame Naturbeobachter fragen sich wo die in Deutschland erhältlichen EM gezüchtet werden und ob der Genuss derart behandelter Nahrungsmittel mit Grundsätzen unserer Lebensmittelhygiene vereinbar ist. Gabriele Freitag-Lau ist eine der ersten EM-Beraterinnen. Sie empfiehlt in ihrem Block, für die Gärtner und Landwirte, die EM Organismen in 1 000 Liter Kanistern anzusetzen, zu verdünnen und mit einer Feldspritze auszubringen. Bei ihren anschließenden Ernteerfolgen wurden die Aussaattage nach dem kosmischen Kalender, auch Mondkalender genannt, berücksichtigt.
So wird EM Bokashi im Garten ausgebracht
Der Kompost, der zur Fermentierung angesetzt wurde, heißt in Japan Bokashi. Er ist besonders für Starkzehrer, wie Kürbisse, optimal. Bokashi ist stark wirksam und sollte, genau wie Dünger oder frischer Kompost, nicht direkt auf die Pflanzen aufgebracht werden.
Gut ist es, wenn auf einem Stück Gartenland die Wildkräuter entfernt werden. Danach wird in den Boden eine etwa zwei Hände hohe und ebenso breite Rinne gezogen. Dort hinein wird das fertig fermentierte Küchen- und Garten-Bokashi verteilt. Wer diesen Kompost betrachtet, sieht, dass dieser Biokompost nicht völlig zerfällt. Es hat, über einen langen Zeitraum von mehreren Monaten, eine Fermentierung stattgefunden. Die Herstellung von Humus findet erst anschließend im Boden statt. Beteiligt daran sind Regenwürmern, Asseln und Springschwänze, für die der Bokashi eine Kraftnahrung ist. Damit die Kleinstlebewesen besser arbeiten können, wird die so gefüllte Rinne mit einer leichten EM-Lösung besprüht. Anschließend wird die Rinne wieder Handhoch mit Erde bedeckt, weil Mikroorganismen besser in der Dunkelheit arbeiten.
Besonders für junge Pflanzen ist die Wirkung von EM zu stark. Der frisch gedüngte Boden wird aus diesem Grund etwa zwei Wochen ruhen gelassen und dann erst bepflanzt.
Einblick in das Buch "EM eine Chance für unsere Erde"
"Mikroorganismen begünstigen im Boden, bei Pflanze, Tier und Mensch den Stoffwechsel und dadurch deren Einsatz. So beginnt Anne Lorch das Buch, das eigentlich mit dem zu tun hat, was die Stadtbevölkerung wenig zu interessieren scheint, dem Mutterboden, der im Alltag mit Dreck, Staub oder Schmutz gleich gesetzt wird.
Im Kapitel eins des Buches beschreibt die Autorin den Boden als unsere Lebensgrundlage. Sie betrachtet, wie der ehemals gesunde Boden einmal beschaffen war, aus welchem Grund die Zusammensetzung und Struktur sich veränderte. Sie macht denjenigen Mut, die auf eine Wiederherstellung der ins Ungleichgewicht geratenen Ökologie hoffen. Diese "Heilung" ergibt sich, ihrer Erfahrung nach, aus der Anwendung von fermentierten Mikroorganismen, EM. Das Buch kann als Ratgeber, aber auch als Nachschlagewerk von ökologisch Interessierte genutzt werden. Alle Texte sind mit aussagekräftigen Fotos dokumentiert.
Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft macht der abschließende Leitsatz von Adolf Daenecke:"Wir haben die Chance, alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Menschheit mag als Resultat der Umweltverschmutzung verschwinden. Die Mikroorganismen werden unseren Dreck aufräumen und die nächste Phase der Evolution einleiten."
Die Autoren:
Anne Lorch, Fachjournalistin, interessiert sich für den Makro und Mikrokosmos. Sie hat es sich zum Hobby gemacht, diesen in Text und Fotos einzufangen.
Dr. Anne Katharina Zschocke arbeitete von Jugend an im aktiven Naturschutz. Sie studierte Medizin und Naturheilverfahren in Freiburg im Breisgau und London, arbeitet als Ärztin und im Gartenbau. Zusammen mit Adolf Daenecke richtete sie die ersten EM-Seminare in Europa aus. Sie ist als Referentin für EM inzwischen weltweit gefragt und auch durch Radiosendungen und Veröffentlichungen bekannt.
Anne Lorch: EM eine Chance für unsere Erde", Organischer Landbau Verlag, 302 vierfarbige Seiten, 390 Illustrationen, 32 Tabellen. 24,50 €