"Das Beste von der Kräuterhexe" von Gabriele Bickel

Untertitel: "Liköre & Schnäpse, Essige & Öle, Tees & Gewürze"

Kosmos Verlag, Stuttgart, 2011, 236 Seiten, 12,95 €

ISBN: 978-3-440-12711-7

Kräuterbuch (Bild: S. Gau)

Kräuterbuch für Anfänger und Fortgeschrittene

Das Würzen mit Kräutern wie in alten Zeiten gewinnt in deutschen Küchen immer mehr an Beliebtheit. Eigene Kräuter im Garten ziehen. Selbstgemachtes aus natürlichen Produkten verschenken oder selbst behalten. Tee aus beispielsweise Ingwer, Pfefferminz und einer getrockneten Frucht der Wahl frisch zubereiten, begeistert immer mehr Hausfrauen und andere Küchenfans. Selbst etwas herstellen, macht eben glücklich. Und so ist es für jeden Anfänger gut, ein Kräuterbuch zur Hand zu haben, das einem rund um das Thema mit einfachen Worten aufklärt.

Natürlich gibt es viele Bücher auf dem Markt. Aber ich wollte das Beste. Und das fand ich durch eine Empfehlung. Als ich es dann im Bücherladen in der Hand gehalten hatte, sprach mich allein das Cover schon an. Das Lila, das gesamte Layout war für mich eine Augenweide. Beim Lesen des Infotextes wusste ich gleich, der Inhalt gefällt mir. Rezepte zum Nachmachen. Nicht nur Wissenswertes über die guten Kräuter. Öl selbst herstellen - darüber hatte ich zuvor noch gar nicht nachgedacht, aber meine Neugierde war geweckt.

So auch Ideen für Liköre, die man verschenken könnte oder selbst genießen. Elixiere, Schnäpse, Tees, Essige und sogar Gewürze selbst mixen, überzeugte mich zum Kaufen. Ein schneller Blick in das Innere des Buches ließ mein Herz ebenfalls höher schlagen. Die leichte Wortwahl ist für mich gerade in Sachbüchern ein Muss. Der Wechsel zwischen farbigen Illustrationen, auf der die Kräuterhexe liebevoll gezeichnet worden ist, und den Fotos, die nicht nur die vielen Kräuter zeigen, sondern auch Beispiele für die Wahl der Flaschen und deren Verschluss, in denen das Öl gelagert werden könnte, gab mir den letzten Ruck zur Kasse.

Der Inhalt zum Buch "Das Beste von der Kräuterhexe"

Gabriele Bickel entführt ihre Leser in leichter, verständlicher Sprache in die Welt der vielen Kräuter. Jedes Kapitel beginnt sie mit geschichtlichen Hintergründen und dem Basiswissen. Gefolgt von Zubereitungsformen, Zutaten und Hilfsmitteln. Alle Rezepte sind nachvollziehbar. Interessant ist dabei die Zusammensetzung verschiedener Gewürze.

Gewürze selbst mörsern

Salz mit Petersilie, Liebstöckel und Muskatnuss im Mörser zu vermengen, bringt jeden Neuling ins Grübeln. Die ganzen fertigen Kräutersalze im Handel schmecken ohnehin nicht so besonders. Das Selbermixen wird plötzlich zur Selbstverständlichkeit. Man weiß dann wirklich, welche Zutaten enthalten sind.

Tee mixen mit verschiedenen Kräutern

Einen Pfefferminz- oder einen Ingwertee kann jeder zubereiten und kennt auch jeder. Aber einen Vergnügungstee, wie der Guten-Morgen-Tee, herzustellen, ist schon aufwändiger. Ihre Teesorten bestehen zumeist aus diversen Blüten und Blättern. Heilteesorten sind hier ebenfalls aufgeführt, zum Beispiel Entschlackungs-, Frauen-, Magen- und Schlaftee. Interessant ist auch der Hustentee, der bei der Autorin recht schnell hilft.

Essig und Öl mit Kräutern

So auch die Ölsorten. Ob mediteran, provenzalisch, für Fisch oder süße Speisen - hier wird man fündig. Ganze Kräuter in der Ölflasche geben sogar optisch was her. Für jede Jahreszeit eine bestimmte Essigsorte oder einen Rosenblütenessig herzustellen, ist selbst für unerfahrene Köche leicht herzustellen. Frische Kräuter, schöne Gläser mit Verschluss und Essig sind dafür nötig und könnte am Ende ein nettes Geschenk zum Geburtstag sein.

Schnaps, Elixier, Likör und Wein mit Kräutern

Im alkoholischen Teil erfährt man beispielsweise Wissenswertes über Weine mit Kräutern. Salbeiwein gegen schweißtreibende Tage sowie für den Kreislauf. Rosmarinwein steigert den Blutdruck. Löwenzahnwein zum Genießen als Aperitif. All diese Rezepte sind in diesem Buch enthalten. Auch verschiedene Liköre wie Holunderblüten-, Brombeer- oder Lavendellikör und Schnaps wie Milder Kräutergeist oder Wacholder-Johannisbeer-Schnaps sind mit einfachen Worten in der Zubereitung beschrieben worden. Elixiere mit Kardamom-Vanille ist für Desserts an besonderen Tagen gedacht oder Lavendel-Minze hilft gegen aufgeblähte Bäuche.

Glossar über Kräuter

Am Ende sind alle Kräuter mit Bild zur näheren Erklärung aufgelistet. Darin erfährt der Leser etwas über die Art, Vorkommen sowie den Vitamin-Gehalt. Es wird erklärt, wozu das Kraut gut ist und zu was es alles angewandt werden kann.

Ein übersichtlich angelegtes Register rundet das sehr informative Kräuterbuch ab.

Epices at Cuilleres (Bild: Kerth)

Gabriele Bickel - Wissenswertes über die Autorin

Gabriele Bickel ist gelernte Apothekerin. Als sie ihre Tochter bekam, vertiefte sie ihr Wissen über die Kräuter und deren Anwendung. Sie probierte viel aus. Der Vorrat wuchs, die Nachfrage im Bekanntenkreis ebenso und so baute sie 1993 in Sternenfels ihren ersten Kräuterhexenladen auf, mit dem sie drei Jahre später nach Maulbronn umzog.

Sie ist bereits bekannt durch Funk und Fernsehen. Mit ihren zahlreichen Büchern machte sie sich weit über die Grenzen hinaus von Baden-Württemberg einen guten Namen. Mittlerweile ist sie auch per Internet erreichbar. Unter ihrer Homepage www.kraeuterhexe-galerie.de kann Näheres über sie gelesen werden.

Kaufempfehlung

Für mich ist es ein hilfreicher Begleiter in meiner kleinen Küchenwelt. Ich habe mein Wissen über Kräuter erweitern können, neue Rezepte in der Hand und war stellenweise überrascht, was ich intuitiv schon selbst umgesetzt hatte und hier bestätigt vorfand.

Das Buch selbst kann ein wunderschönes Geschenk zum Geburtstag sein. Aber man kann auch das eigens Gemixte in einer dekorativen Flasche dem Jubilar überreichen. Selbstgemachtes ist ohnehin der absolute Renner geworden.

Jeder Anfänger wird mit diesem Buch glücklich sein. Auch Fortgeschrittene finden sicherlich neue Rezepturen für ihre Küche.

Alles in allem - hier sind die Lieblingsrezepte von Gabriele Bickel enthalten. Leinsamen und Hanf, die man beispielsweise als Öl herstellen könnte, kommen hier beispielsweise gar nicht zur Sprache. Aber die gehören auch nicht zu den besten Rezepten der Autorin, und deswegen ist es ein rundum informativer Ratgeber.

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