Buch über Labyrinthfische – Ein Lebenswerk von Horst Linke
Dieses Buch ist das Standardwerk über die beliebten luftatmenden Aquarienfische.Und dürfte es für viele Jahre bleiben.Besprechung des Buches Labyrinthfische von Horst Linke
Den farbenprächtigen Fischen des Themas entsprechend, ist die Qualität der Fotos durchgehend sehr gut. Die Bilder stammen fast alle vom Autor. Die Schrift ist etwas klein gesetzt, aber noch lesbar. Anders war die Informationsfülle wohl nicht unterzubringen. Es sind mehr als 350 Seiten geworden. Einem Sachbuch angemessen ist das Layout gediegen und seriöses. Ein kurzes Literaturverzeichnis ergänzt das Buch. Das ausführliche Arteninhaltsverzeichnis ersetzt ein Register teilweise.
Vielfalt der Labyrinthfische aus Afrika und Asien
Die ersten zwanzig Seiten befassen sich mit Artenvielfalt und Aussehen sowie der aquaristischen Pflege von Labyrinthfischen. Es folgt die Vorstellung der einzelnen Arten. Dabei stehen zahlenmäßig die Labyrinthfische aus Asien im Vordergrund, gefolgt von denen aus Afrika.
Vorgestellt werden Arten aus den bekannten Familien (-idae), Unterfamilien (-inae) und Gattungen. Anabantidae (Ketterfische) mit den Gattungen Anabas, Ctenopoma, Microctenopoma und Sandelia; Helostomidae (Küssende Guramis) mit der einzigen Gattung Helostoma; Osphronemidae, Belontiinae mit der Gattung Belontia; Luciocephalinae mit den Gattungen Ctenops, Luciocephalus, Parasphaerichthys, Sphaerichthys, Colisa und Trichogaster; Macropodinae mit Betta, Macropodus, Malpulutta, Parosphromenus, Pseudosphromenus, Trichopsis und schließlich Osphronemidae mit der einzigen Gattung Osphronemus. —
Dass der Autor hier nicht immer dem ichthyologisch aktuellen Stand (beispielsweise bei der Colisa-Trichogaster-Trichopodus-Thematik) folgt, wird nur Spezialisten interessieren. Fachleute wissen solche nomenklatorische Ignoranz einzuordnen.
Biodiversität der Kampffische (Betta)
Fast die Hälfte des Buches befasst sich aufgrund der Biodiversität der Kampffische mit der Gattung Betta. Ebenso wie bei den Kampffischen gibt es bei der Prachtguramis der Gattung Parosphromenus zahlreiche wissenschaftlich noch unbeschriebene Arten, die wie üblich als Parosphromenus sp. und der Fundortbezeichnung vorgestellt werden. Nahezu alle anderen aquaristisch gepflegten Arten werden ebenfalls porträtiert.
Jede Art wird nach folgendem Schema präsentiert:
• Erklärung des zoologischen Artnamens
• Deutscher Name
• Synonym(e)
• Zoologische Erstbeschreibung
• Verwandtschaftliche Einordnung
• Natürliche Verbreitung
• Biotopdaten
• Fortpflanzung
• Totallängen
• Ergänzende Bemerkungen
Ein Labyrinthfisch-Lexikon
Somit ist das Buch quasi ein Labyrinthfisch-Lexikon geworden. Die Bemerkungen am Ende jeder Artvorstellung beinhalten nicht nur Abweichungen von anderen Arten der Gattung, wie die Ergänzung in der Klammer vorgibt. Bei monotypischen Gattungen ist dies auch nicht möglich. Bei Belontia signata beispielsweise fehlt ein Hinweis auf das Taxon Belontia s. jonklaasii. Insgesamt hätte man sich etwas ausführlichere Informationen zu Pflege und Zucht gewünscht.
Empfehlenswertes Standardwerk über die Arten der Labyrinthfische
Fazit: ein zurzeit auf dem deutschen Buchmarkt einzigartiges Kompendium über nahezu alle bekannten Labyrinthfische. Es ist eine würdige Fortsetzung früherer Bücher des Autors zum Thema. Getrost darf es als sein Lebenswerk hinsichtlich der Labyrinthfische bezeichnet werden. Bei dem Inhalt, Umfang und Ausstattung ist es erstaunlich preiswert. Nicht nur Freunde der Labyrinthfische freuen sich, wenn dieses Standardwerk im Geschenke-Monat Dezember neue Leser findet.
Linke, H. (2013): Labyrinthfische. – Tetra Verlag, Velten bei Berlin, 352 Seiten. ISBN 978-3-89745-204-6. Preis: 19,90 EUR
Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
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(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)