Ann Granger - Der Fluch der bösen Tat

Ann Granger - Der Fluch der bösen Tat

Superintendent Marky und Meredith Mitchell auf Mördersuche

Auch im vierzehnten und somit vorletzten Kapitel ihrer Marky-Mitchell-Reihe schickt Granger ihre Protagonisten Alan Markby und Meredith Mitchell auf eine Reise durch die Gefilde des Verbrechens. Die Grand Dame des englischen Landhauskrimis lässt Superintendent Markby, wie immer unterstützt von seiner Lebensgefährtin Meredith Mitchell, in einer lange Jahre zurückliegenden Vergewaltigungsserie und einem aktuellen Mordfall ermitteln und dabei nach und nach herausfinden, dass die Verbrechen in einer engen Verbindung zueinander stehen.

Ein mysteriöser Knochenfund

Ein Wanderer findet in einem düsteren Waldstück unweit des kleinen Dörfchens Lower Stovey einige Knochen eines menschlichen Skeletts. Superintendent Alan Markby, der gerade gemeinsam mit Meredith Mitchelll auf der Suche nach einem gemeinsamen Haus das alte Vikariat der Ortschaft besichtigte, schaltet sich gemeinsam mit Meredith und Inspektor Dave Pearce umgehend in die Ermittlungen ein. Markby sieht eine mögliche Verbindung zu einer über zwanzig Jahre zurückliegende Vergewaltigungsserie in der Umgebung von Lower Stovey, in der er damals als junger Inspektor am Anfang seiner Karriere erfolgslos ermittelte. Der Kartoffelmann, wie der brutale Vergewaltiger damals von der Presse genannt wurde, konnte leider nie gefasst werden. Weitergehende forensische Untersuchungen ergeben schließlich, dass es sich bei dem im Wald gefundenen Toten um einen Mann namens Simon Hasting handelt, einem seit genau 22 Jahren vermissten Wanderer. Handelte es sich bei diesem Mann etwa um den Kartoffelmann? Oder kam er dem brutalen Sexualtäter in die Quere und wurde von diesem ermordet?

Ein weiterer Mord bringt die Wahrheit ans Licht

Markby und Mitchell treffen während ihrer Ermittlungen auf die beiden Kirchenvorsteherinnen Ruth Aston und Hester Millar, die gemeinsam ein Haus gegenüber der Kirche bewohnen. Kurze Zeit später findet Meredith Mitchell die altjüngferliche Hester Millar erstochen in der Kirche auf. Superintendent Markby schließt anfangs eine Verbindung zum Kartoffelmann aus, da Millar erst einige Jahre nach den grausamen Taten des Vergewaltigers nach Lower Stovey zog. Warum aber musste die harmlose und zurückgezogen lebende Frau sterben? Alan Markby ist sich inzwischen sicher, dass der Mörder der Frau und auch der Vergewaltiger aus Lower Stovey stammen mussten. Welche Rolle spielen der alte Trunkenbold Billy Twelvetrees und dessen Tochter Dily in diesem Fall? Aber auch der mürrische Farmer Kevin Jones, seine Frau Linda, die Eigentümerin des alten Vikariats Muriel Scott sowie Norman Stubbings, der Wirt des einzigen Pubs der Ortschaft, zählen zum Kreis der Verdächtigen.Selbst Ruth Aston, die langjährige Freundin der Ermordeten, gerät im Laufe der Ermittlungen in Verdacht. Ein kleines Glas Marmelade führt Markby und Mitchell schließlich auf die Spur des Mörders und lüftet darüber hinaus die lange gehütete Identität des Kartoffelmannes.

Ein Fall mit vielen Wendungen

Ann Granger gelingt es wieder mühelos, zwei zu verschiedenen Zeiten begangene Verbrechen miteinander zu verknüpfen und die beiden "ermittlungstechnischen" Handlungsstränge zusammenzuführen. Die Autorin führt den Leser durch geschickt eingestreute Indizien und Verdachtsmomente immer wieder auf die falsche Spur und sorgt so dafür, dass der oder die Täter erst zum Ende des Buches hin entlarvt werden. Das dabei eine an und für sich banale Sache in Form eines Glases Marmelade den entscheidenden Hinweis zur Aufklärung liefert, ist charakteristisch für die Markby-Mitchell-Reihe. 

Die Werke Grangers spielen fast ausschließlich in ländlichen Gegenden rund um die fiktive Kleinstadt Bamford. Ann Granger zeigt die dunklen Seiten des Landlebens, die mitunter von Neid, Missgunst und eben Mord geprägt sind. Trotz der eher beschaulichen Ermittlungsarbeit der Protagonisten schafft sie es, eine besondere Spannung entstehen zu lassen. Das perfekte Zusammenspiel des Paares Marky und Mitchell trägt das seinige dazu bei, nie Langeweile aufkommen zu lassen.

Fazit

Der vierzehnte Band der Markby-Mitchell-Reihe besticht wieder durch Spannung bis zum Schluss. Die Nöte und Sorgen der verschiedenen Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben und ermuntern den Leser zum Mitraten hinsichtlich des oder der möglichen Täter(s). Auch die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten Alan Markby und Meredith Mitchell erfährt durch die Suche nach einem gemeinsamen Haus einen neuen Höhepunkt und lässt die Leser darauf hoffen, dass im fünfzehnten und letzten Band der Serie die Heirat der beiden den krönenden Abschluss der Buchserie darstellt.

Ann Granger: Der Fluch der bösen Tat. Deutschsprachige Taschenbuchausgabe erschienen 2006 bei der Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co.KG, Bergisch Gladbach. Im Original unter dem Titel "Restless Evil" erhältlich. Übersetzt von Axel Merz. 420 Seiten. € 8,95. ISBN 978-3-404-15470-8


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