Asenovgrad

Dennoch ist ein Besuch durchaus empfehlenswert. Fern ab von der hektischen Hauptstadt Sofia und vom touristischen Treiben an der Schwarzmeerküste zwischen Varna und Burgas, bietet Asenovgrad die Möglichkeit das Leben in einer überschaubaren bulgarischen Kleinstadt kennen zu lernen. Wie überall in Bulgarien ißt man auch in Asenovgrad gut und gerne. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich auch das gastronomische Angebot. Besonders einladend sind die am Ostufer des Tschepelare Flußes gelegenen Restaurants, deren Gastgärten zu einem länger als geplanten Verweilen locken. Zwischen Bahnhof und Zentrum, reiht sich ein Brautmodengeschäft an das nächste, und laut der Bewohner Asenovsgrad, suchen Bewohner aus allen Regionen die Provinzstadt auf um sich für das wohl schönste Ereignis im Leben einzukleiden. Geboten wird was das Herz begehrt, von schlichten Modellen, über klassische Kleider bis hin zu pompösen Brautroben, die aus der Feder Walt Disneys entsprungen zu sein scheinen. 

Asenovgrad - Innenstadt

Das Tor zu den Rhodopen

Für den Kulturreisenden stellt Asenovgrad das Tor in das Rhodopengebirge dar. Unzählige kulturelle Schätze, wie das antike Perperikon, das ethnographische Dorf Shiroko Luka und historische Stätten birgt das Gebirge, dessen südlichstes Drittel auf griechischen Staatsgebiet liegt. Zudem sind die Rhodopen auch von sozialanthropologischer Bedeutung, zählt dort doch der Dudelsack, den man sonst nur aus Schottland kennt, zu den traditionellen Musikinstrumenten in der Region. Dörfer mit Kirchen und Moscheen zeugen von einer gemischten Ethnizität. Die Pomaken - bulgarische Bergmuslime, die während der osmanischen Herrschaft, vermutlich freiwillig zum Islam konvertierten - ethnische Bulgarien und Türken nennen die Rhodopen ihre Heimat und leben friedlich neben- und miteinander.

Festung Asenovgrad

Die Asenovgrad Festung

Die erste Station bei einem Besuch in den Rhodopen ist meist die Festung von Asenovgrad. Drei Kilometer südlich vom Stadtkern auf einem Felsvorsprung gelegen, ist sie so wohl per Auto als auch zu Fuß gut erreichbar. Bei der Anreise bietet sich ein herrlicher Blick auf Asenovgrad und die davor gelagerte thrakische Tiefebene. Durch die günstige geographische Lage und eine dadurch resultierende geschützte Position hinsichtlich Angriffen von feindlichen Truppen, wurde der Felsvorsprung bereits von den Thrakern in der Antike genutzt. Es folgten Römer, Byzantiner, Bulgaren und Osmanen, die den Standort auf Grund dessen günstiger strategischer Lage zu schätzen wußten. Um 1230 erfolgten unter Zar Asen die größten Umbauten und Erweiterungen der Festung. Daher wurde diese im nach hinein auch nach diesem bekannt.

Autor seit 12 Jahren
28 Seiten
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