Canyonlands USA

Grand Canyon und Lake Powell – Arizona

Im Norden von Arizona liegt der größte und sicherlich auch einer der beeindruckensten Canyons der Welt, der Grand Canyon. 1600 m tief ist er und durchschnittlich 16 km breit und ca. 450 km lang. Wer früh morgens zum Colorado River hinab steigt und bis zur Abenddämmerung wieder hinauf, wird die Gesteinsformationen in immer neuen Farbtönen erleben können. Ein absolutes Muss ist hier ein Flug über dem Grand Canyon. Wer gerade auf seiner Reise durch die USA in Las Vegas ist, der kann von dort aus einen Flug buchen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, übernachtet am besten in Williams, Arizona an der guten alten Route 66, dass auch "Gateway to the Grand Canyon" genannt wird. Von hier aus fährt man mit dem Auto eine gute halbe Stunde in nördlicher Richtung nach Grand Canyon Village an den Südrand und kann dann von dort aus an einem Rundflug teilnehmen. An den schönsten Aussichtspunkten wie dem Yava Point oder dem Yavapai Point drängen sich übers Jahr viele Millionen Besucher. Man kann allerdings auch vom Village aus mit einem kostenlosen Shuttle-Bus über den West Rim Drive hinaus nach Hermits Rest fahren und anschließend am Canyon-Rand den Weg zurück laufen. Hier gibt es dann auch nicht mehr ganz so viele Besucher, die einem im Weg rumstehen.

Foto: Antje Fiedt, pixelio

Von hier aus geht es mit dem Auto in nördlicher Richtung weiter nach Page zum Glen Canyon Dam und zum Lake Powell. Das ist der größte Stausee der Welt. Wie ein Labyrinth, tausendfach verästelt, erstreckt sich dieser See durch das Canyonland. Es ist ein riesiger Wasser- und Steingarten mit fast 300 km Länge und von außergewöhnlicher Schönheit. Unzählige Buchten säumen die Ufer des Lake Powell und die Uferlinie ist insgesamt länger als die Westküste der USA zwischen Seattle und San Diego. Hier findet man reichlich Plätze zum Baden, um sich zu sonnen und zu träumen und man kann sich je nach Lust und Laune entscheiden, ob man den Aufenthalt am Ufer in Gesellschaft verbringt oder sich in eine der unzähligen verschwiegenen Winkel zurückziehen möchte. Wer hier mit einem Hausboot oder einem anderen Boot unterwegs ist, dem bieten sich unendlich viele Möglichkeiten zwischen beschaulicher Ruhe oder Party vor einer grandiosen Naturkulisse. Vom Glen Canyon Dam kommt man ein Stückchen weiter nördlich zur Wahweap Marina, wo man ein Boot mieten kann. Foto: Comerstone, pixelio

Auf dem Weg über den See kommt man dann zu anderen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Gunsight Canyon oder zu Orten wie LaGorce Arch im Davis Gulch, die auch in der Regel am besten vom Boot her zu erreichen sind. Ein weiterer Höhepunkt befindet sich im Rainbow Bridge National Monument. Die Rainbow Bridge ist fast 90 m hoch und hat eine Spannweite von 84 m. Darüber hinaus ist sie eine der heiligsten Orte der Navajo-Indianer.

Foto: Hans Georg Staudt, pixelio

Grand Canyon von Südrand nahe Yavapai Point
Grand Canyon from South Rim Near ...

Grand Canyon from South Rim Near Yavapai Point, Grand Canyon National Park, Arizona (Bild: David Tomlinson)

Lake Powell, Wahweap Marina
Boats Used for Recreation Moored in ...

Boats Used for Recreation Moored in Wahweap Marina on Lake Powell in Arizona, USA (Bild: Tomlinson Ruth)

Bryce Canyon und Zion National Park – Utah

Von Page aus überquert man im Norden die Grenze nach Utah, wo sich der Bryce Canyon befindet, der mit seinen außergewöhnlichen Gesteinsformen zu den interessantesten seiner Art gehört. Es ist ein Labyrinth, das seinen Namen von dem Pionier und Entdecker Ebenezer Bryce erhalten hat. Er sieht nicht aus wie ein Canyon im klassischen Sinne, sondern eher wie eine verwitterte Abbruchkante und eine Abfolge riesiger Amphitheater. Die meterhohen Gesteinstürme reihen sich wie die Orgelpfeifen aneinander. Die Geschichte seiner Entstehung reicht über 60 Millionen Jahre zurück. Er gehört sicherlich zu den eindrucksvollsten Stücken Natur, die der Südwesten der USA zu bieten hat. Es ist auch zu empfehlen nicht nur an den Aussichtspunkten zu bleiben, sondern hinabzusteigen in diesen riesigen und einzigartigen Skulpturengarten aus Stein. Auf verschiedenen Trails gibt es geführte Touren, die einem diesen einzigartigen Canyon näher bringen. Foto: Fotokruemel, pixelio

Westlich des Bryce Canyon in Richtung Saint George, Utah, kommt man zum Zion National Park. 600-900 m tief ist die Schlucht des Virgin River. Ihr Klippensaum aus erdgeschichtlich jüngerem Navajo-Sandstein, mit der Anmutung einer Kathedrale, bewog die mormonischen Pioniere, sie nach dem himmlischen Königreich Zion zu benennen. Es empfiehlt sich, auf einem der Trails einmal zu Fuß durch diese Canyon- Landschaft zu wandern. Im Sommer gibt es hier Zubringerbusse, mit denen man von der Zion Lodge und vom Visitor Center zu den Trails am Virgin River gelangt.

Foto: dumman, pixelio

 

Ein weiteres Highlight in Utah sind die "Little Egypt Sand Dunes", die östlich der "Hole-in-the-Rock–Road" wandern und zu den spektakulärsten Landschaftsformen im Escalante Canyon gehören. Der Begriff steht für ein ganzes Schluchtensystem, das zum jüngsten amerikanischen Nationalpark im Süden Utahs gehört. Viele US Präsidenten setzten sich ein Naturdenkmal, indem Sie einen oder mehrere Nationalparks aus der Taufe hoben. Es war im September 1996 als der damalige US Präsident Bill Clinton in einem feierlichen Akt den Grand Staircase Escalante National Monument zum National Park ernannte. Der mächtige Grosvenor Arch ist hier die eindrucksvollste Gesteinsformationen.

Zion National Park
Zion National Park in Autumn

Zion National Park in Autumn (Bild: peteleclerc)

Bryce Canyon, Utah
Hoodoo Rock Formations in Bryce ...

Hoodoo Rock Formations in Bryce Canyon National Park, Utah, USA (Bild: 10585968)

Colorado und New Mexico

Colorado und New Mexico

Im äußersten Südwesten von Colorado kommt man in der Nähe von Durango zum Mesa Verde National Park und zum größten Siedlungsgebiet der Anasazi, einem indianischen Urvolk, das schon vor über 2000 Jahren hier siedelte. Der Nationalpark zeigt imposante Siedlungen. Unter den Felsüberhängen haben die Anasazi hier Mitte des 13. Jahrhunderts ihre Siedlungen gebaut. Diese Cliffbehausungen sind auch nur im Sommer mit geführten Touren zu besichtigen. Im Anasazi Center bekommt man einen Eindruck, wie diese Menschen damals gelebt und gearbeitet haben.

Über die südliche Grenze von Colorado gelangt man im Nordwesten von New Mexico zum Chaco Canyon. Ein mystischer Ort, insbesondere bei Nacht, ist der Pueblo Bonito. Das einst fünfstellige Bauwerk errichteten seinerzeit ebenfalls die Anasazi. Sie haben der Nachwelt wirklich beeindruckende Zeugnisse ihrer Hochkultur hinterlassen. Das Pueblo Bonito umfasste eine Fläche von über 12.000 km² mit 650 Räumen. Die Anasazi schufen wahrlich eine urbane Hochkultur und ihre Hinterlassenschaft ist teils rätselhaft und vor allen Dingen beeindruckend. So z.B. die mehrstöckigen Steinhäuser mit Dachkonstruktionen aus Holz im Chaco Canyon, obwohl heute im weiten Umkreis kaum ein Baum zu finden ist. Oder aber die breiten,oft schnurgeraden Schotterwege im Tal des Chaco River, die im späten 11. und frühen 12. Jahrhundert angelegt wurden. Foto: Xilophon, pixelio

Mesa Verde National Park
Apartment Style Architecture of ...

Apartment Style Architecture of Mesa Verde National Park, Mesa Verde National Park, USA (Bild: Mark Newman)

Chaco Canyon, Pueblo Bonito
Chaco Canyon Ruins, New Mexico

Chaco Canyon Ruins, New Mexico (Bild: 3469221)

Die Indianer-Kultur

Der Südwesten der USA ist Indianerland. Hier siedelten schon die frühen historischen Ureinwohner, hier ist die Heimat von Navajos, Hopi, von Apachen und Zuni und von vielen Pueblo-Indianern und anderen Völkern. Sie vollführen einen Balanceakt zwischen Bindung an Tradition und Suche nach einem Platz in der modernen amerikanischen Gesellschaft. Zahlreiche Museen und Kultstätten im Südwesten geben einen Eindruck von der Geschichte, der Kultur und dem Leben der indianischen Ureinwohner, bevor die Europäer in dieses Land kamen. Dazu gehören z.B. immer auch rauschende Tanzfeste, wie beim Treffen verschiedener Stämme im Fort-Apache-Reservat. Foto: Rainer Gräser, pixelio

Auch in der Musik der USA haben sie ihre Spuren hinterlassen. Drei junge Navajo, drei Geschwister brachen in den Konzertsälen überall in der Welt Vorurteile auf und warben für Toleranz mit traditionellen Tänzen ihres Volkes und mit Punk Rock. Die Black Fire Band war eine der eindrucksvollsten indianischen Bands der USA. In den siebziger Jahren ganz zu Beginn der Country Rock Ära machte ein amerikanischer Musiker namens Timmy Smith mit seiner Band Poco auf sich aufmerksam und seit Mitte der neunziger Jahre spielt er die Bassgitarre bei den Eagles, der größten Country Rock Band aller Zeiten.

Eine kulinarische Spezialität dieser Gegend sind die Navajo Tacos. Im Hopi-Reservat heißen sie Hopi-Taco und anderswo ganz einfach Indian Taco. Sie wird aus Teig mit Mehl, Wasser, Backpulver und Salz in einer Pfanne in Hammelfett geröstet und anschließend mit Fleisch, Chilibohnen, klein geschnittenem Salat, gewürfelten Tomaten und geriebenem Cheddar-Käse belegt und mit Taco- oder Salsasoße gewürzt. Was ist aber der Unterschied zu einer mexikanischen Taco? Verwechslungen sind nahezu ausgeschlossen denn drei mexikanische Tacos sind eine Mahlzeit, aber drei Indian Tacos sind ein Festessen, denn sie sind riesig.

Navajo Taco
Navajo Taco

Navajo Taco (Bild: 5054767)

Indianer Tanz, Powwow
Native American Dancer in ...

Native American Dancer in Traditional Costume Dancing at a Powwow (Bild: Michael Melford)

Saguros – Die Patriarchen der Wüste

Die Saguro sind Kakteen, die lange brauchen, um zu ihrer machtvollen Gestalt heranzuwachsen. Aber dann stehen sie unerschütterlich und erhaben in der Sonora-Wildnis. Viele Tiere nutzen sie als Quartier und die Indianer gewinnen aus den Früchten Wein für rauschende Feste. Die Saguro-Wälder östlich und westlich von Tuscon, Arizona, sind eine der touristischen Attraktionen von Arizona. Von den US Präsidenten Herbert Hoover in den 30-er Jahren und von John F. Kennedy in den 60-er Jahren unter Schutz gestellt, erlangten sie im Oktober 1994 den Status eines Nationalparks.

Zahlreiche Vögel, wie zum Beispiel Rotschwanzbussarde bauen ihre Nester in den großen Verzweigungen dieser Kakteen. So sind sie Unterkunft von vielen Tierarten. Zu blühen beginnen sie Ende Mai, Anfang Juni. Aber leider nur kurz. Nach Sonnenuntergang und höchstens für zwei Tage. Die Blüten sind weiß, haben einen Durchmesser von 12-15 cm und verströmen einen starken Duft. Diese Blüten riecht man schon bevor man sie sieht. Ein Blütenstand kann um die 20 Blüten haben und verströmt einen betörenden Geruch in der feuchten Morgenluft. Mit ihrer imposanten Größe sehen die Saguros aus wie Wachposten im Dienst. Wenn man ihnen näher kommt, sieht man ihre mächtigen Dornen und hält respektvoll Abstand.

Wenn man als Europäer an Wüste denkt, hat man innerlich immer irgendwie die Sahara vor Augen. Doch wenn man einmal die Straßen durch den Südwesten der USA gefahren ist, dann erlebt man eine Vielfalt an Natur, die man sich kaum vorstellen kann, wenn man niemals hier gewesen ist.

Eine Reise in diese Gegend kann ich jedem nur empfehlen und ich bin sicher, dass es ein unvergessliches Erlebnis sein wird.

VIEL SPASS IM CAYONLAND - USA

Saguro

Detail of White and Peach Blooms on Saguaro Cactus (Bild: Jeff Foott)

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