Arrecife vom Hafen aus - die Hauptstadt auf Lanzarote

César Manrique - ein Architekt, aber DER Architekt auf Lanzarote

Die heutige Bauordnung für Lanzarote legt fest, dass Gebäude nicht mehr als vier Stockwerke haben dürfen. Zudem müssen alle Gebäude im landestypischen Stil gebaut sein: Die traditionellen Häuser sind weiß und haben ein Flachdach. Hotelanlagen sind meistens im Pueblo-Stil gehalten und oft terrassenförmig angelegt, sodass die Balkone mehr Sonne bekommen. Auf diese Weise hat die Insel ihren ursprünglichen und spanischen Charme behalten dürfen - mehr noch, sie hat ihn dadurch erst richtig entwickelt.

(Foto einfügen - Stadtansicht der Hauptstadt)

Wer mehr über besondere Architektur und seine Erbauer kennenlernen möchte, wird in meinen 'Architekturporträts' fündig. So beispielsweise über den US-amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright: https://pagewizz.com/pages/edit/28605/

Zur Person

César Manrique wurde auf Mallorca geboren und ist dort in einer glücklichen Familie mit seiner Zwillingsschwester und zwei weiteren Geschwistern (ein Bruder, eine Schwester) aufgewachsen. Leider begann in Spanien der Bürgerkrieg (Juli 1936 - April 1939) als er gerade ein Mann wurde. So meldete er sich als 17jähriger, um auf der Seite von Francisco Franco zu kämpfen. Dessen Truppen hatten den Bürgerkrieg gegen die damals republikanische Regierung Spaniens angezettelt.

Als alles vorbei war, so heißt es, soll César Manrique sofort nach Lanzarote zurückgekehrt sein und dort umgehend seine Uniform verbrannt haben. Angeblich hat er nie wieder ein Wort über diesen Krieg und seine Erlebnisse verloren.

Er beginnt nun, seine Ausbildung 'in Angriff' zu nehmen und schreibt sich auf Teneriffa in die Universität ein, um dort Architektur zu studieren. Vermutlich wegen des zweiten Weltkriegs bricht er das Studium ab, um es 1945 in Madrid in einem neuen Anlauf wieder aufzunehmen und dann 1950 abzuschließen. Parallel dazu hatte er ein Stipendium für die Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, wo er Zeichnen und Malen studierte - was ihm später half, seinen eigenen Stil als Architekt zu entwickeln.

Zunächst jedoch konnte er sich für den Surrealismus begeistern und gründete in Madrid die erste Galerie für avantgardistische Kunst 'Fernando Fé'. 1964-1966 verbringt er in New York, wo er (was für eine wundervolle Zeit muss das gewesen sein) unter anderem den bekannten Politiker Nelson Rockefeller kennenlernt. Jener Mr. Rockefeller wird später der 41. Präsident der U.S.A. und ist Zeit seines Lebens ein Liebhaber der modernen Kunst, wie viele Menschen in den 1960er Jahren. Gut für César, denn Rockefeller gefällt, was César macht und so fördert er ihn und ermöglicht ihm damit einige seiner Werke in der berühmten Galerie 'Catherine Viviana' auszustellen - was seine Karriere natürlich vorantreibt und seinen Namen bekannt macht.

Aber, wie es vielen Europäern in den U.S.A. ergeht: Es plagt ihn das Heimweh. Vermutlich auch die Sehnsucht nach der Freiheit und der Weite des Lebens auf einer sonnig-warmen Insel im Meer. César hatte sich zum Ziel gesetzt, seine Insel zu dem schönsten Platz der Erde zu machen.

Sein Leben endete plötzlich und unerwartet; im Alter von 72 Jahren stirbt César 1992 bei einem Verkehrsunfall.

Ein bisschen Kritik muss auch sein ...

Ja, aber nur ganz wenig, denn César Manrique hat wunderschöne Gebäude, Vulkanhöhlen und den Kaktusgarten auf seiner Heimatinsel Lanzarote entworfen. Für die Hauptstadt seines Heimatlandes, Madrid, entwarf er allerdings ein, meiner Meinung nach, ziemlich hässliches Einkaufszentrum. Da war ich dann doch SEHR enttäuscht.

Ich suche jedoch weiter nach Gebäuden von ihm. Wenn ihr also ein Gebäude kennt, dass er entworfen hat, dann hinterlasst mir doch bitte unten in den Kommentaren eine Nachricht, ich werde diesen Artikel entsprechend ergänzen. Danke!

(Foto Einkaufszentrum in Madrid)

Kunst und Architektur in einem

Die Architektur des César Manrique ist eigentlich eine ganz andere als es das Einkaufszentrum La Vaguada äußerlich erzählt. Ich war noch nicht in diesem Einkaufszentrum, deshalb kann ich es nur äußerlich beurteilen.

César Manrique hatte die Begabung und auf Lanzarote reichlich Möglichkeiten, die Natur in seine Gebäude mit einzubeziehen. Ein Treppe mitten im Vulkangestein, das unter seinem Haus liegt und in eine Art Vulkanhöhle mündet. César fand in dem Lavagestein einige Blasen, die er zu Höhlen öffnete und als Wohnräume in sein Haus integrierte.

Meistens baute er die Wohnhäuser ganz bewusst direkt an eine Felswand und ließ den Felsen naturbelassen als eine Wand in das Haus ragen. 

 

(Foto der Wendeltreppe einfügen)

 

Zudem entwarf Señor Manrique einige Lavatunnel und -höhlen, die auf Lanzarote besichtigt werden können. In diesen Höhlen befinden sich zum Teil Restaurants. Grundsätzlich sollen sie aber nur schön anzusehen sein. Orte, an denen die Menschen die unterirdische Schönheit der Natur erkunden können. Orte, die sonst so nicht zugänglich gewesen wären.

Der bekannteste dieser Lavatunnel ist der Cueva de los Verdes.

Am spannendsten ist jedoch Césars eigenes Wohnhaus, das heute für Touristen zu besichtigen ist. Das unten eingefügte Video habe ich auf YouTube entdeckt. Die bewegten Bilder verdeutlichen viel besser, was dieser Mann für Lanzarote getan hat und wie sehr er seine Insel geliebt haben muss.

Zu meinem Architektenporträt #1 über den amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright gelangen Sie über diesen Link. Viel Vergnügen!

 

 

Jardín de Cactus - der Kaktusgarten auf Lanzarote - entworfen und angelegt von César Manrique

Das Einkaufszentrum 'La Vaguada' in Madrid
La Vaguada

La Vaguada

Eine Wendeltreppe wie ein Fossil im Gestein
In einem Wohnhaus auf Lanzarote

In einem Wohnhaus auf Lanzarote

César Manrique lässt Kunst und Architektur mit der Natur verschmelzen
Betty, am 23.12.2014
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Bildquelle:
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