Worum geht es im Film?

In diesem Film werden der gesundheitlich und ökologisch bedenklichen Gentechnik bewußt eine Reihe positiver Beispiele aus der ökologischen Landwirtschaft entgegengesetzt und gezeigt, welche heilende Wirkung von ihr ausgeht, wie wichtig Artenvielfalt, Nachhaltigkeit, respektvoller Umgang mit Boden und Tieren ist und dass man mit biologischer Landwirtschaft durchaus sehr erfolgreich sein kann.

Der Zuschauer wird mit der Frage konfrontiert: In welcher Art von Landwirtschaft liegt der CODE OF SURVIVAL auf unserem Planeten?

Bertram Verhaag selbst sagt dazu: "Man muss kein Wissenschaftler sein, um gegen die Gentechnik zu sein". Mit dieser Ansicht steht er längst nicht mehr alleine. Weltweit nehmen Empörung und Proteste gegen die Gentechnik und Mega-Konzerne wie Monsanto, Syngenta, Bayer Crop Science und andere zu sein.
Warum ist das so? Weil die Gentechnik nach wie vor als gesundheitlich nicht unbedenklich gilt und weil ungebremst und in gigantischen Mengen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auf die Felder gesprüht wird, was Artensterben, ausgelaugte Böden und Gesundheitsschäden für Menschen und Tiere zur Folge hat.
Zudem gelten Knebel-Verträge, wie der "Monsanto-Saatgut-Vertrag" als unseriös. Damit werden Bauern gezwungen, jedes Jahr das patentierte Saatgut sowie das glyphosathaltige "Roundup" neu zu kaufen anstatt – nach 10.000 Jahre alter Tradition – von der eigenen Ernte Saatgut einzubehalten und im nächsten Jahr wieder neu auszusäen.

In den USA, Kanada und Südamerika breitet sich Gentechnik beunruhigend schnell aus. Raps und Soja sind dort als gentechnikfreies Saatgut so gut wie gar nicht mehr erhältlich.

Die EU wehrt sich noch vehement gegen genetisch veränderte Organismen (GVO beziehungsweise GMO im Englischen) in Lebensmitteln, wobei der Import von genetisch verändertem Getreide und Soja für die Tiermast aus Übersee noch immer erlaubt ist. Auf dem Umweg über das Fleisch gelangen somit genetisch veränderte Organismen und Glyphosat doch in den menschlichen Körper. Die Uni Leipzig konnte in Untersuchungen feststellen, dass fast jeder Deutsche Glyphosat im Blut hat.

 

 

Beispiele Gentechnik versus Ökologische Landwirtschaft

Der Film "Der CODE OF SURVIVAL verzichtet gänzlich auf Anklagen. Die ruhigen, eindringlichen Bilder sprechen für sich und machen deutlich, wie ausartend Gen-Landwirtschaft mit Monokulturen heute aussieht:

George Jeffords ist US-Farmer mit 400 Hektar Land, auf dem gentechnisch veränderte Sojabohnen, Mais und Baumwolle angebaut werden. Er ist sich der Gefahren von GMO-Pflanzen durchaus bewusst und bedauert auch die Entwicklungen der Landwirtschaft, die mit dem industriellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen einhergeht, dennoch will er so weiter machen, denn mit der konventionellen Art könne er nicht so viele Menschen ernähren wie heute mit der Gentechnik. Gefahren stecken für ihn auch in vielen anderen Dingen des täglichen Lebens, die durchaus bekannt sind, die wir aber dennoch benutzen.

  • Der Landwirtschaftsberater Tucker Miller beobachtet seit einigen Jahren das immer häufigere und ungebremste Aufkommen von Superunkräutern auf Feldern, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Für ihn wird es immer schwieriger, den Farmern Ratschläge zu geben, denn die Unkräuter nehmen überhand und lassen sich auch durch immer schärfere Gifte nicht mehr so leicht vernichten, da sie resistent geworden sind.

Die positiven Beispiele der ökologischen Landwirtschaft erfreuen Augen und Herz des Zuschauers, sie machen Mut und geben Hoffnung, dass es in den nächsten Jahren doch noch zu einem Umdenken beziehungsweise zu einer Umkehr in der Art der Landwirtschaft kommen wird:

  • Dem Inder Sanjay Bansal ist es auf der Teeplantage AMBOOTIA-DARJEELING in 1.200 Meter Höhe gelungen, mit ökologischer Landwirtschaft eine zuvor zerstörte Landschaft wieder zum Erblühen und zu hohen Erträgen zu bringen. 5 Jahre dauerte dieser Heilungsprozess der Erde. Und nicht nur der Boden veränderte sich, sondern auch die Umwelt. Es gab wieder mehr Insekten, Vögel und kleine Tiere, aber weniger Schädlinge.

    Zu dem ersten Teegarten, den Sanjay Bansal übernommen hat, sind 17 weitere hinzugekommen, die ebenso biologisch bewirtschaftet werden. 49.000 Menschen profitieren von dem Modell AMBOOTIA. Die Mitarbeiter erhalten eine Gewinnbeteiligung, werden beim Hausbau unterstützt, bekommen kostenlose, medizinische Versorgung und auch die Schulen werden von AMBOOTIA bezahlt. Die Philosophie des Begründers ist: Wenn es den Leuten gut geht, leisten sie auch gute Arbeit.








  • Der ägyptische, alternative Nobelpreisträger, Ibrahim Abouleish gründete Ende der 70er Jahre die Entwicklungsinitiative SEKEM nordöstlich von Kairo und verwandelte rund 70 Hektar Wüste mit rein biologischen Mitteln in fruchtbares Land. SEKEM betreibt außerdem
    Schulen, Arbeits- und Erziehungsprogramme, ein medizinisches Zentrum, eine Akademie für angewandte Kunst und Wissenschaft und eine eigene Universität.

    Sein Sohn, Helmy Abouleish, ist in seine Fußstapfen getreten und leitet heute das Unternehmen, das sich die letzten 15 Jahren zu einem der erfolgreichsten und beeindruckendsten ökologischen Vorzeigeunternehmen weltweit entwickelt hat.
    Außerdem betreibt Helmy Abouleish mit Leidenschaft die Urbarmachung weiterer Wüstengebiete.
    Blick auf SEKEM

  • Tobias Bandel ist Mitbegründer der Firma "Soil and More" und ein inzwischen weltweit anerkannter Fachmann für biologische Bodenbearbeitung, der aber nicht nur angehende Biobetriebe berät, wie sie ihre Böden gesund und fruchtbar machen und erhalten können, sondern er wird auch immer häufiger von konventionell wirtschaftenden Unternehmen um Hilfe gebeten, deren Böden durch jahrzehntelange chemische Düngung und Pestizideinsatz unproduktiv geworden sind. Seine Firma baut außerdem Kompostieranlagen in Entwicklungs- und Industrieländern.

  • Als US Farmer der dritten Generation war Howard Vlieger eigentlich kein Gentechnik-Feind, seinerzeit einfach nur neugierig. Als er 1998 auf seiner Farm sowohl konventionellen Mais als auch die gentechnisch veränderte Bt-Variante anbaute, um seine Rinder zu mästen, war er überrascht, wie sie reagierten. Den naturbelassenen Mais frassen sie zuerst und vollständig auf, an dem BT-Mais knabberten sie nur ein wenig herum und ließen ihn dann liegen.
    Er füttert seither nur noch GMO-freien Mais. Seine Kühe sind gesünder, brauchen kaum mehr Medikamente und ihr Fleisch ist viel schmackhafter.

    Dieselbe Erfahrung machte man auch in der US-Fütterungsstudie, in der Schweine von Geburt an bis zur Schlachtung mit GMO-Mais gefüttert wurden. Man stellte fest, dass die Tiere immer unruhiger und auch öfter krank waren und der Medikamentenbedarf stieg.
    Howard Vlieger prangert das Profitdenken der Chemie-und Pharmaindustrie an, denen es nicht wirklich um die Gesundheit der Menschen geht. Er sieht die Zunahme von Krankheiten bei Menschen auch in der Zunahme der Gen-Nahrung in den Supermärkten.
    Leider sei die Politik machtlos, da die dortigen Aufsichtsbehörden häufig von ehemaligen Mitarbeitern genau dieser Unternehmen geleitet würden.

  • Der bayerische Bio-Bauer Franz Aunkofer war der erste deutsche Bio-Schweinezüchter, der seine Tiere artgerecht hält – lange bevor es die Richtlinien der Bioverbände überhaupt gab. Zudem baute er das lang vergessene Getreide Dinkel wieder an. Mit 10 Kilo Saatgut aus Belgien verhalf er dem Getreide zu einer Wiedergeburt. Seither erfreut es sich steigender Beliebtheit. Im Laufe der Jahre kamen auch die alten und fast vergessenen Getreidearten Emmer- und Urkorn hinzu.

    Bei allem Erfindungsreichtum und seinen Erfolgen ist er bescheiden geblieben, arbeitet gern noch im eigenen Hofladen an der Fleischtheke, obwohl er selbst inzwischen Veganer geworden ist. Den Umweg des Getreides über das Tier hält er für Energieverschwendung bzw. für Nahrungsvernichtung. Ehrfurcht vor dem Boden solle man haben, denn er sei unsere Lebensgrundlage, so Aunkofer.

Weltweit renommierte Persönlichkeiten, die sich seit Jahrzehnten für Artenvielfalt, den Umweltschutz, für Tiere und gegen Gentechnik und Glyphosat einsetzen, kommen ebenfalls zu Wort:

Jane Godall erforschte fast 30 Jahre lang Schimpansen im Gombe-Nationalpark in Tansania. Seit 1986 ist sie mehr als 300 Tage im Jahr unterwegs als Primatenforscherin, Friedensbotschafterin der UN und Umweltaktivistin. Jane Goodall regt zum Nachdenken und Handeln an und ruft zu Engagement und Widerstand auf.









Die mehrfach für ihr Engagement im Bereich Umweltschuzt, Biodiversität, Frauenrechte und Nachhaltigkeit ausgezeichnete Dr. Vandana Shiva übte schon früh Kritik an der "Grünen Revolution" in Indien. Sie richtet sich gegen eine Kommerzialisierung der Landwirtschaft durch multinationale Konzerne, gegen Monokulturen und Hybridpflanzen. Eine nachhaltige Landwirtschaft muss ihrer Ansicht nach chemiefrei sein und Saatgut muss der Gemeinschaft frei zur Verfügung stehen.


Prof. Don Huber,
Pflanzen-Pathologe und erimitierter Professor der Purdue Universität in den USA, war jahrelang Agrar-Berater der US-Regierung. Er warnte bereits im Jahr 2011 das amerikanische Landwirtschaftsministerium vor den Folgen des Einsatzes von gentechnisch verändertem Saatgut und den drastischen Folgen von Glyphosat, die in letzter Konsequenz bis "zu einem Zusammenbruch der Landwirtschaft" führen könnten.

Don Huber ist der Ansicht, dass eine ganze Generation geopfert wird und gerade die Jüngeren die Leidtragenden sein werden, wenn Böden immer ausgelaugter und wertloser werden und Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Kupfer, Selen, Zink den Menschen und Tieren in der Nahrung nicht mehr zur Verfügung stehen.

Nach eigener Aussage hat er im Laufe der Jahre etwa 2.000 Studien zur Gentechnik unabhängig analysiert, aber es sei keine einzige Studie dabei gewesen, die zeige, dass Gentechnik wirklich sicher und gesundheitlich unbedenklich ist.

FAZIT

Der Film CODE OF SURVIVAL berührt durch ruhige, intensive Bilder und wohltuende Musikuntermalung und natürlich durch die besonderen Menschen, die darin zu Wort kommen.
Er ist ein eindringlicher Film, der nicht belehren, sondern zum Nachdenken anregen will.

Manchmal hinterläßt er ein Gefühl der Verständnislosigkeit und der Ohnmacht darüber, dass sich Landschaften und die Landwirtschaft im Laufe von nur wenigen Jahrzehnten so dramatisch verändert haben, ohne dass man es als Verbraucher in dem Ausmass wirklich bewußt wahrgenommen hat. Er verbreitet aber auch eine Aufbruchstimmung und den Wunsch, es anders zu machen und für eine notwendige Renaissance der landwirtschaftlichen Kultur zu sorgen.

Die anfänglich gestellte Frage "In welcher Art von Landwirtschaft liegt der "Code of Survival?" beantwortet sich nach Ansehen des Filmes von selbst.

Der Dokumentarfilm CODEOF SURVIVAL ist ab dem 1.6.2017 in deutschen Kinos zu sehen. Weiterführende Informationen zur Kino-Tour, zum Regisseur/Produzenten Bertram Verhaag und seinem Team und einen Kinofinder gibt es auf der speziell zu diesem Film eingerichteten Website Code of Survival.

Eine Übersicht über alle bisher erschienene Filme/DVD's, Bezugsmöglichkeiten und Anderes finden Sie auf Denkmal-Film.

Trailer "Code of Survival"
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