Computersucht, Internetsucht und Onlinesucht als soziologisches Problem

Ich Internetsüchtig? Nie!

Schon eingesperrt im Netz?

Aber das ist keine Sucht, auch keine Vorstufe! Was sollte denn die Sekretärin sagen, die  im Dienst 8 Stunden am Tag am PC sitzt und Internetrecherchen macht.

Das tut mir jetzt aber leid, muss noch mal auf Facebook eine Freundschaftsanfrage beantworten und gleich noch bei Twitter vorbeischauen, sonst gehen mir ein paar Freunde verloren!

Hat doch etwas länger gedauert, als ich dachte. Hab gerade 2 nette Stunden mit meinen online Freunden im Netz verbracht. Jetzt ist es schon zu spät, um weiter zu schreiben, meine Freunde in der realen Welt hab ich ja doch schon versetzt. Hab ich überhaupt noch welche?

Zu den Fakten!

Die sogenannte Pinta-Studie behauptet, in Deutschland seien 560.000 Menschen internetabhängig! Glauben sie das? Ich nicht, denn ich glaube, es sind viel mehr! Diese Studien beziehen sich sehr stark auf Internet-Spielsucht, aber die Internetsucht geht ja viel weiter! Dabei gilt es zu bedenken, dass eine psychische Sucht stärker wirkt als eine physische. Diese Studien erwähnen auch nur am Rande die "Zwangssucht" aller, die rein dienstlich stundenlang am PC sitzen und dann noch zu Hause schnell mal ins Internet schauen, um ihre sozialen Kontakte aufzufrischen. Was passiert aber mit den realen Kontakten?

Internet-Junkies werden sie genannt und in den Studien der Unterklasse der Gesellschaft zugeordnet. Die Fachleute sagen, diese Junkies verbringen pro Tag um die 10 Stunden im Netz. Mal ehrlich, wie viel Zeit verbringt ein Webdesigner im Netz? Ein Internetmarketer? Ein Internet Texter, auch hier bei Pagewizz? Kommen sie mit 10 Stunden aus, wenn sie schon 5-7 Stunden dienstlich drinnen sind?

Am Abend noch Shoppen, oder einen Film runterladen, Computerspielen und Chatten zählen auch nicht zur Sucht?

Viele Fragen und wenig Antworten!

Depressiver Rückzug

Das Problem ist bekannt und wird doch noch weitgehendst ignoriert. Zumindest wenn es nicht um jugendliche Spieler geht, die tagelang wow spielen! Hier ein Tipp für gestresste Eltern!

Alle Anderen "Normalmenschen" der gutbürgerlichen Gesellschaft sind doch nicht süchtig! Auch die Arbeitswelt macht nicht süchtig!

Erstaunlich in diesem Zusammenhang der Begriff "depressiver Rückzug"!

"Bert te Wildt sieht in der Internetsucht nicht nur ein medizinisches, sondern ein soziologisches Problem: Immer mehr erwachsene Menschen suchten den depressiven Rückzug "in eine zumeist infantile digitale Fantasiewelt, um dort die Helden zu spielen, die sie im realen Leben nicht sein können." Hier nachlesen

Aber eben nicht nur! Es geht nicht nur um die Flucht in infantile Fantasiewelten. 

Es ist längst ein gesellschaftliches Problem geworden. Ein Problem, über das meist geschwiegen wird. Depressiver Rückzug ist ein soziologisches Phänomen, über das geschwiegen wird. Warum ist klar! Unsere Gesellschaft ist als Ganzes vom Netz abhängig geworden, das kann ja keine Sucht sein! Kann eine Gesellschaft süchtig sein? Kann eine Gesellschaft auf dem depressiven Rückzug sein, auf der Flucht aus der Wirklichkeit?

Was wäre wenn?

Machen sie einen Test!

Sie sind nicht betroffen? Super!

Wenn sie es nicht genau wissen, dann machen sie doch einen Test!

Das geht ganz einfach!

Vereinbaren sie mit sich selbst an einem der kommenden Wochenenden:

1. Keinen PC anzurühren!

2. Kein Fernsehen und

3. Wenn irgendwie möglich auch kein internetfähiges Handy.

Allerdings sollte dieses Wochenende nicht gerade das sein, an dem sie mit ihren Freunden auf die Hütte gehen wollen, um Schi zu fahren. Nein, bleiben sie zu Hause, Allein oder mit Familie (wenn diese mitspielen will)

Beobachten sie sich, wie geht es ihnen? Alles easy? Super!

Unruhig, nicht wissen wohin, zuviel Zigaretten oder Kaffee?

Doch schnell mal ins Netz schauen schadet doch nicht? Kennen sie das? Dann sind sie zumindest gefährdet!

PS: Ich bin kein Psychologe, nur ein selber (natürlich nur gelegentlich) Betroffener! Wenn sie auch betroffen sind, fragen sie ihren Arzt oder Therapeuten!

Soweit zu meinem Test.

Wenn sie einen Online-Test machen wollen, dann Hier, doch vorsicht, sie sind schon wieder im Netz!

Gibt es Hilfe?

Gute Frage, das Phänomen ist nicht ganz neu, aber noch nicht wirklich präsent!

Das Suchtverhalten ist dem Verhalten bei Drogensucht ähnlich, aber nicht gleich! Zudem ist es absolut Gesellschaftsfähig! Sie sind halt ein Workaholic, ein guter Mitarbeiter, eine gute Texterin etc.

Psychotherapie zum Thema ist sicherlich möglich, ob die Krankenkasse schon mitspielt?

Bücher gibt es auch, ich hab hier ein paar zusammengetragen.

Genug vom Computer?

Eine wirklich witzige und unterhaltsame, aber auch sehr ernsthafte Darstellung der Problematik finden sie HIER