Dantebad in München
Winterschwimmen im Münchner Dante Bad ist ein besonderes Erlebnis - Tauchen Sie ab:Winterschwimmen im Münchner Dante Bad (Bild: Katti Mieth)
Auf der Sportbahn hält eine Sportlerin inne: "Was soll im Winter anders sein?
Bei Minusgraden braucht man nur eine Badekappe, damit der Kopf geschützt ist – damit man sich nicht erkältet."
Seit Jahrzehnten kommen Schwimmerinnen und Schwimmer ins Münchner Dantebad –
sommers wie winters.
Das geht aber eben nur im "Dante".
Untertauchen!
Vom warmen Sportbecken bis zum ebenfalls warmen Attraktionsbecken und Strömungskanal sind es nur zwei Schritte. "Unter wirbelden Schneeflocken zu relaxen ist ein absolutes Highlight.
Auf den Unterwasserliegen, an den Massagedüsen oder unter dem Pilz liegt der Wintererholungsfaktor nochmals über 100 Prozent", so ein begeisterter Winterbadefreund.
Daß Schwimmer, Taucher oder Wellnessfans gefahrlos zwischen Sportbecken und Wasserpilz hin und her pendlen können, dafür sorgt der Aussendienst des "Dante"-Teams: "Wir passen auf, dass keiner auf dem Glatteis ausrutscht oder von den hübschen Eiszapfen an den Einstiegen verletzt werden könnte", so Schichtleiterin Williams, die seit über einem Vierteljahrhundert das "Dante" leitet.
Winterschwimmen im Dantebad München (Bild: Katti Mieth)
Olympia like
Das Becken mit seinen Olmypiamaßen (50 Meter Länge und 22,5 Meter Breite) im Schneegestöber zu durchpflügen kostet immer gleich, obwohl es im Winter "Der Renner" ist.
Für 8,60 Euro können Sportler wie Relaxer einen ganzen langen Tag trainieren oder genießen.
Als Frühschwimmer in einer Zeit von 90 Minuten zahlen Wasserratten für den Badespaß nur 4,60 Euro.
"Viele kratzen schon vor Sonnenaufgang um 7:30 Uhr (mittwochs um 7 Uhr) an den Eingangstoren, auch wenn es hagelt und schneit", schmunzelt Schichtleiterin Williams, die viele ihrer Badegäste persönlich kennt, "die wollen vor der Arbeit noch schnell einmal durchzuziehen.
Auch im Winter."
Winterschwimmen im Münchner Dantebad (Bild: Katti Mieth)
Das Bad wurde ab dem Jahr 1999 bis zum Milleniums-Jahr um-, der Sprungturm aus der Zeit der Olympiade abgebaut, erinnert sich die Badleiterin an die Arbeiten an der historischen Substanz.
Sie sei, wie das Badareal ebenfalls Urgestein, auch die Kassiererin Nazide Buyar, seit 1979 am Empfang: "Ja, da gibt es neben dem grandiosen Winterschwimmen noch eine persönliche Betreuung am Einlass."
Winterschwimmen im Münchner Dantebad (Bild: Katti Mieth)
Während die "Dante"-gäste zwischen Eiseskälte und Warmwasser auf- und abtauchen, harren die Bademeister am Beckenrand und auf der Tribüne jeweils eine halbe Stunde lang zur Aufsicht aus. "Länger geht da draussen trotz warmer Kleidung nicht und wir müssen nach der halben Stunde die Aufsicht an einen Kollegen übergeben."
Diese Aufsicht sei Vorschrift. Da die "Dante"-Badegäste jedoch sowieso sehr gesittet sind und sich sogar gegenseitig beaufsichtigen, passiere im Grunde genommen nie etwas, so die Schichtleiterin weiter.
"Unsere Gäste schwimmen im Sommer in den Bayerischen Seen und kommen wegen der Eisdecke im Winter ins "Dante"."
Tribüne des Dantebades im Schnee (Bild: Katti Mieth)
Wasserpilz im Dantebad München (Bild: Katti Mieth)
Hechtsprung
Im Sommer ein Publikumsmagnet, im Winter in Ruhe.
Das "Hechtsprung"- Restaurant auf der ersten Etage erinnert ebenfalls an die Olympiade. "Von hier oben kann man das gesamte Badareal überblicken", weist Badleiterin Williams auf die Becken und den Westbau gegenüber, in dem im Olympia-Jahr 1972 die Umkleidekabinen beheimatet waren: "Leider musste dieser Teil aus bautechnsichen Gründen stillgelegt werden, aber schauen Sie mal: dort aussen erinnert noch das Originalemblem an die "Olympioniken"."
Winterpause im Restaurant Dantebad München (Bild: Katti Mieth)
Winterschwimmen Dantebad München (Bild: Katti Mieth)
Winterschwimmen Dantebad München (Bild: Katti Mieth)
Dass das "Dante" ein Bad mit großer Historie und diesem Background und dem unglaublichen Winterschwimm-Angebot eine ganzjährige Erholung bietet, macht es so besonders:
"Kommen Sie, tauchen Sie ein, und Sie werden sehen, daß es vergleichbar mit einer
Bergwanderung, einem Unterwasserkurs oder einem Wellnestag in der Blockhaussauna ist."
Quellen: Blitzinterview mit Schichtleiterin Williams, Vor-Ort-Recherche im Münchner Dante-Bad.