Die Präsidentenlimousine war ein Lincoln Cabriolet
Kennedys Limousine im Henry-Ford-Museum

Kennedys Limousine im Henry-Ford-Museum (Bild: Cornelia Schaible)

Die repräsentative achtzylindrige Limousine entsprach mit ihren strengen Formen dem damaligen Zeitgeschmack. Sie wirkt robust und ein wenig kantig und trotzdem elegant – passte also in ihrem Stil genau zum Präsidenten, für den sie einst gebaut wurde. Ursprünglich war der Wagen ein Cabriolet: Kennedy liebte es, offen zu fahren und seinen jubelnden Anhängern zuzuwinken. Wie an jenem 22. November 1963, als JFK durch die Straßen von Dallas fuhr. Im Wagen saßen außerdem seine Frau Jacqueline sowie John Connally, der Governeur von Texas, und dessen Frau Nellie. Der 46-jährige Präsident befand sich in seinem dritten Amtsjahr.

Neben dem Präsidentenwagen ist im Museum ein Videogerät aufgebaut, an dem Filme über die Person Kennedys, aber auch über jenen fatalen Besuch in Texas abgespielt werden können. Die Wagenkolonne im gleißenden Mittagslicht, der dunkelblaue Präsidentenwagen, das liebliche Rosa des Chanel-Kostüms der First Lady – das sind Bilder, die sich in das Bewusstsein eines jeden Amerikaners eingegraben haben. Auch wer damals noch nicht alt genug war, um das Attentat bewusst mitzuerleben, hat sie vor Augen.

Angesichts der vielen begeisterten Menschen am Straßenrand hatte sich Nellie Connally zum hinter ihr sitzenden Präsidenten umgedreht und gesagt: "Mr. President, man kann nicht sagen, dass Dallas sie nicht liebt." Und Kennedy hatte ihr zugestimmt: "Nein, das kann man ganz sicher nicht sagen." Das waren seine letzten Worte. Kurz nach 12.30 Uhr fielen dann die Schüsse – die Bilder dazu werden im Film ausgespart.

Hinweistafel am Kennedy Car im Museum

Hinweistafel am Kennedy Car im Museum (Bild: Cornelia Schaible)

Das Kennedy Car wurde nach dem Attentat umgebaut

Kennedy saß auf der Rückbank ganz rechts. Die Limousine hat heute ein Dach, aber das rechte hintere Fenster ist stets heruntergekurbelt. Die meisten Museumsbesucher stellen sich davor auf Zehenspitzen, um ins Innere des Lincoln zu spähen. Die Blutflecken vom Attentat sind aber längst nicht mehr zu sehen, denn die Sitze wurden ausgewechselt. Und nicht nur sie: Nach gründlicher Überholung und dem Einbau aller möglichen Sicherheitsvorkehrungen wurde der Lincoln wieder in Betrieb genommen – er diente danach noch vier weiteren Präsidenten, bis hin zu Jimmy Carter. Einen solchen gepanzerten Wagen komplett neu zu bauen wäre angeblich zu aufwendig gewesen und hätte zu lange gedauert.

Erst 13 Jahre später wurde das Fahrzeug, in dem John F. Kennedy erschossen wurde, ausgemustert und wanderte ins Museum. Und so können sich die Besucher jetzt gegenseitig vor Kennedys Limousine ablichten – nach Angaben des Museums wird kaum ein anderes Objekt so oft fotografiert.

Weitere Informationen:

The Henry Ford, 20900 Oakwood Boulevard, Dearborn, Michigan 48124

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