Es gibt Bücher, welche die Welt veränderten – und eines davon ist "Das Bevölkerungsgesetz" von Thomas Malthus, der zwischen 1766 und 1834 lebte. In seinem 1798 veröffentlichten Werk mit dem Originaltitel "Essay on the Principle of Population" behandelt der Engländer das Thema Überbevölkerung sowie die dadurch entstehenden Probleme – vor allem aber die Armut.

Die Bevölkerung wächst exponentiell

Anlass für das Verfassen des Buches "Das Bevölkerungsgesetz" war eine Diskussion zwischen Thomas Malthus und seinem Vater. Jener war ein englischer Gutsherr und Idealist, der davon überzeugt war, dass künftig das Paradies auf Erden alltäglich sein werde. Thomas Malthus, der als anglikanischer Geistlicher an der Cambridge University lehrte, war jedoch vollkommen anderer Meinung. Die Anzahl der Menschen in England, so argumentierte er rein mathematisch, verdopple sich alle 25 Jahre, was ein exponentielles Wachstum der Bevölkerung bedeutet – linear hingegen, würden aber die Anbauflächen wachsen. Somit stünde Hungersnot bevor, anstatt paradiesischer Zustände.

"Das Bevölkerungsgesetz" von Thomas Malthus wurde sofort ein Bestseller

Zwar ließ sich sein Vater nicht überzeugen, dennoch ermutigte er Thomas Malthus, seine Argumente und Ideen bezüglich der künftigen Überbevölkerung zu publizieren. 1798 erschien dann sein Werk, welches heute den Namen "Das Bevölkerungsgesetz" trägt – es wurde gleich nach der Veröffentlichung ein Bestseller.

Armut – viele Menschen, aber zu wenig Nahrung

In seinem Werk behandelt Thomas Malthus also die Folgen der drohenden Überbevölkerung – Hungersnöte, Armut, Krankheiten und Seuchen. Gleichzeitig aber machte er Vorschläge, wie dem auf effektive Art und Weise entgegengewirkt werden kann. So meint er, wäre es notwendig, die bereits Armen dahingehend zu motivieren, dass sie ein enthaltsames Leben führen, um kinderlos zu bleiben. Andernfalls wäre die Alternative, Gesetze zu verabschieden, welche die Anzahl der erlaubten Kinder begrenzt. Und wenn es nötig sein müsste, wären auch härtere Maßnahmen notwendig – beispielsweise müsste man die Armen verhungern lassen. Von milden Gaben hält Thomas Malthus nichts, denn Spenden erhöhen schließlich nicht die Gesamtmenge der Lebensmittel.

Thomas Malthus erntete auch Kritik

Nicht alle seiner Vorschläge sind sozial, weshalb er für seine Empfehlungen auch viel Kritik bekam. Doch das war ihm recht, denn sein Ziel war es, mit "Das Bevölkerungsgesetz" auf ein ernstes Problem aufmerksam zu machen. Auch wusste Thomas Malthus um die Wichtigkeit der Schulpflicht, denn mit ihr konnten den Kindern frühzeitig moralische Werte eingeimpft werden.

Im Jahre 1803 folgte die zweite Auflage des Werkes "Das Bevölkerungsgesetz", welches nun 600 Seiten umfasste. Die baldige fünfte Auflagen war dann 1.000 Seiten dick.

"Das Bevölkerungsgesetz" als ernst zu nehmende Studie über Armut

Aufgrund des technischen Fortschritts, haben die Prognosen des Thomas Malthus ihre Gültigkeit verloren – zumindest teilweise, denn das Risiko einer Überbevölkerung ist nach wie vor Realität. Für Karl Marx war das Buch eine ernst zu nehmende Studie über Armut. Und selbst Charles Darwin las "Das Bevölkerungsgesetz" eifrig – dank Thomas Malthus verstand er, dass die Natur immer im Überfluss produziere. Und dieser Gedanke führte bald zur Theorie der natürlichen Auslese, welche nur in einer derartigen Überfülle möglich sein kann.

Das Bevölkerungsgesetz von Thomas Malthus

write-x, am 13.02.2011
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