Splatter mit viel augenzwinkerndem Humor

Das erste Buch des Blutes

Im Orwell-Jahr 1984 veröffentlicht, schlug Clive Barkers "Erstes Buch des Blutes" wie ein Blitz ins Horrorgenre ein. Der junge Brite nahm sich weder ein Blatt vor den Mund, noch kannte er Rücksicht vor jeglichen Tabus. Im Gegenteil: In seinen Geschichten ist nichts und niemand vor den Verfolgungen durch das Böse gefeit. Mit stumpfem Splatter hatte Barker trotzdem nichts am Hut. Seine Horrorgeschichten glänzten durch originelle Prämissen, mitunter schwülstigen Stil und so manche verblüffende Wendung. Nicht zu vergessen die Würze seines Schaffens: Grimmiger Humor zuhauf!

Ideale Voraussetzungen für eine Adaptierung seiner Geschichten in Hörbuchform. Lübbe vertonte mehrere seiner Storys aus "Das erste Buch des Blutes", wobei Schauspieler Matthias Koeberlin als Sprecher gewonnen werden konnte, dessen angenehm akzentuierte Stimme hervorragend mit den gelesenen Texten harmoniert.

Hörtipp: Lauschen Sie den makabren Geschichten aus den düsteren Winkeln unseres Universums vorzugsweise nachts. Allein. Oder sind Sie das vielleicht gar nicht und im Dunkel der Nacht lauert etwas unsäglich Bösartiges nur darauf, Sie im Schlaf zu überwältigen?

 

Das Buch des Blutes

Keinesfalls sollten Sie das Haus am Tollington Place aufsuchen, wo in der ersten Geschichte aus dem "Buch des Blutes" ein argloser Schwindler sein schändliches Handwerk betreibt. Er gaukelt einem Wissenschafter-Team vor, Mittler zwischen dem Dies- und dem Jenseits zu sein. Was er nicht ahnt: Seine Verhöhnung der anderen Welt verärgert die ruhelosen Geister dermaßen, dass sie fürchterliche Rache an ihm üben...

 

Der Mitternachts-Fleischzug

Außerdem sollten Sie von einer Fahrt mit dem Mitternachts-Fleischzug absehen. Es könnte Ihnen sonst wie dem braven Buchhalter Leon Kaufman ergehen, der arglos in einen Waggon der New Yorker U-Bahn steigt; nichtsahnend, dass er sich in das Jagdgebiet eines Serienkillers begeben hat. Eine wahrhaft monströse Wahrheit verbirgt sich hinter dessen Motiven...

 

Das Geyatter und Jack

Jack Polo ist Gewürzgurken-Importeur und ein Ausbund an Naivität und Schicksalsergebenheit. Ein Umstand, der das Furienwesen Geyatter schier verzweifeln lässt. Denn eigentlich wäre dessen Auftrag denkbar einfach: Polo in den Wahnsinn zu treiben und somit seine Seele der Hölle zu überantworten. Aber der lässt sich durch keinen Trick des Geyatters aus der Ruhe bringen. Erst, als Polo weihnachtlichen Besuch von seinen erwachsenen Töchtern erhält, wittert der Dämon seine Chance. Die beiden jungen Frauen würden ihren Vater schon davon überzeugen können, dass etwas Fürchterliches auf sie alle lauert... 

Splatter mit viel augenzwinkerndem Humor

Horror de luxe!

Was Clive Barker mit seinen "Büchern des Blutes" schuf, sind nicht weniger als ein literarischer Höhepunkt des Genres. Grausig und makaber, aber auch stilvoll und oftmals witzig. Während etwa "Der Mitternachts-Fleischzug" eine knallharte Horrororgie voll düsterer Wendungen darstellt, überzeugt "Das Geyatter und Jack" durch seinen feinen Humor. Egal, ob Genre-Einsteiger oder Vielleser: DIe "Bücher des Blutes" bieten jedem geneigten Leser, respektive Zuhörer, beste Unterhaltung auf hohem Niveau.

Einziger Makel dieser Hörbuchproduktion: Insgesamt umfasst das "Erste Buch des Blutes" 6 Kurzgeschichten, wohingegen das Hörbuch nur drei davon enthält. Eine weitere der sechs Storys befindet sich auf dem separat erschienend Hörbuch "Im Bergland: Agonie der Städte", das gleichfalls von Matthias Koeberlin gelesen wurde.

Von dieser unverständlichen Unvollständigkeit abgesehen gibt es an den Produktionen nichts zu bemängeln: Die Texte sind vollständig, werden dezent von atmosphärisch passender Hintergrundmusik untermalt und von Koeberlin vorzüglich vorgetragen.

Abschließend noch ein Geschenkstipp: Hörbuch-Geschenkgutscheine kaufen

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