Ein wandernder Stein im Tal des Todes (Bild: PDPhotos / Pixabay)

Außerirdische im Tal des Todes

Die Rillen sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa 1000 Metern lang, teilweise gerade, teilweise gewunden. Das Phänomen findet vorwiegend im Winter statt. Nach einigen Jahren verschwinden die Rillen wieder durch Erosion, was die Verfolgung des Gleitens der Steine über längere Zeiträume so gut wie unmöglich macht. Warum und wie die Bewegung dieser Steine zustande kommt, konnte bis heute wissenschaftlich nicht erklärt werden. Sind hier möglicherweise verborgene Kräfte am Werk?

Eine der beliebtesten Theorien besagt, dass sich im Death Valley Außerirdische treffen und die Felsbrocken mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten bewegen. Noch nie ist es einem Menschen gelungen, die Steine bei ihrer Wanderung zu beobachten. Da die flache Ebene unter Naturschutz steht und größtenteils als "unberührte Wildnis" ausgewiesen ist, dürfen auch keine fest montierten Kameras zur Überwachung installiert werden. Die stärksten Bewegungen finden während der Regenperioden statt. Zu dieser Zeit ist der Zugang gänzlich untersagt, weil jeder Fußabdruck im weichen Grund die Oberfläche dauerhaft verändern würde.

Das Gewicht der Felsen hat keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit

Einigen Theorien zufolge werden die Steine vom Wind über eine gefrorene Oberfläche bewegt, der in diesem Gebiet vor allem während der heftigen Winterstürme Orkanstärke erreicht. Doch diese Erklärung hat einen Haken. Um die bis zu 350 Kilogramm schweren Felsen zu bewegen, wären Windgeschwindigkeiten von über 800 Kilometern pro Stunde erforderlich. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, wurden die wandernden Felsen mit Hilfe von GPS-Unterstützung kartiert und ihre Position überwacht. Dabei zeigte sich, dass weder die Größe, das Gewicht oder die Form einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Wanderung haben.

Aber die Position des Felsens spielt eine wichtige Rolle. Die geradesten und längsten Spuren befinden sich an Orten, die wie ein natürlicher Windkanal wirken und so die Luftbewegung verstärken und kanalisieren. Jene Spuren, die am stärksten verwunden sind, liegen in einem Bereich, wo zwei Luftströmungen aufeinandertreffen. Trotzdem erklärt das immer noch nicht, wie der Wind die schweren Felsen bewegen kann. Forscher vermuten, dass dafür ein komplexer Mechanismus zwischen Wind, Regen, Eis, Bodenbeschaffenheit und Algen verantwortlich ist.

BerndT, am 24.05.2016
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Bernd Teuber (Geronimo - Der letzte unabhängige Apachenhäuptling)
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