Was kann meinem Google Adsense Konto passieren?

Man kann den Google Adsense - Code auf allen Webseiten einsetzen, auf denen man HTML-Code bzw. Javascript-Code einbauen kann. Dennoch darf man gemäß den AGB von Google Adsene den Code nicht auf Webseiten bestimmten Inhaltes - etwa pornografisches Material - einsetzen.

Ferner ist der Code auf den eingesetzten Seiten mit einem Browser problemlos von jedem Nutzer sichtbar zu machen und lässt sich genauso einfach herauskopieren. 

 

Damit ist jedem böswilligem Angreifer Tür und Tor geöffnet, den Code zu kopieren und auf Webseiten einzubringen, die gegen die AGB von Google verstoßen. Auf diese Art kann man vermeintlich einen Konkurrenten stören, ärgern oder sogar ruinieren. Das Opfer hat kaum eine Möglichkeit, den Nachweis zu erbringen, nicht selbst den Code dort eingesetzt zu haben.

Doch es gibt eine Schutzfunktion, die man im Vorfeld einsetzen kann!

Weiterführende Links:

Thread im Pagewizz-Foum, in dem das Problem diskutiert wurde
Im Pagewizz-Forum fielen im Januar 2012 eine Reihe merkwürdiger Seiten auf, die Pagewizz vollständig kopiert haben schienen. Auch dort wurde der Adsense-Code von Pagewizz und den Autoren eingesetzt.

Google Hilfe zum Thema
Die Hilfeseite von Google - Adsense zum Thema "Autorisieren von Websites zum Schalten von Anzeigen"

Wikipedia über Adsense:

Google AdSense ist ein Anbieter von Werbung auf Webseiten, er gehört zum Werbedienst des Unternehmens Google Inc. AdSense stellt inhaltsbezogene Anzeigen außerhalb des Google-Netzwerkes zur Verfügung, die automatisch durch Google erzeugt...

Schutzfunktion bei Google Adsense:

Grundsätzlich kann man sich vor dem genannten Problem leicht schützen. Sie können in Ihrem Konto die Verwendung Ihres Adsense - Codes auf bestimmte Webseiten einschränken.

Wenn Sie dies noch nicht gemacht haben und vielleicht gar nicht mehr so genau wissen, wo Sie den Code eingesetzt haben, ist dies nicht schlimm. Sperren sie "einfach" alles und warten Sie ab, was passiert.

Sobald der Code auf einer Webseite, die Sie nicht autorisiert haben, erscheint, wird dies in Ihrem Google Adsense - Konto angezeigt. Dies kann möglicherweise etwas dauern, denn die Anzeige erscheint erst dann, wenn der Code tatsächlich von einem Surfer abgerufen wurde, also Anzeigen geschaltet wurden.

Was passiert in diesem Falle?

Tatsächlich passiert herzlich wenig. Ihnen wird die Domain bzw. der Computername des Webservers angezeigt, auf dem die Anzeigen geschaltet wurden. Dem Surfer wird eine korrekte Anzeige gezeigt. Sollte er aber darauf klicken, wird Ihnen kein Geld dafür gut geschrieben und dem Werbetreibenden keines berechnet (so steht es in der Google - Hilfe).

Dennoch ist diese Vorgehensweise nützlich, wenn man erst einmal herausfinden muss, wo überhaupt die Anzeigen zum Einsatz kommen. Allzu groß ist die Flut nicht, denn hier geht es nicht um einzelne Seiten, sondern um Rechnernamen und Domains.

Technischer Hintergrund zu Domainnamen und Computernamen

Google möchte im Adsense - Konto die Websites hinterlegt haben, die Sie freigeben. Doch was muss hier angegeben werden?

Hier muss man ein wenig überlegen. Daher muss ich ein wenig ausholen und ein paar Zeilen zum Thema Internet-Namen (DNS, Domain Name System) schreiben.

Unsere Computeradressen im Internet sind immer nach dem folgenden Schema aufgebaut:

computername.teilnetz.internnetz.domain.toplevel

Allerdings können Teile dieses Namenssystems auch verkürzt sein, sodass sich

computername.domain.toplevel

oder gar 

computername.toplevel

ergibt.

Aus dieser vollständigen Adresse, beispielsweise "www.google.de" macht Ihr PC dann eine IP-Adresse etwa 123.45.67.89. Mit dieser IP-Adresse kann Ihr PC den Zielrechner genau bestimmen und erreichen. Die hier beispielhaft genommenen Zahlen sind IPv4-Adressen. Im gerade aufkommenden Standard IPv6 funktioniert dies genauso, allerdings steht hinter den oben genannten Klartextnamen deutlich längerer Zahlensalat. Mehr zu IPv6 finden sie hier: Das neue Internet-Protokoll IPv6

Um aus computername.teilnetz.internnetz.domain.toplevel auf die für den Computer wichtige Zahlenkombination zu kommen, nutzt der PC das DNS-System. DNS steht für Domain Name Service und bietet eine verteilte Datenbank für Klartextnamen und IP-Adressen.

Konkret würde der PC zunächst einen sogenannten Root-Server befragen, um herauszufinden, wie er den Server für die Top Level Domain (TLD) "toplevel" findet. In der Praxis wäre das in Deutschland sehr oft "de". Der für "de" zuständige Nameserver wird vom Denic betrieben und ist ein Verzeichnis für alle Namen der Form "domain.de" - mit jedem beliebiegen Wert für "domain".

Der Denic-Server weiß jetzt aber nicht die konkrete IP-Adresse für "domain.de", sondern nur, welche DNS-Server für diese Domain zuständig sind. Also muss der PC sich nun an diesen DNS-Server wenden, der die Domain "domain.de" verwaltet. Bei einem "kurzen Namen" wie z.B. "pagewizz.com" ist jetzt die Suche schon zu Ende.

Hätten wir jetzt aber einen längeren Namen, wie man ihn beispielsweise im Firmen- oder Universitätsumfeld oft findet, sagen wir "rechner.subnetz.rechenzentrum7.firma.com", müsste unser armer PC sich nun weiter durchfragen, um den DNS-Server für "rechenzentrum7", dann für "subnetz" herauszufinden. Diesen erst kann er nach der konkreten IP-Adresse fragen. 

Grundsätzlich lässt sich über unser Domain-Name-System sagen: 

  • Ganz links steht der Computername.
  • dazwischen steht das Netzwerk, bestehend aus keiner bis beliebig vielen Netzwerk-Namen (Domain-Namen).
  • Ganz rechts steht der Toplevel-Name, etwa "de", "com", "biz" usw.

Was trage ich nun bei Google Adsense ein?

Bei Adsense muss ich unter "Autorisierte Websites" so viel wie möglich und so wenig wie nötig eintragen.

Gebe ich beispielsweise nur "pagewizz.com" ein, schalte ich nicht nur den Computer, der auf "pagewizz.com" hört, frei, sondern auch alle, deren DNS-Name mit "pagewizz.com" beginnt, also z.B. auch die Mobil-Version von Pagewizz, erreichbar unter "m.pagewizz.com". 

Im Falle von Pagewizz ist das sinnvoll und die einzig gangbare Möglichkeit.

Nutze ich jedoch auch ein Blog z.B. von Blogger und ich trage als autorisierte Webseite auch "blogspot.com" ein, ist mein Adsense - Code auf allen Blogger-Blogs freigeschaltet. Das wollen wir ganz sicher nicht. Daher sollten wir hier nur das konkrete Blog eingeben, also etwa "wandern-freizeit.blogspot.com".

Bei eigenen Domains, wo sie selbst kontrollieren, ob es weitere Rechnernamen gibt, können Sie auch die Domain direkt eintragen.

 

Domainnamen mit oder ohne WWW bei Google Adsense freigeben?

Auch das kommt darauf an. Aus DNS-Sicht ist "www" aus "www.domain.tld" nur ein konkreter Computer im Netzwerk "domain.tld" und muss nicht der Computer "domain.tld" sein! Das "www" ist heute oft nur noch historisch bedingt und hat keinen technischen Grund mehr, aber generell ist da nun mal ein Unterschied. Viele Webseitenbetreiber bieten die Seiten sowohl unter "www" als auch ohne "www" an, aber technisch ist das verschieden. Bei manchen ist der Seiteninhalt unter "www" identisch dem ohne das "www", andere, beispielsweise Pagewizz leiten weiter. Wenn Sie "www.pagewizz.com" aufrufen, werden Sie zu "pagewizz.com" weitergeleitet.

Haben Sie jetzt bei Adsense nur "www.pagewizz.com" freigegeben, dann wird das nichts mit dem "Geld verdienen" auf Pagewizz. 

Hier muss man also schon genau hinsehen.

Wo trage ich das in meinem Google Adsense - Konto ein?

Die Sperre wird in den Kontoeinstellungen eingetragen. Loggen Sie sich zunächst in Ihr Google Adsense - Konto ein. Auf der Startseite klicken sie links oben auf "Kontoeinstellungen". Dort scrollen sie ganz nach unten. Im Abschnitt "Zugriff und Autorisierung" klicken Sie rechts auf "bearbeiten" bei "Zum Schalten von Anzeigen autorisierte Websites". 

Setzen Sie ein Häkchen bei

"Nur bestimmten Websites die Schaltung von Anzeigen für mein Konto erlauben"

und füllen sie die konkreten Domainnamen bzw. Rechnernamen in das freie Feld unter "Autorisierte Websites" ein - nur einen Namen pro Zeile. Bei mir steht da z.B.

wandern-freizeit.blogspot.com
pagewizz.com
wizzley.com

dieerklaerung.de

um nur ein paar zu nennen.

Anschließen auf "Speichern" klicken nicht vergessen... das war es.

Was gibt es noch?

Wenn mann die Sperre eingerichtet hat, wird man feststellen, dass weitere Seiten auch die eigenen Adsenseanzeigen zeigen, etwa

  • webcache.googleusercontent.com
  • translate.googleusercontent.com

sowie noch ähnliche Seiten von Bing & Co. Man kann sicherlich hier eine Auswahl treffen und die vertrauenswürdigen Sites auch freischalten. Ich habe dies mit den beiden oben genannten von Google gemacht. Allerdings konnte ich in einem Jahr hier keinen Klick - und damit kein Geld - einfahren. Daher würde ich diese Sites einfach ignorieren und ausgesperrt lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass bei den großen Anbietern hier ein echtes Problem besteht, aber die Gefahr, dass man einen dubiosen Anbieter mit freischaltet, ist einfach zu groß. Der Gewinn lohnt das Risiko nicht.

Schlusswort:

Ich hoffe, der Sachverhalt war nicht zu kompliziert dargestellt. Ich freue mich über Kommentare, Kritik, Fragen und Verbesserungsvorschlage.

Über den Autor dieses Artikels: Peter Dreuw

profkm, am 10.02.2012
32 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Laden ...
Fehler!