(Bild: pixabay)

Wie fühlst du dich dabei, wenn du an deine Zeit im Kindergarten oder ans Vorschulalter zurückdenkst?
Wenn wir in diese Welt hineingeboren werden sind wir hilflos, verletzlich, ausgeliefert.
Wir sind vollkommen abhängig und unwissend.


Daher idealisieren wir unsere Eltern, unsere Umwelt, denn wir kennen nichts anderes und brauchen die Menschen, die uns umgeben, so sehr zum Überleben.


Oft sind wir unser Leben lang im Glauben, das Dinge die wir durch unsere Eltern erlebt und erfahren haben, gut und richtig sind.

 

 

Zu sehr hat es uns als Kind verletzt, wenn unsere Eltern mal wieder keine Zeit für uns hatten oder mit jemand anderem lieber spielten als mit uns.


Nichts, woran wir uns gerne erinnern, oder?
Daher hat unser Gehirn eine kluge Strategie für uns ausgewählt:
All die schlechten und unangenehmen Erlebnisse und Erinnerungen aus der Kindheit werden verdrängt.
Sie werden abgespalten, und befinden sich an einem Ort, zu dem wir nur gelangen, wenn wir dort wirklich hingehen wollen.

Es lohnt sich, diesen vergangenen Zeiten etwas Beachtung zu schenken.
Zu verstehen, was uns als Kind weh getan hat und zu realisieren, warum ein bestimmtes Ereignis schlimm für das kleine Kind in dir war, bringt oft eine glücklichere und freiere Gegenwart mit sich.

Es war einmal vor langer Zeit...

Wir alle bringen unsere ganz persönliche Geschichte mit uns.
Der Anfang und die Einleitung wurde Großteils von unseren Eltern geschrieben.
Den Hauptteil können wir selbst verfassen und gestalten.
Wenn wir uns intensiv mit der eigenen Lebensgeschichte auseinandersetzen, passiert es nicht selten, dass wir die "begonnene Geschichte" völlig umschreiben, anders gestalten und umstrukturieren und anschließend feststellen, dass wir selbst Herr der Dinge sind.
Die Lebensgeschichte, verknüpft mit unseren Erfahrungen und Erinnerungen der eigenen Kindheit, passt irgendwie so gar nicht in unser Konzept als Erwachsener.
Oft trägt diese Tatsache dazu bei, das wir unglücklich sind.

Wenn jeder von uns sich ein wenig um das eigene Kind in sich kümmert, wird unser
Leben und das gemeinsame Miteinander im Hier und Jetzt automatisch freier, einfacher, verständnisvoller.

Grund genug, das eigene "Ich" genauer unter die Lupe zu nehmen!

 

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Vom trotzigen Kind im traurigen Manager und vom einsamen Mädchen, welches sich um ihren Traum "eigene Familie" kümmert

Die eigene Kindheit und darin erlebte, oder eben auch nicht erlebte und verdrängte, Gefühle formen unsere Stärken, Schwächen, Vorlieben und Ängste.

Leider verläuft Kindererziehung nicht immer ideal.
Nicht selten bekommen Kinder, die sich im heranwachsenden Alter mit ihren Problemen auseinandersetzen und welche ihre Eltern mit den Problematiken innerhalb der eigenen Familie konfrontieren, zu hören, dass sie selbst für ihre Probleme und ihr Leben verantwortlich sind.

Das hat auch alles seine Richtigkeit.
Dennoch ist es für jeden Einzelnen wichtig zu verstehen, was uns in den ersten Jahren unseres Lebens bewegt, verletzt, verschreckt, verärgert, oder traurig gemacht hat.
Unabhängig davon, wer die Schuld dafür trägt.

Bei der Suche nach dem Kind in uns geht es nicht um Schuldzuweisungen.
Diese nehmen nur eine kurze Phase des Prozesses zur Befreiung ein.
Es ist zwar wichtig, sich einzugestehen, das Fehler passiert sind und man wahrlich anders hätte behandelt werden müssen.
Doch viel wichtiger ist es für einen erwachsenen Menschen, logisch zu kombinieren welche Probleme im allgegenwärtigen Alltagsleben mit den verdrängten oder vorhandenen schlimmen Kindheitserinnerungen und Gefühlen zusammenhängen.
Nur so kann man sich davon befreien und sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickeln.

Der Kern unseres Wesens liegt in den vergangenen Jahren.
Im Kinderzimmer, im Schulhof, bei Familienfeiern oder Ausflügen.

Wurde ein Kind in der Schule gehänselt und Opfer von Mobbing, wird dieser Mensch nicht selten sein Leben lang unter vermindertem Selbstwertgefühlen leiden.

Hat ein Sohn von seinem Vater immer zu hören bekommen, dass er es sowieso zu nichts bringen würde, ist es gut möglich, dass aus diesem Kind später einmal ein erfolgreicher Manager wird, der es der ganzen Welt bestens beweist, dass er es zu etwas Großem gebracht hat.
Dennoch ist der verlorene Sohn nicht zufrieden und unglücklich, denn die Anerkennung seines Vaters fehlt ihm nach wie vor.

Das kleine Mädchen, welches von seiner Familie stets vor der Umwelt isoliert und behütet wurde, und überall als "Nesthäkchen" bekannt ist, hat einen ganz großen Traum:
Selbst Mama zu werden, eine eigene Familie zu gründen.
Jahre später findet sich die junge Mutter, umgeben von Hausarbeit und kleinen Kindern, noch immer isoliert in der eigenen "Familieninsel" vor, und versteht nicht, wieso sie nicht glücklich ist. Sie hat ja offensichtlich alles erreicht, was sie sich jemals gewünscht hat.
Im Zuge der Therapie, wegen Depression, entdeckt sie dass sie selbst doch ganz andere
Träume und Potenziale in sich hat, doch den Traum und die Wertvorstellung von "der kleinen sicheren Familie" als Lebenstraum für sich von ihren Eltern übernommen hat.

Eine junge Erwachsene verfällt jedes Mal, wenn sie von Freunden bei Verabredungen versetzt wird, in ein tiefes Loch voller Selbstzweifel und Enttäuschung.
Ihre Freunde empfinden ihre Reaktionen als absolut übertrieben, ohne zu wissen, dass der Vater der jungen Erwachsenen Alkoholiker war und die kleine Tochter stets versetzt hat, nachdem er ihr Ausflüge und Aktivitäten versprochen hatte.


 

 

(Bild: pixabay)

Du glaubst dennoch, deine Kindheit ist ideal verlaufen, und es gibt nichts, was dich im Hier und Jetzt hemmt, blockiert, belastet, beängstigt oder beeinflusst?

Es erfordert eine große Portion Mut, und bestimmt auch ein gewisses Maß an Affinität zum Thema "das Kind in uns", um mit der Thematik "das innere Kind" überhaupt arbeiten zu können.

Wenn man nicht offen für diese psychologischen Ansätze ist, wird man nur sehr schwer in die vergangene Zeit hineintauchen können.
Den Schlüssel für Erfolg und Glück im eigenen Leben, durch Verarbeitung traumatischer Kindheitserinnerungen, bekommt man nicht einfach zugesteckt.

 

Hier werden 2 Bücher gezeigt, die bei der Arbeit mit dem eigenen inneren Kind hilfreich sein können:

 

 

1. Das Buch "das Drama des begabten Kindes" von Autorin Alice Miller

Die Autorin studierte Psychologie, Philosophie und Soziologie. In diesem Buch schildert sie anhand von Praxisbeispielen, wie frühkindliche Verletzungen uns ein Leben lang im persönlichen und sozialen Umfeld beeinflussen. 

In ihrem Buch geht klar hervor, dass es oft schon banale, kleine Geschehnisse oder Vorkommnisse sein können, die bei Kindern große nachhaltige Schäden anrichten. 

Miller tut auch kund, dass viele Schwierigkeiten in unserer Politik oder Demokratie, und damit verbundene Machtkämpfe und Ungerechtigkeiten, mit unverarbeiteten Kindheitsproblemen der Mitglieder in unserer Gesellschaft zu tun haben. 

Sie macht mit ihrem Buch Mut dazu, die Wahrheit in unseren kindlichen Wurzeln zu ergründen, um ein besseres Leben, frei von Ängsten und Zwängen, führen zu können. 
Das Buch liest sich schnell, von der Stilistik her wird dieses Buch von belesenem Publikum bevorzugt. 
Miller zeigt in diesem Buch auch anhand von Beispielen namhafter Künstler wie problematische Kindheitserinnerungen der Künstler verdrängt wurden, und in deren Werken, in Form von Büchern oder Bildern, wiederzufinden sind. 


Auf alle Fälle braucht man zum Verständnis der Worte von Alice Miller Auffassungsvermögen und Empathie. 

2. Das Buch "das Kind in uns - wie finde ich zu mir selbst" vom Autor John Bradshaw

Eine wirkliche "Arbeitshilfe" für dieses Thema bietet das Buch von John Bradshaw mit dem Titel "das Kind in uns - wie finde ich zu mir selbst": 

Das Buch des Familientherapeuten Bradshaw, selbst Sohn eines Alkoholikers, beinhaltet eine Menge von Fragebögen, Meditationen mit dazugehörigen Anleitungen, praktischen Übungen und skizzierten Beispielen, welche Hilfe zur Selbsthilfe bieten. 
Beim Lesen, und vielmehr beim Arbeiten mit diesem Buch, wird einem mehr und mehr bewusst, 
wie gravierend unsere Kindheit uns auch noch in der Gegenwart beeinflusst. 

Sein Buch ermöglicht durch einfache Übungen, die verletzten Anteile unserer inneren Kinder wieder ins Gedächtnis zu rufen, und diese selbst fürsorglich zu behandeln. 
Danach stehen wir gestärkt und zufriedener im Erwachsenenleben. 

Bradshaw's Buch, und die darin vermittelten Arbeitsmethoden, verlangen einen großes Maß an Offenheit und Mut, und setzt die Bereitschaft voraus, wirklich an sich arbeiten zu wollen. 

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