Das Schicksal der Sewee-Indianer

Das Volk der Sewee-Indianer gehörte zur Sprachfamilie der Sioux. Sie lebten am Santee River und auf einigen Inseln vor der Küste des heutigen US-Bundesstaates South Carolina. Nach Süden hin erstreckte sich ihr Gebiet in Richtung des Wando River und nach Westen über die Wasserscheide des Ashley River in Richtung des heutigen Moucks Corner. Sie waren die nördlichen Nachbarn der Etiwan. Die Sewee lebten vom Fischfang und von der Jagd. Aber sie bauten auch Nahrungsmittel an, die im Rest der Welt unbekannt waren. Dazu gehörten Bohnen, Mais und Squash, eine Kürbis-Art, die roh und ungekocht verwendet werden kann. Um das Jahr 1600 schätzte man die Bevölkerung auf etwa 800. Im Jahr 1705 existierten nur noch 57 Sewee-Indianer. Alkohol, Pocken und andere Krankheiten hatten ihre Zahl stark dezimiert. Im Jahr 1670 errichteten englische Kolonisten eine Siedlung auf dem Land der Indianer, das spätere Charleston. Die Sewee hießen die Weißen willkommen. Gemeinsam mit benachbarten Küstenstämmen halfen sie den Engländern bei der Abwehr spanischer Angriffe aus Florida. Und sie verteilten Nahrungsmittel, als in der Kolonie eine Hungersnot ausbrach. Doch der Kontakt zu den Europäern wurde den Sewee bald zum Verhängnis. Viele starben an Pocken oder anderen Krankheiten, die von den Weißen eingeschleppt worden waren. Ein tragischer Irrtum sorgte schließlich dafür, dass das Volk ausgelöscht wurde.