Das Spurenelement Selen und deren medizinische Bedeutung
Selen gehört zu den Spurenelementen und spielt im menschlichen Körper eine große Rolle. Es ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung und therapeutisch von großem NutzenAllgemeines
Selen gehört zu den chemischen Elementen, genau genommen zu den Halbedelmetallen. Man findet es in der sechsten Hauptgruppe des Periodensystems. Das Element hat in der Erdkruste Seltenheitwert, in Deutschland ist es, vergleichbar mit dem Jod, so gut wie nicht vorhanden. Selen tritt in verschiedenen Modifikationen auf, zum Beispiel als metallisches, kristallines oder flüssiges Element. Mitte des 20. Jahrhunderts stellte sich heraus, dass unser Organismus diese Substanz zum Leben braucht. Der Körper ist nicht in der Lage Selen herzustellen, sodass es sich hierbei um ein essentielles Spurenelement handelt, Spurenelement deshalb, da dieses Element nur in winzigen Mengen benötigt wird. Selen hat im menschlichen Körper viele Funktionen, angefangen vom rein präventiven bis hin zum therapeutischen Charakter.
Aufgaben von Selen
Selen ist in erster Linie Bestandteil von Enzymen. Die wohl wichtigste Funktion ist der Schutz des menschlichen Organismus vor freien Radikalen. Diese "chemischen Bomben" bedrohen die einzelnen Zellen rund um die Uhr und das jeden Tag. Treten sie in geringen Mengen auf und ist unser Organismus gesund, können die Radikale nicht viel anrichten. Kommt es allerdings zu einer Schwächung, kann es zu einer Schädigung bis hin zu einer Entartung (Krebsvorstufe)kommen. Oftmals treten noch zusätzliche Faktoren wie Nikotin, Alkohol und Stress auf. Ein weiterer Vorteil von Selen ist ein positiver Einfluß auf die Produktion von Schilddrüsenhormonen, sodass es in der Regel weder zu einer Überfunktion bzw. Unterfunktion kommen kann. Selen schützt das Immunsystem, wirkt sich positiv auf Entzündungsprozesse aus und entgiftet den Körper von toxischen Substanzen.
Kokosnuss - ein pflanzlicher Selenspender - interessant für Vegetarier
Folgen von Selenmangel
Bei einem Selenmangel handelt es sich um eine Unterversorgung des Organismus. Bemerkbar macht sich dieses Phänomen in einer Abwehrschwäche, dass heißt, der Körper wird anfälliger für bestimmte Erkrankungen. Harmlose Entzündungen können chronisch werden, durch immunologische Prozesse kann es zu Rheuma kommen, freie Radikale im Organismus lassen Zellen entarten, sodass daraus Krebserkrankungen resultieren können. Eine Schwangerschaft bzw. Stillzeit kann diesen Effekt noch verstärken. Last not least kann ein anhaltender Selenmangel zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen.
Selen und Prävention
In der Präventionstherapie kann Selen das Immunsystem aktivieren. So wird der menschliche Organismus vor äußeren schädlichen Einflüssen geschützt. Außerdem wird der Körper vor einer Schilddrüsenfehlfunktion (Über-Unterfunktion) gesichert. Das Spurenelement Selen aktiviert in diesem Fall die entsprechenden Hormone. Kommt es zu einer Entzündung, kann diese schneller abheilen, auch hier setzt Selen die entsprechenden Enzyme in Bewegung. Das Risiko vor chronischen Darminfekten wie dem Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa zu erkranken, ist geringer. Beim Mann kann eine regelmäßige Selenzufuhr vor Prostatakrebs schützen. Sollte die Zufuhr über die Nahrung nicht gesichert sein, kann das Element substituiert werden.
Selen und Ernährung
Selen wird in erster Linie über die tägliche Ernährung aufgenommen. Das Spurenelement ist größtenteils an Eiweiß gebunden, sodass Fleisch- und Fischprodukte, aber auch Getreidesorten, die reich an Lysin mehr davon enthalten. Für Vegetarier und Veganer sind Sesam, Kokos- und Paranüsse interessant. Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE sollte jeder Erwachsene täglich mindestens 30 bis 70 Mikrogramm dieses Elements aufnehmen, andere Wissenschaftler fordern noch höhere Mengen. Insgesamt hören sich die Werte gering an, da aber die Böden in Deutschland nur geringe Mengen aufweisen, sind der Selenzufuhr über die Nahrung Grenzen gesetzt. Eine Anreicherung von Lebensmitteln mit Selen ist schwierig, da das Einstellen einer bestimmten Dosis nicht einfach ist.
Selen und Therapie
Selen ist bei vielen therapeutischen Verfahren ein wichtiger Baustein. Während einer Krebsbehandlung stärkt das Spurenelement das Immunsystem, schützt vor dem Angriff weiterer Radikale und fördert die Reparaturmechanismen vorgeschädigter DNA-Ketten. Auch während der Tumornachsorge hat Selen wirkungsvolle und positive Eigenschaften.
Das Spurenelement Selen aktiviert die beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4. Es sorgt für eine optimale Funktion, sodass es hier normalerweise weder zu einer Über- noch Unterfunktion kommen. Die Schilddrüse ist das Organ mit der höchsten Selenkonzentration im menschlichen Organismus. Gerade hier macht sich ein Defizit schnell bemerkbar. Selen sollte hier begleitend zu einer medikamentösen Behandlung eingesetzt werden.
Selen macht im weiteren bei rheumatischen Beschwerden, Darmerkrankungen und Stoffwechselstörungen wie dem Diabetes mellitus Sinn. Hier unterstützt das Spurenelement naturheilkundliche und schulmedizische Verfahren.
Selen kann in den oben genannten Fällen, sollte der Ertrag über die Ernährung zu gering ausfallen, künstlich substituiert werden.
Fazit
Das Spurenelement Selen übernimmt vielfältige Aufgaben im menschlichen Körper. Es schützt vor dem Angriff freier Radikale, hält das Immunsystem auf Trab und kann geschädigte Zellen reparieren. Daher sollte es regelmäßig über bestimmte Nahrungsmittel zugeführt werden. Reicht die Menge nicht aus, kann das Produkt "Natriumselenit" substituiert werden, erhältlich in jeder Apotheke. Selen kann rein propylaktisch eingenommen werden. Bei einigen Therapien wie der Krebsbehandlung kann das Element begleitend zugeführt werden. Das Spurenelement Selen ist lebensnotwendig und darf im menschen Organismus nicht fehlen.