Das Volk der Arikara-Indianer
Die Geschichte der Arikara handelt von Widerstand, Anpassung, Krankheiten, Kriegen und dem Verlust ihres LandesBear's Belly - Arikara, 1909 (Bild: Musée McCord Stewart Museum / Flickr)
Schamanen spielten eine große Rolle in der Gemeinschaft
Die Arikara-Gesellschaft war streng organisiert und basierte auf einem komplexen System von Clans und Familiengruppen. Die Clanzugehörigkeit wurde mütterlicherseits vererbt, was bedeutet, das die Kinder der Gruppe ihrer Mutter angehörten. Diese Clans spielten eine wichtige Rolle bei der Gestaltung sozialer Beziehungen und der politischen Organisation des Stammes. Die Religion der Arikara war tief mit der Natur und ihren Jahreszeiten verbunden. Ihre spirituellen Praktiken drehten sich um die Verehrung von Naturkräften, und Zeremonien wie das Sonnenfest. Sie glaubten an eine enge Beziehung zwischen Menschen,Tieren und der Umwelt. Ihre spirituellen Führer, die Schamanen, spielten eine zentrale Rolle in der Gemeinschaft.
Im 18.Jahrhundert kamen die Arikara erstmals mit europäischen Entdeckern und Händlern in Kontakt. Zunächst war der Handel von beiderseitigem Nutzen, da die Arikara begehrte Waren wie Pelze im Austausch für europäische Produkte wie Gewehre und Metallwerkzeuge anboten.Doch dieser Kontakt brachte auch Krankheiten mit sich. Die indigenen Völker besaßen dagegen keine Immunität. Besonders verheerend war eine Pockenepidemie im Jahr 1837. Sie reduzierte die Arikara-Bevölkerung drastisch. Mit dem Bevölkerungsrückgang schwand auch ihre wirtschaftliche und politische Macht.
Der Bau des Garrison-Staudamms sorgte für einen Landverlust
In den folgenden Jahrzehnten waren die Arikara zunehmend in Konflikte mit anderen Stämmen und europäischen Siedlern verwickelt. Die Ausbreitung der Einwanderer, die den fruchtbaren Boden der Plains für die Landwirtschaft nutzen wollten, führte zu einem weiteren Verlust an Land und Ressourcen. Angesichts dieser Herausforderungen schlossen sich die Arikara im 19.Jahrhundert mit den Mandan und Hidatsa zu einer Allianz zusammen, die heute als "Three Affiliated Tribes" (Dreistämme-Nation) bekannt ist. Diese Allianz war notwendig, um den gemeinsamen Bedrohungen durch feindliche Stämme und die amerikanische Regierung zu begegnen.
Im 20.Jahrhundert wurden die Arikara und ihre Verbündeten durch den Bau des Garrison-Staudamms erneut schwer getroffen. Der Damm überfutete weite Teile ihres traditionellen Landes, darunter auch wichtige Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen. Dies führte zu einem weiteren Verlust an Lebensgrundlagen und der Vertreibung vieler Stammesmitglieder. Heute leben die meisten Arikara auf der Fort Bertold Reservation in North Dakota. Wie viele indigene Völker kämpfen sie mit sozialen und wirtschaftllichen Herausforderungen, darunter Arbeitslosigkeit, Armut und den Verlut ihrer kulturellen Identität. Trotz dieser Widrigkeiten gibt es jedoch starke Bemühungen, ihre Sprache, Kultur und Traditionen zu bewahren. Die Arikara-Sprache, die fast ausgestorben ist, wird heute durch Bildungsprogramme und kulturelle Initiativen gefördert.
Bildquelle:
Museum of Photographic Arts Collections
(Das Volk der Cheyenne-Indianer)