Historische Aufnahme eines amerikanischen Ureinwohners (Bild: Wikilmages)

Die Indianer kannten kein Besitzrecht an Grund und Boden

1851 verpflichtete sich die Regierung erneut, das Indianergebiet unangetastet zu lassen. Doch diesmal verlangte man von den Sioux, den Bau einer Straße zu dulden, die mitten durch das Indianerland führte. Sie war der schnellste Zugang zu dem Gold, das man zwei Jahre zuvor in Kalifornien entdeckt hatte. Tausende Goldsucher machten sich auf den Weg nach Westen und Abertausende kamen enttäuscht zurück, als die Goldquellen von Sacramento versiegten.

Nun gingen die ehemaligen Glücksritter auf die Suche nach Siedlungsland. Das Indianergebiet war unbesiedelt, zumindest, wenn man die Situation aus der Sicht der Weißen betrachtete. Sie versuchten, den Sioux Land abzukaufen. Doch als sich die Indianer weigerten, nahmen es sich die Weißen mit Gewalt. Die Sioux verstanden dieses Vorgehen nicht. Sie kannten kein Besitzrecht an Grund und Boden im Sinne der weißen Gesetze. Die Erde war ihnen heilig. Sie umzugraben, war ein Vergehen gegen den Willen des Großen Geistes, gleichgültig, ob das mit dem Pflug oder auf der Suche nach Gold mit den Spaten geschah. Außerdem waren sie wütend, weil die Eindringlinge ihre Schutzverträge missachteten. Wortbruch galt den Indianern als ebenso schmachvoll wie verbrecherisch.

Die Überlebenden des Massakers wurden in Reservate gesperrt

Als die Weißen die Sioux in Reservate einsperren wollten, begannen sie einen langen, erbitterten Krieg gegen die Eindringlinge. 1876 besiegten sie am Little Big Horn General Custer mit dem größten Teil des 7. Kavallerieregiments. Aber die Armee ging erbarmungslos gegen die Indianer vor. Am 29. Dezember 1890 wurde die letzte Gegenwehr von den Soldaten am Wounded Knee River brutal erstickt. Rücksichtslos ermordeten sie mit Gewehren, Kanonen und Bajonetten wehrlose Frauen und Kinder. Die Sioux verloren ihre Freiheit, ihr Stolz war gebrochen. Von nun an lebten sie als Schatten ihrer selbst in der kümmerlichen Welt der Reservate.

An das Massaker am Wounded Knee erinnert heute ein Massengrab. Es ist die letzte Ruhestätte für die über 250 Männer, Frauen und Kinder, die von der rachsüchtigen 7. Kavallerie ermordet wurden. In manchen Nächten soll man angeblich das Weinen der Frauen und Kinder hören, ihre verzweifelten Schreie und den Lärm der Kanonen und Gewehre.

BerndT, am 05.02.2013
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Bildquelle:
State Library of Queensland (Goldrausch im Wilden Westen)
Photoman (Die Schlacht am Fort Platte Bridge)

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