Der Dämonenglaube der Indianer

Die indianische Mythologie ist mit vielfältigem Leben erfüllt. Über allem steht der Schöpfer. Er existiert in jedem Grashalm, in jedem Blatt, in der Luft, in der Erde, im Wasser und in jedem Stein. Und jedes Volk hat für diesen Schöpfer einen eigenen Namen. Die Algonkin bezeichnen ihn als "Manitou", die Sioux nennen ihn "Wakan Tanka" und die Apachen sagen "Yasastine". Darüber hinaus gibt es aber auch Gottheiten und Götter, es gibt Sagen und Legenden, es gibt Dämonen und andere finstere Gestalten. In der Mythologie der Lakota-Indianer gilt Inyan als das ursprüngliche Wesen ohne Ursprung und doch als Quelle allen Seins. Weil er einsam war, trennte er einen Teil von sich ab, um einen Ort zum Wohnen zu haben. Dieser Schöpfungsakt kostete ihn so viel Kraft, dass er zu einem Felsen schmolz. Sein Blut wurde zu den Flüssen, Bächen und Seen. Da er von nun an eine passive Macht war, schuf er einen aktiven Gefährten namens Wakinyan. Seine Söhne sind Iya und Iktomi. Iya manifestiert sich als Orkan, Schneesturm oder als Unwetter. Iya ist das Auge des Sturms, und bietet jedem seinen Schutz an, der in seinen Sog gerät. Er reist mit den Stürmen in einem sagenhaften Tipi, das mit magischen Symbolen bemalt ist. Sein Heim befindet sich unter Wasser, wo er mit seiner Mutter Unk wohnt. Die Indianer glauben, er sei der Herrscher des Nordens, der Hungersnot und der Wächter des Polarlichts. Außerdem ist er ein Rivale seines jüngeren Bruders Iktomi, dem Herrscher des Südens. Iya verschlingt Menschen und Tiere. Sein übelriechender Atem verursacht Krankheiten. Trotzdem gilt er nicht als böser Dämon. Er erfüllt einfach eine Aufgabe und wird deshalb als heiliges Wesen betrachtet.