Der Drache in der Literatur
Drachen und andere mythologische Gestalten und Fabelwesen faszinieren Kinder und Erwachsene, was sie zu einem beliebten literarischen Motiv macht.Der Drache als Symbol
Der Drache steht häufig allerdings nicht nur für das Böse als solches, sondern ist gleichermaßen auch ein Symbol für das Chaos und für die vom Menschen bereits überwundenen Urmächte. Oft wird in der psychologischen Deutung der Drache mit den vom Menschen noch nicht überwundenen Urängsten in Verbindung gebracht, möglicherweise um eine Erklärung für rational nicht fassbare Ängste zu erhalten. Im psychologischen Ansatz von Carl Gustav Jung gelten Drachen und ihr Vorkommen in Träumen, Sagen, Mythen und Märchen als negative Ausprägung des sog. "Mutterarchetyps", das heißt, der alles verschlingenden, zerstörenden Mutter (Natur). (Möglicherweise stammt hier auch die Bezeichnung "Drache" für einen bestimmten Typ Frau her.)
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Mythologische Orte
Sowie in jeder Kultur Mythen und Sagen existierten und existieren, so besitzt auch jede Kultur Orte, die sie mit ebendiesen Überlieferungen verbinden. In jedem Land gibt es mythologische Orte, an denen sich diese Geschichten zugetragen hatten bzw. zugetragen haben sollen. Als Beispiele für bekannte Drachenhorte wären hier zu nennen: Lemberg, Ljubljana, Krakau,.... .
Der Drache als literarisches Motiv
Genauso unterschiedlich wie die Drachengeschichten selber ist auch ihre Verarbeitung in der Literatur. Sie werden beispielsweise in religiösem Sinne rezitiert, sehr bekannt ist der Drache bzw. die Schlange im Christentum (heiliger Georg). Eine andere Darstellungsform ist das Märchen, vor allem die russischen Märchen bieten eine Fülle von drei-, neun- und zwölfköpfigen (und mehr) Drachen. Es gibt weiterhin Drachendarstellungen in der modernen Fantasy-Literatur bis hin zum "niedlichen" Drachen, bekanntester Vertreter hierfür dürfte momentan der kleine Drache Kokosnuss sein.
Es existieren auch Sagen, die nicht nur zur Unterhaltung überliefert wurden, sondern auch Erklärungen für bestimmte Dinge geben sollten (z.B.: Wie kommt die Höhle in den Felsen?). Je nach Darstellungsart werden hierbei verschiedene Stilelemente verwendet, allerdings wird dadurch die traditionelle Bedeutung des Drachen in der jeweiligen Kultur verfälscht oder geht ganz verloren.
Der kleine Drache Kokosnuss bei den Dinosauriern | Märchen von Drachen. CD | Ein Drache in der Schultasche |
Auch in der Beschreibung, wie denn so ein Drache überhaupt aussieht, weichen die Kulturen recht stark voneinander ab. So werden manche Drachen als Exemplare mit mehreren Köpfen beschrieben, andere haben riesige Tatzen, die meisten haben Schuppen, andere besitzen Hörner, viele können fliegen, fast alle spucken Feuer und sie sind gefährlich und müssen durch einen Helden zur Strecke gebracht werden. Manche werden so beschrieben, wie man sich gemeinhin Dinosaurier vorstellt, andere werden als schlangenartige Kreatur dargestellt, diese werden dann meist "Lindwurm", "Tatzelwurm" oder eben übergreifend einfach "Drache" genannt.
Bildquelle:
Karin Scherbart
(Asterix bei den Pikten – Rezension)