Pyramid Lake (Bild: Maggie Houtz)

Den Paiute wurde ein Mord angelastet, den sie nicht begangen hatten

Winnemucca, der Häuptling der Honey Lake Paiute, schloss 1858 einen Friedensvertrag mit den Weißen, der besagte, das beide Parteien in den eigenen Reihen dafür sorgten, dass Gewalttätigkeiten unterblieben oder geahndet wurden. Winnemucca versprach zudem, den Weißen gegen Überfälle der Pit River Indianer und Washoe beizustehen. Das gute Verhältnis zwischen den Indianern und den Weißen wurde jedoch bald getrübt, als man den Paiute einen Mord anlastete, den sie nicht begangen hatten. Der extrem harte Winter 1859/60 verschärfte die Situation. Als schließlich im Januar 1860 einige Paiute-Krieger aus Wut und Verzweiflung heraus den Farmer Dexter Demig töteten, schickte die US-Armee eine Strafexpedition, um den Mord zu rächen.

Im Mai 1860 kam es in der Nähe vom Pyramid Lake im Utah Territorium zu einem bewaffneten Konflikt zwischen den amerikanischen Ureinwohnern (Paiute, Shoshone und Bannock) und den Vereinigten Staaten. Vorausgegangen war eine Reihe gewaltätiger Auseinandersetzungen, die schließlich in zwei Schlachten gipfelte, bei denen etwa achtzig Siedler getötet wurden. Die Anzahl der im Kampf gefallenen Indianer ist nicht bekannt. Erst im August 1860 kam es zu einem Waffenstillstand, der jedoch nicht vertraglich festgehalten wurde.

Der Kampf um das Wasser des Truckee River

Sarah Winnemucca, die Tochter des Häuptlings, setzte sich dafür ein, den Indianern die US-Staatsbürgerschaft zu geben, was 1924 tatsächlich geschah. 1905 nahm die Wasserzufuhr des Truckee River, der den Pyramid Lake speist, beständig ab. Bis Mitte der 1970er Jahre war seine Tiefe um 80 Meter zurückgegangen. Bald sah es so aus, als würde der See austrocknen, wie so viele andere in Nevada. Doch dann entdeckten die Paiute-Indianer den Grund für den Rückgang des Wassers: den Derby-Damm, ein Projekt der US-Behörde zur Landgewinnung. Der Damm staute den Truckee River und leitete ihn weg von seinem ursprünglichen Flussbett in einen neuen Kanal.

Von dort floss das Wasser zu den umliegenden Farmen zur Bewässerung der Felder und um das Vieh zu tränken. Aber auch die Indianer waren auf das Wasser angewiesen. Ab 1960 setzten sie sich dafür ein, dass das Wasser in den Pyramid Lake zurückgeleitet wurde. Der Kampf dauerte mehrere Jahrzehnte. Erst 1980 waren die Paiute erfolgreich. Von nun an mussten die Farmer das Wasser mit den Indianern teilen.

BerndT, am 05.11.2019
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Bildquelle:
Internet Archive Book Images (Kit Carson - Trapper, Treckführer und Indianeragent)
Fellwalker / Flickr (Die Feuer-Zeremonien der Indianer)

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