Vom Altertum bis zur Neuzeit. Über die Mythologie bis zur Religion.

Die Geschichte des Umhanges. Der treue Wegbegleiter der Zivilisation. Ein Kleidungsstück so vielseitig wie auch einfach.

Was spricht für einen Umhang?
Zum einem ist es natürlich die Schutzwirkung. Mann oder Frau schützten sich seit Jahrhunderten schon mit einem Stoff vor Wind und Wetter. Aber auch für das Herrichten des Schlafplatzes war dieses Utensil sehr beliebt weil praktisch. Weil die Wege früher, ob zu fuß oder beritten, doch sehr lang waren und oftmals mehrere Tagesmärsche umfassten, musste sich man dazwischen nach einem Nachtlager umschauen. Auch Unterkünfte wie Herbergen waren nicht immer sofort zu erreichen. Also blieb nichts anderes übrig, als ein zum anderen mal unter freien Himmel zu nächtigen.

Herkunft und Alter des Umhanges.
Schon die Kelten, Germanen und Römer bedienten sich dieses Gewirkes. Bei den Kelten und Germanen war es lange Zeit noch ein viereckiger Stoff, der mit einer Fibel, an der Schulter zusammengehalten wurde. Auch die römischen Legionäre trugen einen derartigen Stoff über der Schulter. Aufgrund verschiedener Klimazonen unterschieden sich aber die Materialien und deren Verarbeitung. Auch zivilisatorische Elemente beeinflussten den Verwendungszweck dieses Kleidungsstückes.

Häufig benutzte Materialien.
Lange Zeit war die Wolle der Hauptbestandteil eines Umhanges. Hat Wolle doch sehr viele Vorteile gegenüber anderem Gewebe. Die zwei wichtigsten waren, der wärmende Effekt und das Wasser abweisende Verhalten von Wolle. Das Wasserabweisen kommt von dem Schafsfett, was noch in der Wolle nach deren Verarbeitung zurückbleibt. In den späteren Jahunderten formte sich der Umhang zu einem Mantel und wurde auch gerne als modisches Kleidungsstück benutzt. Hierbei wurden auch andere Stoffe wie Wolle benutzt. Leinen und Hanf hielten Einzug in die Modewelt des Mittelalters. Auch wurde der Innenteil des Umhanges gerne mit Leinen abgenäht. Wurde so doch das, tragen der Wolle angenehmer. Nicht nur dass das unangenehme Kratzen der Wolle so minimiert wurde, auch der durch die Verdampfung und Abtransport des Schweißes entstandene kühlende Effekt wurde schnell als Vorteil empfunden.

Verwendete Formen.
Erst ab dem Hochmittelalter gab es eine tief greifende Änderung in der Verwendung und Form des Umhanges. Ein Umhang könnte somit auch Standesunterschiede deutlicher ausprägen, oder aber auch die persönliche Einstellung des Trägers unterstreichen. Ein sehr gutes Beispiel ist die Ordenstracht. Hier wurde die Cappa [ spätlat. für Umhang) ein prägendes Element in der Außendarstellung der verschiedenen Orden. Durch die Abgrenzung zum verschwenderischen Adel, in Material, Ausstattung und Form, konnte sich der Träger eines Ordensumhanges auch optisch von dieser Verschwendungssucht unterscheiden. Auch zur damaligen Zeit lagen Protz und Bescheidenheit, dicht beieinander. Durch die Erweiterung des Umhanges mit Ärmeln wurde der Mantel geboren.

Umhang und Mantel im Wandel der Zeit.
Durch den Mantel konnte sich auch in der späteren Zeit die Form und Gestaltung des Umhanges noch vielfältig verändern. Doch auch durch den Mantel ist der Umhang auch heute noch nicht gänzlich aus dem Gebrauch verschwunden. Zum Teil trägt der heutige Schäfer noch einen Umhang aus Schafwolle. Aber auch durch den Hobbybereich, Mittelalter und LARP, bleibt der Umhang ein beliebter Bestandteil der heutigen Zeit.

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