Wie entstehen die Farben an unserem Körper? Was färbt den Menschen?

Kinder......

Egal, was du einfärben möchtest, eines brauchst du unbedingt dazu: Einen Farbstoff, wissenschaftlich auch "Pigment" genannt. Das Pigment, das unsere Haut, unsere Augen und unser Haar färbt nennt sich Melanin, zusammen mit der Farbe unseres Blutes bestimmt es die Farben im und am Körper. In unserem Körper findet man zwei verschiedene Arten von Melanin: Den schwarzbraunen Farbstoff Eumelanin und das rötliche, wesentlich hellere Pigment Phäomelanin. Das Eumelanin ist es auch, das uns vor schädlichen UV Strahlen schützt, während man für das Phäomelanin bisher keine biologische Bedeutung gefunden hat, außer, dass es eben Farbe gibt und eben besonders rothaarige und sehr hellhäutige Menschen prägt, denn das Mischverhältnis von Phäomelanin und Eumelanin macht die Hautfarbe aus. - Doch wer entscheidet über dieses Mischverhältnis?

Melanin wird in erster Linie in der Haut, an den Haaransätzen und im Auge gebildet. Dadurch ergibt sich, dass sich gerade diese Regionen farblich bei verschiedenen Menschen unterscheiden. je mehr Melanin zum Beispiel in den Augen gebildet wird, desto dünkler und bräuner sind die Augen, denn auch hier kommt es wieder auf die Melaninzusammensetzung an.

Hauttypen (Bild: OpenClips / Pixabay)

Wie entsteht das Mischverhältnis?

Interessant ist jetzt natürlich, wie es zu dem bestimmten Mischverhältnis von Eumelanin und Phäomelanin kommt und wer oder was letztendlich darüber entscheidet, welche Haut- und Augenfarbe wir haben, nun, da spielen mehrere Aspekte eine Rolle.

Genetik/Veranlagung

Grundsätzlich ist unsere Farbe in der DNA festgelegt, denn in jedem Körper befindet sich bereits bei der Geburt eine bestimmte Pigmentmischung im Körper. Das bedeutet, wir erben unsere Grundfarbe von unseren Eltern und Vorfahren. So ist auch Albinismus vererbbar. Das gilt für Haut, Augen und Haare.

Körperregion

Nicht überall am Körper hast du die gleiche Hautfarbe, denn manche Stellen sind eher melaninarm, während andere mehr Melanin produzieren. So siehst du zum Beispiel bei dunklen Hauttypen, dass Hand- und Fußsohlen hell sind, weil dort wenig Melanin produziert wird. Es kann natürlich auch zu minimalen "Störungen" kommen, wenn eine Körperstelle auf einmal zu viel Melanin produziert, was dann Muttermale oder Pigmentflecken ergibt.

Blutgefäße

Vor allem bei helleren Hauttypen tragen auch die Blutgefäße zur Hautfarbe bei, denn die können, wenn sie direkt unter der Haut liegen, verengen oder erweitern und die Haut rötlich wirken lassen.

Geschlecht

Man glaubt es kaum, aber Frauen haben grundsätzlich eine hellere Hautfarbe!

Sonne

Natürlich kann die Sonne unsere Haut und auch unsere Farbe verändern und dünkler machen. Das liegt daran, dass bei Sonnenbestrahlung automatisch mehr Melanin gebildet wird, das dann an die Oberfläche kommt und zwar Eumelanin, um den Körper zu schützen.

Links: Meine Hand, Rechts: Hand meiner Schwägerin (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Augenfarben - interessante Fakten

Wie wir bereits gelernt haben, sind die Augenfarben auch abhängig vom Melanin. So haben dunklere Hauttypen, Menschen, die viel Melanin produzieren, auch dünklere Augen. Viel Melanin ergibt braune Augen und je geringer der Pigment Anteil, desto blauer sind die Augen. Je nach Zusammensetzung entsteht so auch grün oder grau. Menschen mit dunkler Haut und blauen Augen sind relativ selten.

Interessant ist, dass Europäer das einzige große Volk sind, bei denen Haar- und Augenfarben so stark variieren, denn alle anderen Völker haben eher dunkle Haare, Haut und Augen. Dabei gibt es allerdings eine Ausnahme: Es gibt wenige Völker im Iran, die dunkle Hautfarbe, aber helle Augen haben, was bisher wissenschaftlich nicht wirklich erklärt werden konnte.

Doch warum gibt es jetzt so eine große Vielfalt?

Interessant ist nun, wie es eigentlich zu den verschiedenen Hauttypen gekommen ist, wenn wir bedenken, dass wir ja alle vom Affen abstammen und ursprünglich unsere Urahnen aus Afrika stammen, wo die Menschen ja bekanntlich eine dunkle Hautfarbe haben. Nun, dafür liefert die Wissenschaft verschiedene Erklärungsansätze und zu 100 % kann das niemand genau sagen. Nun, Tatsache ist, dass vor etwa 1,8 Millionen Jahren eine große Wanderung stattfand und Leute von Afrika nach Europa und Asien zogen, doch warum färbte sich dadurch deren Haut? Hierzu einige bisher angenommene wissenschaftlicheTheorien:

Vitamin D Mangel

Inzwischen wird an diese Theorie nicht mehr geglaubt, aber lange hat sie sich hartnäckig gehalten. Wissenschaftler vermuteten, dass die frühen Bauern in Europa wegen sehr einseitiger Ernährung an extremen Vitamin D Mangel litten. Vitamin D Mangel kann zu Verformungen der Knochen führen, so auch zum Becken und ergo könnte eine Frau mit extremen Vitamin D Mangel keine Kinder gebären. Helle Haut kann bei weniger Sonne mehr Vitamin D produzieren, daher glaubte man, dass sich deswegen die Haut der Menschen geändert hat, sozusagen um das Überleben am kälteren Kontinent zu gewährleisten und nicht auszusterben.

Sonne

Wohl wahrscheinlicher ist es, dass das Ganze mit UV Strahlung und Sonne zu tun hat. Dunkle Menschen können zwar auch einen Sonnenbrand bekommen, aber bei ihnen dauert das wesentlich länger, denn das Melanin schützt, nicht nur vor dem Sonnenbrand und Hautkrebs, sondern auch vor Zersetzung von lebenswichtiger Folsäure im Blut. Dunkle Haut im Norden, also in kalten Gegenden, ist dagegen schlecht, weil der Körper so meist zu wenig Vitamin D bilden kann, Doch auch da bestätigen Ausnahmen die Regel, denn Inuits haben eher dunkle Haut, nehmen allerdings dafür durch übermäßigen Fischkonsum extrem viel Vitamin D zu sich. 

Kälte

So wie die Sonnentheorie, auch die Kältetheorie. Menschen mit hellerer Haut können Kälte leichter ertragen. Im Koreakrieg untersuchte man Soldaten und stellte fest, dass Soldaten mit dunklerer Hautfarbe eher zu Frostbeulen neigen.

Sexuelle Auslese

Gut, einige Wissenschaftler sind dann aber auch immer noch überzeugt davon, dass das Ganze mit Erotik zu tun hat. Nämlich, dass hellhäutig einfach attraktiver wirkt und für Unschuld, Unberührtheit und Schutzbedürftigkeit steht und der Trend den Wandel der Hautfarben begünstigt hat. Tatsache ist, dass sich Menschen eher bei der Partnerwahl zu Bildern hingezogen fühlen, die sie von klein auf kennen, was dann natürlich erklären würde, warum Menschen in bestimmten Regionen und Gebieten alle ähnliche Farben aufweisen, da ja die Vererbung da wiederum eine Rolle spielt. 

Und bekanntlich ist man nie zufrieden, mit dem, was man hat

Und irgendwann werden sowieso alle BRAUN sein!

Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler bin dem Gen, das unsere Haut- und Augenfarben bestimmt, denn es wurde erst sehr spät entdeckt. Fest steht, dass es definitv eines der Gene ist, die sich im Laufe der Evolution am schnellesten und massivsten verändert hat und sich daher auch noch weiter verändern wird. So gehen Genforscher davon aus, dass die Globalisierung dafür sorgen wird, dass sich irgendwann die dunkleren Gene mehr verbreiten werden als die helleren, denn in Regionen mit dunkler Bevölkerung werden im Schnitt wesentlich mehr Kinder geboren, sprich: Möglicher Weise werden irgendwann alle einfach BRAUN sein und BRAUNE Augen haben.

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