Im Land der Sioux (Bild: Edward Sheriff Curtis / Smithsonian Institution)

Die Angriffe der Indianer auf Fort Ridgely wurden abgewehrt

Vier Krieger waren auf der Suche nach Nahrung in ein von Weißen besiedeltes Gebiet eingedrungen, hatten drei Männer und zwei Frauen getötet und zwei Pferde geraubt. Little Crow wusste, dass die Soldaten sich nicht mit der Bestrafung der Täter zufriedengeben, sondern jeden Santee-Angehörigen verfolgen würden. Seine Bedenken, Krieg zu führen, wurden von anderen Kriegern als Feigheit ausgelegt. Und so erteilte Little Crow den Befehl, die Handelsstation anzugreifen.

Die Santees töteten zwanzig Männer und erbeuteten viele Nahrungsmittel. Dann besiegten sie eine Kompanie der amerikanischen Armee und bestürmten Fort Ridgely. Doch die Festung war zu stark. Alle Angriffe der Indianer wurden abgewehrt. Sie brannten hundertneunzig Häuser der Stadt Neu-Ulm nieder und überfielen Siedler im Minnesota-Tal. Soldaten-Trupps, die sich zwischen den einzelnen Forts bewegten, wurden von den Indianern ebenfalls angegriffen. Als jedoch eine große, mit modernen Gewehren und Kanonen ausgerüstete Armee heranzog, wurden die nur mit Pfeil und Bogen bewaffneten Santees besiegt.

Die anderen Dakota-Stämme ließen sich nicht als Verbündete gewinnen

Die Soldaten trieben die Indianer zusammen und legten sie in Ketten. Militärgerichte verurteilten 303 Santee-Krieger wegen Vergewaltigung und Mord zum Tode. Achtunddreißig wurden bei der größten Massenexekution der amerikanischen Geschichte gehängt, die anderen ins Gefängnis geworfen. Little Crow, der sich den Weißen nicht ergeben hatte, zog mit seinem Stamm nach Kanada und bat die Engländer, seinem Volk zu helfen. Er bekam zwar Nahrungsmittel, aber keine Waffen.

Auch die in der Prärie lebenden Dakota-Stämme ließen sich von Little Crow nicht als Verbündete gegen die Amerikaner gewinnen. Sie glaubten, ihr Land sei groß genug und sie könnten es gemeinsam mit den Siedlern bewohnen. Da kehrte Little Crow mit seinem sechzehnjährigen Sohn in die alten Jagdgründe zurück. Am 3. Juli 1863 wurde er beim Beerensammeln von einem Farmer erschossen. Dreizehnhundert Santee-Sioux wurden von Soldaten in ein unfruchtbares Reservat fern ihrer Heimat verschleppt. Dreihundert starben bereits im ersten Winter. Die Waldland-Dakotas waren endgültig besiegt.

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