Neun Tage belagerten die Cheyenne Beecher's Island (Bild: Edward Sheriff Curtis / Museum of Photographic Arts Collections)

Fünfzig Freiwillige sollten die Indianer besiegen

Die Krieger ließen sich auf ihren Jagdzügen in Auseinandersetzungen mit feindlichen Stämmen und weißen Siedlern verwickeln. Die Gefahr eines Krieges wuchs. Im August 1868 kehrten ungefähr zweihundert Cheyenne und Sioux von einem Kriegszug gegen die feindlichen Pawnee zurück und gerieten mit Weißen aneinander. Ein Siedler erschoss einen Krieger mit der Schrottflinte. Daraufhin griffen die Indianer einsame Farmen an. Vergeblich versuchte der Indianeragent Edward Wynkoop, den drohenden Krieg zu verhindern. Als sich die US-Armee jedoch weigerte, den Schuldigen zu suchen und stattdessen einen Feldzug gegen die Krieger anstrebte, trat er enttäuscht zurück.

General Philip H. Sheridan, der Befehlshaber des "Department of the Missouri", beauftragte Major George A. Forsyth mit der Aufstellung einer Freiwlligentruppe von fünfzig erfahrenen Männern. Sie sollten die auf dem Kriegspfad befindlichen Indianer besiegen und in die Reservate zurückbringen. Ihr Anführer war Sharp Grover. Ferner gehörten Lieutenant Frederick H. Beecher und der Arzt John H. Moers zu dem Trupp.

Die Weißen ernährten sich vom Fleisch ihrer toten Pferde

Am 16. September 1868 ritten die Männer in eine Falle der Indianer. Ungefähr achthundert Cheyenne, Arapaho und einige Sioux überfielen ihr Lager. Die Weißen zogen sich auf eine Insel im Arikaree River zurück und verteidigten sich. Gleich am ersten Tag fielen Lieutenant Becher (nach dem die Insel benannt wurde), Doktor Moers und zwei weitere Männer. Forsyth wurde zweimal am Bein und einmal am Kopf getroffen. Die Kugel in seinem Oberschenkel operierte er sich selbst heraus. Trotz der Übermacht gelang es den Weißen, dem Sturmangriff der Indianer standzuhalten.

Es gelang ihnen sogar, Roman Nose, den Anführer der Cheyenne zu erschießen, doch seine Krieger gaben nicht auf und belagerten die Weißen stattdessen. Neun Tage hielten die Männer durch. Sie ernährten sich vom Fleisch ihrer toten Pferde und wurden täglich von den Indianern beschossen. Unbemerkt gelang es einigen Scouts, sich im Schutze der Nacht zum Fort durchzuschlagen. Am 25. September erschien Captain Louis H. Carpenter mit der H-Kompanie der 10. Kavallerie bei der Insel und beendete die Belagerung.

BerndT, am 18.02.2013
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Bildquelle:
Bernd Teuber (Die Donnertiere der Sioux-Indianer)
Photoman (Die Schlacht am Fort Platte Bridge)

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