Vorbemerkung: Nein zu Drogen!

Werte Leser: Es ist dem Autor ein dringendes Anliegen klarzustellen, dass er weder jemals selbst Drogen konsumierte, noch den Konsum derselben gutheißt oder gar empfiehlt. Ganz im Gegenteil: Er spricht sich entschieden gegen Drogenkonsum und jegliche positive Darstellungen desselben aus! Die nachfolgenden Ausführungen dienen lediglich einer kritischen Auseinandersetzung mit dem staatlichen Kampf gegen Drogen.

Vorbemerkung: Nein zu Drogen!

Endloser Krieg mit zahllosen Opfern

Warum der Kampf gegen Drogen geführt wird

Die offiziellen Begründungen für den 1972 vom damaligen US-Präsidenten Richard Nixon ausgerufenen "War on Drugs" (Krieg gegen Drogen) basieren im Wesentlichen auf moralischen Überlegungen: Drogen können zu Abhängigkeit, sozialer Verelendung und sogar zum Tode führen. Wer könnte gegen derlei edle Ansinnen irgendetwas einwenden? Noch dazu, wenn viele Süchtige in die Beschaffungskriminalität abgleiten und jährlich tausende Menschen unschuldige Opfer im Krieg der Drogenkartelle werden?

An guten Begründungen für derlei staatliche Eingriffe in die so genannten "Bürgerrechte" mangelte es noch nie. Befasst man sich aber etwas näher mit dieser Materie stellt man erstaunt fest, auf welch wackeligem Boden sich das Kartenhaus namens "Kampf gegen Drogen" befindet.

Eingriff in die Privatsphäre gerechtfertigt?

Eines der größten Probleme im Umgang mit Drogen ist der repressive Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Denn: Wo soll ein solcher Eingriff, der durchaus als Bevormundung aufgefasst werden kann, beginnen, wo enden? Weshalb ist etwa Alkohol in unserer Gesellschaft frei erhältlich und mit positiven Werten wie Geselligkeit oder Kulturgut besetzt? Alljährlich sterben alleine in Deutschland zehntausende Menschen an den unmittelbaren Folgen von Alkoholismus. Betrunkene Autofahrer verursachen zahlreiche Unfälle, tausende Freizeitunfälle geschehen im Zuge von Alkoholisierung.

Konsequenterweise müsste also der Kampf gegen Alkohol zumindest dieselbe Aufmerksamkeit erhalten, wie jener gegen Drogen. Dem stehen aber zum einen die gesellschaftliche Akzeptanz von Bier, Wein & Co, zum anderen wirtschaftliche Interessen entgegen, weshalb eine Gleichstellung von Alkohol mit "illegalen Drogen" gegenwärtig undenkbar erscheint.

Auch der übermäßige Zuckerkonsum oder fettreiches Essen gelten als Gesundheitsrisiken. Viele Sportarten sind ebenfalls mit großen Gefahren für Leib und Leben behaftet.

Spätestens an diesem Punkt wird klar, woran der Kampf gegen Drogen in erster Linie krankt: Er ist von Willkür, hinter der wiederum wirtschaftliche Gründe stecken, geprägt.

Drogenkartelle dank staatlicher Repression

Eines der sichtbarsten Zeichen für das Versagen dieses Kampfes ist die Entstehung von Drogenkartellen. Derlei verbrecherische Organisationen blühen stets in Verbotszonen. Während die Vorstellung von Bierbrauern, die ihre Kontrahenten mit Waffengewalt ausschalten, völlig abstrus erscheint, ist die Realität im Drogengeschäft von blutigen Auseinandersetzungen geprägt. Auseinandersetzungen, die nicht nur die rivalisierenden Banden bzw. Drogenkartelle betreffen, sondern auch Unbeteiligte ins Kreuzfeuer geraten lassen.

Die Entstehung solcher Kartelle ist unvermeidbar, da überall dort, wo Nachfrage herrscht, ein entsprechender Anbieter auftreten wird. Selbst das rigorose Vorgehen der amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) konnte den Einfluss und die Macht dieser Kartelle nicht nachhaltig einschränken. Ganz zu schweigen davon, dass immer wieder unschuldige US-Bürger Opfer falscher Beschuldigungen oder von Verwechslungen wurden - "Kollateralschäden" im zynischen Militärjargon.

Beschaffungskriminalität

Eines der Hauptargumente für den Kampf gegen Drogen liefert die Beschaffungskriminalität. Auf den ersten Blick ein logisches Argument: Viele Drogensüchtige greifen auf drastische Maßnahmen zurück, um ihren teuren "Stoff" kaufen zu können. Prostitution, Einbrüche, Raubmorde sind die Folge.

Allerdings wird hierbei übersehen, dass die Ursachen für die hohen Drogenpreise eben in der Illegalität und in den gesetzlichen Verboten bestimmter Substanzen sowie dem Handel damit liegen. Die niedrigen Verkaufspreise sowie die freie Verfügbarkeit etwa von Bier schließt eine entsprechende Beschaffungskriminalität de facto aus. 

Verwicklungen in Drogengeschäfte

Besonders delikat sind natürlich Verwicklungen staatlicher Organisationen in Drogengeschäfte. Gleichermaßen berühmt wie berüchtigt wurde die Iran-Contra-Affäre die aufdeckte, dass jahrelang mit ausdrücklicher Duldung durch die CIA Kokain in die USA geschmuggelt wurde. Dadurch wurde Geld für die Finanzierung geheimer Operationen lukriert.

Gefängnisse platzen aus den Nähten

Bekanntermaßen weisen die USA die höchste Gefängnispopulation pro Einwohner weltweit auf. Weniger bekannt ist, dass ein beträchtlicher Teil der Häftlinge für Drogenvergehen einsitzen müssen. Wäre man zynisch, könnte man von einem guten Geschäft für fast alle Beteiligten sprechen: Jede Festnahme zählt als Erfolg, die Arbeitslosenstatistiken werden schöngefärbt und vor allem verdienen sich die vielen privat geführten Gefängnisse eine goldene Nase an ihren aus den Nähten platzenden Haftanstalten. Einige Gefängnisbetreiber notieren sogar an der Börse! Ein boomendes Geschäft, solange der Nachschub an Menschenmaterial nicht versiegt. Ein Schelm, wer hierbei an mehr als nur einen bloßen Zufall glauben möchte...


Ist dieser "Krieg" die vielen Opfer wert?

Der Leser möge sein eigenes Fazit ziehen. Jedoch appelliert der Autor dafür, den Kampf gegen Drogen nicht aus emotionaler, sondern pragmatischer Sicht zu betrachten. Oder anders ausgedrückt: Ist dieser Kampf die vielen Opfer wert? Ist er es wert, dass Jahr für Jahr zehntausende Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten? Dass weltweit Millionen Menschen verurteilt und bestraft werden, weil sie ihrem Körper unerwünschte Substanzen zuführten?

Oder wäre es nicht vielmehr längst an der Zeit, eine aufrichtige und sachliche Diskussion zu führen?

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Autor seit 13 Jahren
815 Seiten
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