Milan, kleine Waffe - große Wirkung. Ein Exportschlager mit durchschlagendem Erfolg!

Bis heute wurden laut Hersteller über 10.000 Panzerabwehrwaffen MILAN und 350.000 Lenkflugkörper MILAN 1, 2, 2T (mit Tandemgefechtskopf zur Bekämpfung von Reaktivpanzerungen) und 3 (mit verbesserten Tandemgefechtskopf) an mehr als 40 Länder weltweit ausgeliefert. Die Waffe besteht aus einem Dreibein, einer Abschussvorrichtung und der Rakete. Mittels einer einfachen Säule ist es ebenfalls möglich, von fast allen Fahrzeugen, sowie Panzern zu schießen. Die Reichweite liegt zwischen 300 und 1950 Meter. In 12 Sekunden wird die höchste Distanz zurückgelegt. Der Gefechtskopf besteht aus einer sogenannten Hohlladung, 1,4 Kg brisanter Sprengstoff, Hexolit. Dieser transformiert sich beim Aufschlag in einen Energieblitz von einem Durchmesser wie ein Cent-Stück. Durchdringt bis zu 700 mm Stahl oder einen Meter Beton. Danach entfaltet sich die Wucht der Explosion, Druck, Hitze und Knall zerstören Panzer oder Gebäude (Bunker) dann von innen. Menschen haben keine Chance. Der Schütze visiert sein Ziel an, löst aus. Die Rakete wird mittels Batterie gezündet. Die Treibladung katapultiert sie aus dem Behälter und treibt sie voran. Die Elektronik ermittelt einen Abgleich zwischen dem Infrarotbereich der Missile und dem Ziel. Über einen dünnen Draht werden Korrekturen gemeldet und ausgeführt. So kann man jeden Panzer in voller Fahrt zerstören.

Milan ist also eine elektronisch durch Faden geleitete Lenkwaffe.

Milan im Golfkrieg

Panzerkolonne im Golfkrieg (Bild: Merlin, der Wüstenfuchs)

Milan-Eisatz in Afrika

Panzerwagen im Tschad (Bild: Merlin der Afrikaner)

Wendig und effizient!

Taktisch gesehen ist die Milan ein Volltreffer. Kleine Gruppen zu Fuß oder auf Jeep sind wendig und unauffällig. Können das Gelände voll ausnutzen und dem Feind große Verluste zufügen, ohne selbst getroffen zu werden. Jede Infanterieeinheit verfügt heute über Beistands-Züge mit Milan. In der Regel besteht eine Milan-Gruppe aus zwei Abschussvorrichtungen, und etwa 10 Soldaten. Ein Beobachter / Fahrer, ein Schütze und ein Ladeschütze bilden eine Einheit. Das Wichtigste ist die Mobilität. Einer schießt, wechselt dann die Position, während die zweite Gruppe das Feuer eröffnet. Panzer können schnell reagieren, deshalb ist Stellungswechsel das A und O. Der Zugführer organisiert die Schusspositionen und den raschen Wechsel. Der muss in Topografie erstklassig sein, sonst geht das in die Hose. Nicht alles, was auf einer Landkarte gut aussieht, ist Milan geeignetes Gelände. Bei hohem Bewuchs würde der Faden reißen, dann wäre die Rakete verloren und die Position vertan. Deshalb wird Panzerabwehr auf allen Infanterie-Schulen besonders geübt. Und da bis zum Mauerfall der Feind aus dem Osten kam, wurde zu allen Jahreszeiten und unter härtesten Bedingungen ausgebildet. Besonders gerne im Winter.

Milan ist eine kriegserprobte Waffe. Wo sonst sollte man Waffen testen? Und wer sonst sollte sie kaufen?

Bereits vor dem Mauerfall, als die Bundesrepublik noch ein friedfertiger Frontstaat war, der sich auf seine Alliierten verließ, wurden über sogenannte Joint Venture Waffen in Kriegsgebiete geliefert. Wir haben gebaut, und die Franzosen haben verkauft. So läuft das. Die Panzerabwehrwaffe MILAN wurde unter anderem von den britischen Streitkräften erfolgreich in verschiedenen Kriegen eingesetzt, zum Beispiel 1982 auf den Falklandinseln, 1986 im Tschadkrieg, 1991 während des Golfkriegs und ab 2003 während des Irakkrieges. In Afghanistan wird die Panzerabwehrwaffe MILAN von den Truppenteilen des deutschen ISAF Kontingents eingesetzt. Moral ist die Wiese der Einfältigen, Zigaretten werden auch nicht ausschließlich an Nichtraucher verkauft. Unsere Vorzeigeunternehmen sind bei allen Konflikten ganz vorne mit dabei. Wer etwas anderes glaubt, ist naiv! Im ersten Golf-Krieg Iran – Irak, hat Amerika sogar beide Seiten beliefert (Iran-Gate)! Also wenn nun die Kurden auch welche bekommen, die andere Seite hat die schon. Entweder von Assad-Überläufern, Beutewaffen oder über arabische Drittländer.

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Eine Armee benötigt jede Menge Treibstoff

Transporte in der Wüste sind schwierig (Bild: Merlin von Esso Afrika)

Moderne Panzer beim Nachtanken

AMX 30 bei der Landung (Bild: Merlin Club Med - nördliches Afrika)

Ohne Logistik und Nachschub ist das Ende vorgezeichnet.

Nun wird gegen jede Waffe ein Gegenmittel entwickelt. Die Russen haben an den Panzerungen Treibladungen angebracht. Eine auftreffende Rakete würde die auslösen, wobei die Wirkung in eine ungefährliche Richtung gelenkt würde. Panzerungen bestehen bei modernen Panzern aus mehrschichtigen Systemen. Stahl, Keramik, Hohlraum und wieder Stahl. So schlägt der Explosionsstrahl nicht durch. Die Panzerung wird beschädigt, die Mannschaft aber verschont, und kann das Feuer erwidern. Natürlich verfügen die Kräfte der ISIS aber nicht über besonders viele Panzer. Meist sind die mit auf LKW oder Jeep montierten großkalibrigen Schnellfeuerwaffen unterwegs. Diese Art von Kämpfern braucht viel Knallerei. Solange die vorstoßen und Beute machen, können die sich immer wieder versorgen. Aber in einem Stellungskrieg verliert die Partei mit der schlechtesten Logistik. 50.000 Kämpfer sind eine Menge Menschen. Die müssen sich ernähren, kleiden, pflegen, sanitär behandelt werden. Die benötigen Treibstoff, Munition und Arzneimittel. Ich möchte nicht wissen, wie es mit den eigenen Verwundeten bei denen aussieht. Das verschweigt deren Propaganda. Ohne Rückhalt aus der Bevölkerung oder logistische Unterstützung ist diese Bewegung zum Untergang verurteilt. Das nützt den Opfern natürlich nichts mehr.

Schultergestützte Panzerabwehr bis 500 Meter

LRAC 120mm Lance Roquet anti Char / moderne Panzerfaust (Bild: Merlin, ihr Kriegsreporter)

Milan auf dem Rücken
Beweglich, da leicht und sicher.

Beweglich, da leicht und sicher. (Bild: Merlin)

Über Sinn oder Unsinn bei Waffenlieferungen entscheidet das Portfolio im Aktien-Depot.

Die Kurden, die hier in Deutschland ausgebildet werden, haben Glück. Hier gibt es Simulatoren und Übungsgelände. Der Umgang mit der Waffe erfordert Training. Eine ruhige Hand ist Grundbedingung, und das im Gefecht. Wer die Waffe beherrscht, kann dem Gegner immensen Schaden zufügen. Von fast zwei Kilometern Entfernung kann der Schütze Stellungen, Fahrzeuge, Treibstofflager, Wassertürme oder Unterkünfte zerstören. Die Milan könnte die Wende in diesem Konflikt bringen. Wüstenkrieg ist Bewegungskrieg. Wer den fahrbaren Untersatz verliert, kommt zu Fuß nicht besonders weit. Besser wäre natürlich, alle würden mal das Gehirn benutzen, und versuchen friedlich zusammen zu leben. Aber das ist nach den bisherigen Geschehnissen wohl nicht mehr möglich. Somit ist die Lieferung von Waffen wohl unumgänglich. Für uns hat das natürlich auch Vorteile. Gewisse Aktienkurse steigen! Und wir sparen die Entsorgung. Munition liegt immer eine Zeit lang als Kriegsmunition in irgendwelchen Depots. Dann wird die runterklassifiziert auf Übungsmunition, und nach Möglichkeit sinnvoll zum Training verschossen. Was übrig bleibt, muss früher oder später kostenintensiv und fachgerecht entsorgt werden. Das erledigen nun die Iraker für uns. Ist die Lage wieder stabil, gibt es Aufbauhilfen. Die kaputte Infrastruktur muss ja wieder aufgebaut werden.

Leute, so funktioniert die Wirtschaft im Kapitalismus! Was ist schon Humanität, wenn die Dividende stimmt?

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