Was gilt als Waffe?

Als Waffe werden, im rechtlichen Sinn, solche Gegenstände bezeichnet, die sich dazu eignen, andere Lebewesen abzuwehren, handlungsunfähig zu machen, zu verletzen oder zu töten. Als Waffe wird ebenfalls solches Gebrauchsgut bezeichnet, das immaterielle Güter beschädigen, zerstören oder gebrauchsunfähig machen kann.
Wer ganz legal, in Deutschland, Waffen herstellen, mit Waffen handeln, eine Waffe besitzen darf, ist, wird, unter anderem, durch das Waffenrecht, dass zusätzlich die Handhabe von Sportwaffen beinhaltet, geregelt.
Aus fachlicher Sicht gesehen, unterliegen Wehrtechnik und die historische Waffenkunde ebenfalls dem Waffengesetz.

Wer diskutierte beim Bundesjägertag 2023?

Waidwerk braucht Werkzeug – so das Motto des Bundesjägertags 2023. Um das Werkzeug dreht sich die zweistündige Podiumsdiskussion. Brauchen wir ein schärferes Waffengesetz? Über diese Frage spachen:

  • Dr. Jessica Däbritz (@BMIBund)
  • Marcel Emmerich (@DieGruenen)
  • Ralph Müller-Schallenberg (Deutscher Jagdverband)
  • Olaf März (Bund Deutscher Kriminalbeamter)
  • Lars Winkelsdorf (Journalist)
  • Dr. Christian Graf zu Bentheim (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie).

Die Experten aus Politik und Praxis diskutierten Themen wie die Notwendigkeit einer Novelle, die Möglichkeit eines besseren Vollzugs und die Einführung von verpflichtenden, psychologischen.

Gutachten.

Zum Herunterladen: Das Positionspapier des DJV zur Waffenrechtsverschärfung:

Podiumsdiskussion des Bundesjägertags 2023.

Der Inhalt der zweistündigen Podiumsdiskussion

"Ist ein schärferes Waffengesetz nötig?" Zu dieser Leitfrage hatten die Expertinnen und Experten in der Diskussion auf der Bühne, extrem unterschiedliche Ansichten.
In seiner Videobotschaft machte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner deutlich, dass seiner Meinung nach eine saubere Bewertung der Sachlage vor einer spontanen Forderung nach Verschärfungen der Waffengesetze gehe.
Der Vertreter des Deutschen Jagdverbandes, DJV, Ralph Müller-Schallenberg kritisierte das Vorgehen des Bundesinnenministeriums scharf, das zuerst einen Referentenentwurf auf die Schiene brachte und nun, auf Drängen der FDP, eine Bewertung des bestehenden Waffenrechts begann. Seine Organisation stellt sich gegen eine Verschärfung des bestehenden Waffengesetzes.

Darüber das am bestehenden Vollzugsproblem gearbeitet werden muss, waren sich die Teilnehmer einig. Demnach müssen Waffenbehörden besser aufgestellt werden.
Olaf März vom Bund Deutscher Kriminalisten machte dies an einem Beispiel deutlich: Demnach gibt es in Deutschland 550 Waffenbehörden, von denen einige lediglich mit einer halben Stelle, mit Mitarbeitern ohne ausreichende Sachkunde, besetzt seien.
Bei der Forderung nach psychologischen Gutachten bei der Besitzerteilung von Waffenkarten, schieden sich die Geister deutlich.
Wenn es nach Dr. Jessica Däbritz (Bundesinnenministerium) und Marcel Emmerich (Bundestagsabgeordneter, Bündnis 90/Die Grünen) geht, sympathisieren diese mit einer Verpflichtung für alle Legalwaffenbesitzer. Der Psychologe Dr. Christian Graf zu Bentheim warnte, in diesem Zusammenhang, vor einer Psychiatrisierung der Gesellschaft. Um falsche Beurteilungen zu vermeiden, müsse eine anlassbezogene erfolgen.
Mit der Feststellung "Legalwaffen sind nicht unser Problem", brachte Olaf März die Diskussion auf den Punkt.
Der Journalist und Autor Lars Winkelsdorf prognostizierte, dass das Problem mit illegalen Waffen zunehmen wird: Er ist der festen Überzeugung, dass, wie in Schweden, sich Kriminelle, um ihre Ziele durchzusetzen, mit Lenkwaffen ausstatten werden. Und dass, während wir über die Gefährlichkeit von Jagdwaffen diskutieren, setzte er verschärfend hinzu.
Das Waffen nicht in die Hände von Extremisten gehören und dass zu dieser Feststellung kein schärferes Waffenrecht notwendig sei, resümierte Ralph Müller-Schallenberg.

GerlindeAhrend, am 28.06.2023
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Bildquelle:
Amazon (Welcher Zusammenhang besteht zwischen nicht lesen können und Gewalt?)
Kerstin Schuster (Warum es in literarischen Werken keine "Neger" mehr geben darf)

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