Die Abschlachtung der Delfine
Eine große Welle der Empörung überzieht die Welt - zu Recht? Oder kann der Vorgang auch anders betrachtet werden?Haifischflossensuppe, gebratene Schlangen,
die abgezapfte Gallenflüssigkeit von Bären, zerriebene Tigerknochen (regen angeblich, wie die Gallenflüssigkeit, die Potenz an), Hunde, Katzen und noch so einiges mehr, bei dem sich uns der Magen umdreht, stehen auf dem Speiseplan der Asiaten. Also bleibt tatsächlich nur der Tisch verschont, alles andere hat eine große Chance auf deren Tellern zu landen - dazu kann eigentlich nichts mehr weiter gesagt werden "da schweigt des Sängers Höflichkeit"...
Aber das mit den Delfinen -
ja, das ist wirklich furchtbar. Die Bilder sind erschütternd und fast nicht erträglich. Unsere Seele wird berührt und kann sich mit der Qual nicht abfinden - will sie beenden, will diesen ruchlosen Asiaten am liebsten allesamt den Hals umdrehen - oder sie ebenso malträtieren, wie sie es mit den Delfinen machen - wir sind zutiefst aufgewühlt, denn
unsere westliche Kultur -
versteht das nicht und will es auch nicht verstehen, lehnt es kategorisch ab - so weit so gut - aber doch eher wohl nicht, darum möchte ich an dieser Stelle etwas ausholen:
Am 26.01.2014 -
kam ein Bericht im ARTE-Journal, nachdem sich in Frankreich mittlerweile jeden zweiten Tag ein Bauer das Leben nimmt - die Gründe dafür sind äußerst simpel: die Arbeitszeiten sind mörderisch und reichen von früh am Morgen bis spät in den Abend hinein. Trotzdem wird nichts verdient und ein Wochenende gibt es sowieso nicht, das lässt der Kuhstall einfach nicht zu.
Dazu hat dieser Beruf längst keinen Stellenwert mehr. Er ist eben nur der dumme Bauer, der sich für einen Hungerlohn abrackert (um die Fleischtheken in den Supermärkten zu füllen).
Der für ein Kalb, das er bis zur "Schlachtreife" heranmästet, nur noch 50,-- Euro erhält. Das wiederum sind diese armen Geschöpfe, die das Pech hatten als Bullen geboren zu sein und mit ihrer schieren Geburt den Milchfluss anregten. Doch auch diese Milch wird nur noch dürftig entlohnt und das erzielte Einkommen reicht hinten und vorne nicht mehr zum Auskommen.
Da kann man sich ja nur noch umbringen,
könnte man dazu mit einer gehörigen Portion Sarkasmus sagen. Bisher kannten wir dieses "Selbsttötungsprinzip" nur aus den Schlagzeilen, die chinesische Bauern betrafen. Denn auch ihnen ging und geht es schlecht - und auf deren Esstischen werden bestimmt keine Haifischflossensuppen oder ähnliches kredenzt, da muss Gemüse herhalten, wenn es überhaupt was zwischen die Zähne gibt...
Was krankt da so immens?
Es ist die Gier einer durch und durch dekadenten Gesellschaft. Und da muss man nicht erst nach Japan und China blicken. Das fängt bereits in unseren Küchen an: Jeder Schluck Milch, den Sie sich genehmigen, ist ein teuer und mit dem Leben bezahltes Gut - eben von einem dieser Kälber eines (als Beispiel) französischen Bauern - der um sein Überleben kämpft, weil eine Gesellschaft mit ihrer Gier nach Fleisch- und Milchprodukten, die auch noch möglichst billig zu sein haben -mit Verlaub- "den Hals nicht mehr voll genug kriegt".
Vor der eigenen Haustüre kehren -
könnte auch mal nicht schaden. Denn was in unseren "Deutschen Landen" mit Hähnchen, Schweinen und allem anderen Getier passiert, könnte auch die "Haare zu Berge" stehen lassen. Und - jeder kennt die Bilder: von erschlagenen Ferkeln, dahinvegetierenden Puten, Hähnchen und den armen Schweinen, die dazu noch mit Antibiotika vollgepumpt werden. Die allesamt unter jämmerlichen Bedingungen leben müssen und kein nennenswertes Alter erreichen dürfen, sondern schnell und zügig zur Schlachtreife heranzuwachsen haben - sie sind nur Ware.
Eine bessere Welt?
Wohl vorerst ein Traum. Doch etwas könnten wir dazu schon beitragen: denn wir als Verbraucher haben die Macht - wir könnten durch unser Essverhalten das Leid der Tiere mildern und mindern - wenn wir kritischer werden, uns mal die eine oder andere schnell reingestopfte Zwischenmahlzeit (der Fastfoodketten) sparen würden, die schnell aus dem Kühlschrank geangelte Käsescheibe - die Tiere würden es uns danken, unser Geldbeutel, unsere Gesundheit und vor allem -die Natur.
Denn auch sie ächzt und stöhnt unter der gewaltigen Ressorcenverschwendung von Land, Wasser und Luft...
In diesem Sinne - denken Sie doch bitte mal über das eine oder andere Glas Milch nach, bevor Sie es einschenken!
(Kleine Eigenwerbung noch: In meiner Geschichtensammlung "Röhrender Hirsch vor Grün" gehe ich auf einige dieser Probleme ein - falls Sie interessiert sind, finden Sie unter meiner Personenbeschreibung den Link zum Buch mit Leseprobe.)