Die Chili - scharf, aber gesund
Die Chili als Gewürz- und Heilpflanze.Allgemeines über die Chili.
Die thailändische Küche ist berühmt in der ganzen Welt. Viele Kräuter und Gewürze, die mittlerweile in den meisten gut sortierten asiatischen Geschäften angeboten werden, haben nicht nur eine spezielle Geschmacksnote, sondern auch positive medizinische Eigenschaften. Das wohl bekannteste Gewürz in der asiatischen Küche ist die Chili. Aber auch andere exotische Länder verwenden die Chili als Gewürz. Der Geschichte nach brachte Christopher Columbus die ersten Chilischoten nach Europa. Mittlerweile gibt es weltweit über 2000 verschiedene Arten, darunter viele neue Züchtungen und Kreuzungen. Die Chili gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, Gattung Paprika (Capsicum).
Wo und wie wird die Chili verwendet ?
In Thailand ist ein Haushalt ohne Chili nicht denkbar. Die als aufrechter Strauch wachsende Chilipflanze findet fast überall einen Platz, auch im kleinsten Hausgarten. Auch in Europa kann die Chili-Pflanze in Blumentöpfen auf dem Balkon, Terrassen oder Gewächshäusern gut gedeihen und bringt auch Ertrag. Capsicum-Arten mögen einen ausgeglichenen, humusreichen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Sie lieben die Sonne, vertragen aber auch ausserordentlich viel Schatten. Alle Capsicum-Arten sind als grüne, gelbe oder rote Frucht verzehrbar. Nicht nur wegen ihrer Farben, sondern auch wegen der Vielzahl von Fruchtformen sind sie eine wahre Augenfreude und eignen sich deswegen zur Verzierung eines Balkons oder einer Gartenanlage. In Thailand wird die Chili-Schote zum Würzen in vielen Gerichten, Saucen und Currymischungen beigegeben. Als ganze Schote oder geschnitten gehört sie als Beigabe auch in Salate. Getrocknet und gemörsert oder als Chilipulver verarbeitet findet die Chili ebenso Verwendung zum Würzen von Suppen.
Diese Chilipflanze im Blütenstadium hat sich zwischen anderen Gewächsen selbst ausgesät.
Warum “brennt” die Chili ?
Die Chili enthält den Wirkstoff Capsaicin, der in den Pflanzen der Gattung Capsicum (Paprika) zu finden ist. Capsaicin ist ein Alkaloid, welches beim Verzehr einen gewissenen Hitze- oder Schärfereiz hervorruft. Das Gefühl des Brennens entsteht durch eine vermehrte Durchblutung des Gewebes. Dadurch kann es auch zu einer Rötung der betroffenen Stelle, so wie bei einer leichten Verbrennung kommen.
Früchte der Gattung Capsicum (Paprika), also darunter auch die Chili enthalten zwischen 0,1 – 60 mg Capsaicin. Je schärfer das Fruchtfleisch, desto mehr Capsaicin ist darin enthalten. Nachdem Abklingen des "Brennens” entsteht eine schmerzlindernde Wirkung und somit im Laufe der Zeit eine Toleranzbildung gegenüber scharfe Speisen. Diese Toleranzbildung verstärkt sich mit der Häufigkeit der Aufnahme von Chilis. Somit erklärt sich die Frage, warum in vielen exotischen Ländern nach westlicher Vorstellung "überdurchschnittlich scharf” gegessen wird. Viele Restaurants geben auf den Speiskarten den Schärfegrad in Form einer bestimmten Anzahl abgebildeter Chilischoten an. Sollte trotz gut überdachter Auswahl das Gericht "brennen", bitte nicht aufgeben oder über die Küche schimpfen. Es ist eine Frage der Gewohnheit.
Vorsicht vor der Chili !
Vorsicht ist beim Umgang mit Chilischoten grundsätzlich bei der Zubereitung von Speisen geboten. Nach dem Handkontakt sollte man sich nicht die Augen oder Lippen reiben. Nicht vermeiden lässt sich der Flug von feinstem Chilipulver. Zubereitungen mit Chilipulver sollten daher besser in einer windstillen Stelle, z.B nicht am Fenster,durchgeführt werden. Oft unvermeidbar sind auch Reizungen der Atemwege beim Zubereiten von Speisen in der Bratpfanne oder im Wok. Husten und Niesen können die Folge sein. Man sollte sich dadurch nicht entmutigen lassen und einfach nur an die köstliche Mahlzeit denken. Diese Nebenwirkungen verschwinden sofort nach Fertigstellung des Gerichtes.
Was tun, wenn die Chili "brennt" ?
Löschen, wäre die einfachste Antwort, aber bitte nicht mit Wasser! Wer zu scharf gegessen hat und ein unerträgliches Brennen im Mund verspürt, kann mit öl- oder fetthaltige Emulsionen, besser aber mit etwas Süssem sich Linderung verschaffen. Geeignet sind dafür Joghurt, Milch oder ein Stück Schokolade. Auch alkoholische Getränke schaffen Abhilfe, denn Capsaicin ist alkohollöslich, jedoch nicht wasserlöslich. Darum nicht mit Wasser "löschen”, denn dadurch wird das Gegenteil erreicht. Wer bereits mit Thailänder zusammen gespeist hat, hat bestimmt bemerkt, dass neben mit Chili gewürzten Gerichten mindestens ein "nicht scharfes” Gericht mit auf dem Tisch steht. Ist ein Gericht zu stark gewürzt, so nimmt man im Wechsel von diesem Gericht etwas zur Linderung. Hautreizungen können durch Einreiben mit etwas Alkohol gelindert werden und bei Reizungen der Augen oder Schleimhäute hilft auch etwas Speiseöl.
Schaden Chilis dem Magen … - … und welchen gesundheitlichen Nutzen hat die Chili ?
Bereits vor Jahrhunderten benutzten die amerikanischen Ureinwohner Pflanzen der Gattung Capsicum als Heilpflanze. Seit vielen Jahrzehnten wird in ABC-Pflastern der Inhaltsstoff Capsaicin (C fuer Capsicum) in einer Wirkstoffkombination mit Bestandteilen aus den Pflanzen Arnika und Belladonna (AB) gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt. Chilis besitzen nicht nur das wertvolle Capsaicin, sondern auch einen hohen Anteil an Vitamin C, Beta-Carotin, Potassium und Magnesium. Nachgewiesen wurde auch eine entspannende Wirkung auf die Blutgefässe und die damit verbundende blutdrucksenkende Wirkung. Bei Tierversuchen brachte die Verabreichung einer hohen Dosis Capsaicin ebenso den Nachweis, Prostatakrebszellen abzutöten. Capsaicin fördert die funktionellen Aktivitäten des Magens, lindert oder verhindert übermäßige Mengen von Gas oder Luft im Magen oder Darm und hat hat ebenso eine entlastende Wirkung bei Blähungen. Bei einer stark verschnupften Nase wird durch ein gutes Chili-Gericht die Nase wieder frei. Die Schärfe ist nicht nur Appetit steigernd, sondern hilft auch bei der Fettverdauung. Speichel und Magensaftproduktion werden gesteigert und durch die positive Anregung des Stoffwechsels überflüssige Kalorien schnell verbrannt. So erklärt man sich die gewichtsreduzierende Wirkung einer mit Chilis angereicherten Diät.
Getrocknete Chilis