Dreimonatskoliken sind bei einem Baby in der Regel eine harmlose Erscheinung. Sie vergehen  im Normalfall nach einiger Zeit von selbst. Dreimonatskoliken können bereits in der zweiten oder dritten Woche nach der Geburt beginnen. Sie halten maximal bis zum fünften oder sechsten Monat an. Der Höhepunkt liegt, wie der Name schon sagt, im dritten Monat. Der Begriff "Kolik" ist medizinisch nicht ganz zutreffend, eigentlich handelt es sich um ein "krampfartiges" Organleiden.

Dreimonatskoliken treten oftmals nach den Mahlzeiten auf. Das Baby krümmt und streckt sich, strampelt heftig und ist sehr unruhig. Manchmal ist der Bauch gebläht, Vermehrte Gasbildung im Darmtrakt verursacht oftmals diese Koliken. Nach dem Abgang von Stuhl beruhigt das Baby in der Regel.

Auch bei sensiblen Säuglingen treten diese Schmerzen manchmal auf. Reizüberflutung, Überlastungssituationen für das Kind oder Konflikte mit den Eltern können dieses Krankheitsbild verursachen.

Ebenfalls kann vermehrtes Luftschlucken beim Trinken zu Kolliken führen. Wichtig ist es, das Baby im Sitzen zu stillen, damit die verschluckte Luft besser entweichen kann. Auch sollte das Saugloch an der Trinkflasche nicht zu groß gewählt werden, sonst gelangt zu viel Luft in den Magen, den Inhalt der Flasche nicht schütteln, da sonst zu viele Luftbläschen gebildet werden.

Die Darmmotorik und die Enzyme für die Aufspaltung des Milchzuckers arbeiten in den ersten Wochen nach der Geburt oftmals noch nicht richtig. Auch auf diesem Weg können Blähungen mit Schmerzen entstehen. Hier helfen manchmal Kinderzäpfchen mit Kümmel (eigene Erfahrung).

Bei einer Besiedlung mit Hefepilzen zum Beispiel nach einer Antibiotikatherapie können Probiotika wie Omniflora helfen.

Stillt die Mutter, sollte diese auf blähende Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, scharfe Gewürze, Substanzen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin verzichten.

Fenchel-, Anis- und Kümmeltee beruhigen beim Kind den Magen- und Darmtrakt und wirken somit Blähungen entgegen. Die Mutter kann vor dem Stillen pflanzliche Mittel wie Iberogast aufnehmen.

Ein gute Therapie  bei Dreimonatskoliken sind Massagen mit Kümmelöl. Das Bäuchlein des Babies wird dabei im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum mit dem oben genannten Öl eingerieben. Aber auch ein Kirschkernsäckchen, eine Wärmflasche oder ein Kamillenwickel sind eine gute Sache. Nur bitte immer auf die Temperatur achten.

Nahrungsmittelallergien- und unverträglichkeiten können eine weitere Ursache für eine Kolik sein. Handelt es sich eine Unverträglichkeit auf Laktose, kann auf spezielle Milchprodukte wie Aptamil Comfort oder Milupa umgestellt werden.

Eine Überfüllung des Magens durch zu rasches Füttern ist zu vermeiden, ebenso ist ein geregelter Tagesablauf für das Baby wichtig, um Blähungen und Schmerzen zu verhindern.

Wichtig ist ebenfalls eine ruhige Umgebung, zum Beispiel mit sanfter Musik, beim Stillen. Nach dem Stillen ist Bewegung und Schaukeln eine Möglichkeit, um das Baby zu beruhigen. Der  Fliegergriff tut hier gute Dienste.

Manchmal macht es allerdings auch Sinn, das Kleine zum Schlafen in das Bett zu bringen. Wichtig ist es, Geduld zu haben, eine Dreimonatskolik endet in der Regel von selbst.

Sollte dieses nicht der Fall sein, helfen sogenannte Schreiambulanzen weiter. Diese finden sich zum Beispiel in Kliniken, Arztpraxen und Gesundheitsämtern.

Wichtig ist es nicht die Nerven zu verlieren, viele anderen Eltern geht es genauso. Vielleicht kann in solch einem Fall auch eine Selbsthilfegruppe weiterhelfen.    

Ashlie, am 27.06.2011
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