Entstehung einer einmalig schönen, wilden, rauen und abwechslungsreichen Landschaft

Preußisch Sibirien nannte man früher die Eifel. Die hügelige, rau-herbe Schönheit dieser  Landschaft wurde durch Feuer, Wasser und Eis geprägt. Die Vulkane der Eifel liegen nicht an Rändern von Erdplatten. Unter der Eifel liegt ein "Hot Spot", eine Wärmekonzentration in der Tiefe. Vulkanismus war hier die Regel. 50 Vulkankrater sind bekannt, neun davon sind mit Wasser gefüllt, sogenannte Maare. Überall findet man Fossilien. Diese zeigen, dass hier früher ein tropisches Meer war. Versteinerte Korallenriffe und starke Kalkablagerungen zeugen ebenfalls davon. Während der Eiszeiten sank der Meeresspiegel. Eiszeiten werden nach Flüssen benannt, bis an welche ihre Endmoränen heranreichten. Die letzte Kaltperiode war die Weichsel- und Würmeiszeit 115000 – 10000 v. Chr.! Gletscher drangen im Süden vom Bodensee bis nach Salzburg und im Norden bis zu einer Linie Hamburg – Brandenburg vor. Dazwischen war ein zwar kalter aber eisfreier 600 Km breiter Streifen. In dieser Zeit gab es in Deutschland Rentiere, Wollmammute, Fellnasshörner und andere nette Gesellen. Höhlenbär und Löwe, Steppenwisent und Riesenhirsch, Eisfuchs und Höhlenhyäne sowie Wolf und Wildpferd. Da Neandertaler oder die damaligen Jäger dem Wild folgten, ist das Lebensgebiet so genau nicht nachzuweisen. Viele Funde gingen im 2. Weltkrieg verloren. Aber Knochenfunde und Steinwerkzeug lassen sich ganz gut zurückdatieren. Sicher ist, dass in der Kakushöhle erste menschliche Wesen gejagt und gelebt haben.

Der Name kommt tatsächlich von den drei Mühlen, von denen eine noch heute arbeitet

Bereits seit mehreren Generationen betreibt die Familie Giesen diese Kornmühle, die tatsächlich mit Wasserkraft betrieben wird. Die Eifel war lange das Armenhaus Deutschlands. Meist bäuerlich besiedelt. Arbeiter und Handwerker hielten sich früher aber sehr oft auch noch eine Kuh, ein Schwein, ein par Hühner. Und besserten mit dem Garten den Mittagstisch auf. Hart, aber gesund in einer rauen Landschaft. Rund um Mechernich wurde früher Erz gewonnen und Blei abgebaut. Kein leichter Job! Es gibt Bauernhöfe, einer davon bietet Urlaub auf dem Land an. Ein Stück hinter dem Dorf stößt man beim Wandern auf Überreste von zugewucherten Bunkern. Dem sogenannten Westwall. Eine der dunkelsten Episoden unserer Geschichte. Hier entspringt auch der Fey-Bach. An diesem entlang führt ein 111 Km langer Wanderweg.

Von der Quelle durch einen 200 m langen gemauerten Tunnel durch Berge und über Täler wurde dieser Bach über 95,4 Km bis nach Köln geführt. Es ist das größte Technikbauwerk der Römer nördlich der Alpen. Eine gigantische Leistung. Die längste Wasserleitung des gesamten Imperiums. Täglich wurden 20 Millionen Ltr. Trinkwasser in die Metropole geleitet.  Die Jungs wussten, was gut war. Und ihr sagt, Dreimühlen ist ein unbedeutendes Kaff?

Mühle und römische Wasserleitung.

Rampe zur Kornanlieferung (Bild: eigen)

Kakushöhle, Jäger - Sammler, Neandertaler, Steinzeitmenschen, Ahrensburger Rentierjäger, Kelten, Germanen, Römer, Franken, Eifelbauern und ein Merlin waren bereits hier

80000 Jahre alte Knochenfunde mit Einkerbungen zeigen, dass Jäger mit Steinwerkzeugen hier hantierten. Neandertaler, woher auch immer sie kamen, lebten auch hier. Gentests beweisen aber, dass wir nicht von diesen abstammen. Zum Glück für die Kölner. Denn der Name kommt vom Neandertal bei Düsseldorf. Und Düsseldorfer  sind die Lieblingsfeinde. Na ja, jedenfalls gibt es eine rheinische Rivalität. Aber Ernst beiseite, eins können wir auch heute noch von diesen Vorfahren lernen. Der schwache Mensch ist nur in der Gemeinschaft überlebensfähig. Tiere waren stärker, besser geschützt, gut bewaffnet und im Einzelnen dem Homo Sapiens überlegen. Das Wild wanderte aber mit Vor- und Zurückweichen der Gletscher. Und der Jäger musste folgen oder sesshaft werden. Hier an und um die Kakushöhle  finden sich menschliche Spuren durch alle Epochen. Ob Knochenreste vom Höhlenbär oder Tonscherben aus der Frühsteinzeit. Schutzwälle (wie auf dem Bild) der Kelten oder deren Schmelzöfen zur Erzgewinnung. Spuren der Römer, Hinterlassenschaften aus dem Mittelalter oder der jüngsten Geschichte.  

Für mich ist dieser Ort in diesem kleinen Eifeldorf ein magischer Fleck, vergleichbar mit Stonehenge, nur noch älter.  

Hier sind einige der liebreizenden Geschöpfe aus der letzten Eiszeit zu bewundern. Da kommt man sich doch klein vor. 

 

Kakushöhle, ein magischer Ort, Menschheitsgeschichte von über 82 000 Jahren - 300000 Jahre alt ist dieser Kartstein.

Höhle1 (Bild: eigen)

Im Raum Mechernich / Kommern gibt es noch viel mehr zu erleben

Lieber hinter einer hübschen Kellnerin herpfeifen, als hinter einem blöden Mammut herrennen. So, hier gibt es aber noch wesentlich mehr zu sehen.

Doch das kann, wer will, jeder selbst erkunden. Burg Satzfey mit Ritterspielen und einem klasse Weihnachtsmarkt, Freilichtmuseum Kommern, Bergbaumuseum, Katzensteine (Buntsandstein-Naturfelsen), Hochwildpark und, und, und.  Es gibt in der Eifel einen "Eisenweg", einen "Wachholderweg", einen "Köhler- und Loheweg", das sind themenbezogene Wanderwege.

Wer also die nächsten 20-30 Jahre Zeit hat, kann hier alles besichtigen.

Für diejenigen mit wenig Zeit, für EUCH sind meine Artikel. Ich bemühe mich, die wichtigsten Eindrücke im Bild festzuhalten und nicht zu langatmig zu kommentieren.   

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