Die elektronische Zigarette
Die elektronische Zigarette, ein Trendbegriff, der zunehmend Gehör findet und als „rauchfreie“ Alternative zum Glimmstängel gilt.Eine Alternative zur Zigarette (Bild: Manfred Schimmel / pixelio.de)
Was ist eine elektronische Zigarette?
Die elektronische Zigarette gilt als neue rauchfreie Alternative zur handelsüblichen Zigarette. Weil der Suchtstoff Nikotin nicht verbrannt, sondern erhitzt und zerstäubt wird, entsteht kein Zigarettenrauch, sondern Wasserdampf, der weder schädlich für die Umgebung ist, noch unangenehme Gerüche hinterlässt. Die Inhalation des Dampfes und das darauffolgende "Kratzen" im Hals (im E-Cig-Jargon auch "Flash" genannt) wird dem "Ziehen" an einer normalen Zigarette nachempfunden, so dass der Umstieg erleichtert werden soll.
Zudem gibt es elektronische Zigaretten in unterschiedlichsten Formen und Variationen. Beispielsweise gibt es E-Zigaretten, die wie herkömmliche Zigaretten aussehen und das Glühen des Glimmstängels mittels LED-Licht simulieren (die am weitesten verbreitetste E-Zigarette), aber auch Zigarren, Pfeifen oder sogenannte Bullies, deren Akku- und Atomizerleistung besonders hoch ist.
Aufbau einer elektronischen Zigarette
Eine elektronische Zigarette besteht aus einem Verdampfer, dem sogenannten Atomizer, der mittels Akkubetrieb flüssiges Nikotin, auch Liquid genannt, erhitzt und verdampft. Zieht man Mundstück oder betätigt einen entsprechenden Unterdruckschalter, wird der Prozess gestartet.
Das Liquid ist in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich. Die Bandbreite erstreckt sich von normalem Tabakgeschmack bis hin zu exotischen Sorten wie Ice Cream, Schokolade, Erdbeere oder Cola. Von "Extra High" mit einem Nikotingehalt von 24mg/ml bis "None" mit 0mg/ml wird das Liquid ebenfalls in unterschiedlichen Stärken angeboten. Die Inhaltsstoffe, Aromen und weitere Zusatzstoffe von Liquid lesen Sie hier.
Da keine Verbrennung stattfindet, wird bei der Inhalation von Liquid auf solche schädlichen Substanzen wie Teer, Kohlenmonoxid, Feinstaub oder andere giftige, krebserregende Stoffe verzichtet, so dass eine elektronische Zigarette im Allgemeinen als "gesünder" gilt.
Alle Teile der elektronischen Zigarette sind Verschleißteile und müssen nach einiger Zeit ersetzt werden. Dabei variiert die Laufzeit von Akkus oder Atomizern teilweise enorm, weil diesen durch die chinesische Serienproduktion keinen Produktions- oder Haltbarkeitsauflagen unterliegen.
Vorteile
Die Vorteile einer elektronischen Zigarette sind:
- keine Inhalation tausender Schadstoffen
Durch die Reduzierung der Schadstoffe bieten sich, medizinisch gesehen, die meisten Vorteile. Der Raucherhusten wird reduziert bzw. eliminiert (auch wenn er sich zu Beginn verstärkt, weil die Flimmerhärchen in der Luftröhre den ganzen angesammelten Ballast abwerfen). Die Kondition wird verbessert, man fühlt sich weniger müde und schlapp. Allerdings ist Nikotin nach wie vor ein Nervengift und Suchtstoff. Das sollte man nicht vergessen.
- keine üblen Gerüche, keine stinkende Aschenbecher, keine Brandlöcher, keine gelben Wände
Durch die Zerstäubung des flüssigen Liquides in eine Art Nebel und den Verzicht auf die meisten Schadstoffe bleibt der Dampf geruchs- und farblos. Ebenso werden die Risiken des "Einschlafens mit Zigarette" beseitigt.
- kein schädliches "Passiv-Rauchen"
Auch die Umgebung bzw. das Umfeld eines Rauchers wird enorm entlastet. Denn die Vorteile einer elektronischen Zigarette gelten auch für Partner (Häufiges Argument für eine E-Zigarette: Man hat nicht das Gefühl, einen Aschenbecher zu küssen), Kinder, Bekannte, Verwandte und so weiter.
- "Rauchen" überall
Dadurch, dass keine Belästigung wie im Falle des Rauchens einer herkömmlichen Zigarette entsteht, ist es ebenfalls möglich, überall dort zu "dampfen", wo rauchen verboten ist. Im Restaurant, auf der Arbeit, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Amtsgebäuden.
Der Vergleich einer gesunden Lunge und einer Raucherlunge (Bild: www.suchtmittel.de)
Nachteile
Allerdings hat eine elektronische Zigarette auch Nachteile:
- hohe Anfangskosten
Die Kosten für die Erstausstattung können zunächst hoch werden. Neben Atomizer, Akku, Liquids und Depots (u.U.) müssen auch solche Dinge wie Adapter, Netzteil, Ersatzteile und Ähnliches erworben werden. Allerdings lassen sich diese, sofern man durchhält, schnell wieder über nicht gekaufte Zigarettenschachtel amortisieren.
- Neueinsteiger verfallen oft in sogenanntes "Nuckeln"
Wer das Dampfen beginnt, hat normalerweise noch kein Gefühl für die richtige Dosierung. Sei es nun die Dosierung über Depots oder das "Tröpfeln" des Liquids direkt auf den Atomizer, meist fällt es Newbies schwer, mit dem Dampfen aufzuhören, weil die gewünschte Suchtbefriedigung erst nach 20 Minuten einsetzt. Die übermäßige Inhalation des Nikotins – ähnlich dem schnellen Rauchen einer herkömmlichen Zigarette – kann zu leichtem Schwindel oder Kopfschmerzen führen. Erst mit der Zeit lernt man, die richtige Menge Liquid aufzufüllen und das Weglegen fällt leichter.
- der Umstieg von herkömmlicher zu elektronischer Zigarette fällt häufig schwerer als erwartet
Wer bei einer elektronischen Zigarette erwartet, dass sie genauso funktioniert und schmeckt wie eine herkömmliche Zigarette, der irrt sich gewaltig. Die Unterschiede sind doch nicht zu verkennen. Zwar flasht eine E-Zigarette im Hals und die Sucht nach Nikotin wird befriedigt, dennoch schmeckt selbst Tabakliquid nicht ganz genau wie Tabak und manchmal fehlt einem einfach das Gefühl einer "echten Zigarette". Gerade wer viele Rituale wie die Zigarette nach dem Essen oder nach dem Sex, zum Kaffee oder Glas Wein mit der Zigarette verbindet, wird es schwer haben, komplett auf eine elektronische Zigarette (im Extremeren auf ein "None"-Liquid) umzusteigen. Dennoch ist der Wirkungsgrad einer elektronischen Zigarette – auch wenn nebenbei noch ein paar normale Glimmstängel konsumiert werden – dennoch recht hoch.
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Fazit
Wer eine wirkliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette sucht, der findet sie in der elektronischen Zigarette. Zwar ist es nicht dasselbe Erlebnis, doch es befriedigt die Sucht und steigert zudem das Wohlbefinden eines Rauchers. Natürlich muss jeder selbst herausfinden, ob und wie er dampfen möchte, doch einen Versuch ist es wert.