Geschickte Beutejagd

Um derartige Leistungen vollbringen zu können, muss der Buckelwal täglich 1 Tonne Nahrung zu sich nehmen. Damit die für die Beutejagd erforderliche Energie nicht vollständig genutzt wird, wenden Wale einen effektiven Trick an – anders würden sie ihren Tagesbedarf auch nicht decken können.

Sobald die großen Meeressäuger einen Beuteschwarm entdecken, wird dieser spiralförmig umschwommen. Gleichzeitig lassen die Wale Atemluft ab, um präzise dosierte Blasen nach oben steigen zu lassen, welche sich zu einem Netz verdichten. Solch ein Geflecht kann bis zu 50 Meter aufsteigen und hält die Beute so in Zaum. Der Reihe nach schwimmt ein Wal nach dem anderen in das nahrungsgefüllte Netz, wobei die übrigen Wale mit dem Aufrechterhalten des natürlichen Gefängnisses beschäftigt sind.

Harter Schädel des Pottwals

Mit knapp zehn Kilogramm gehört das Gehirn des Pottwals zu den größten der Welt. Der umfassende Schädel misst dabei bis zu sechs Meter, da er weiterhin noch das sogenannte Spermaceti-Organ mit etwa zwei Tonnen Walrat unterbringen muss. Dadurch ist es dem Pottwal möglich, seinen massiven Kopf als Rammbock zu nutzen.

Tauchtiefen von bis zu 3.000 Meter stellen für die Pottwale kein Problem dar. Sehr vorteilhaft für die Wale ist, dass sie nur sehr wenig Energie während einer derartigen Aktion verbrauchen. Verantwortlich für diese Fähigkeit ist das bereits erwähnte Spermaceti-Organ, welches das Walrat – eine wachsartige Substanz – beinhaltet. Mit Hilfe der Zufuhr vom kaltem Wasser sind die Pottwale in der Lage, jenes Walrat auszuhärten oder unter Erhöhung der Blutzufuhr im Kopf auch zu erwärmen, um die spezifische Dichte ändern zu können, die eine gezielte Gewichtsveränderung erlaubt. Folglich ist es den Walen gestattet, in drei Kilometer Tiefe effizient hinabzutauchen.

Blauwale und die Kommunikation unter Wasser

Um unter Wasser zu kommunizieren, geben Blauwale pfeifende Töne von sich. Dabei senden sie mitunter Frequenzen aus, die es den Meerestieren erlaubt, sich um den halben Erdball zu verständigen. Dass solch ein enormes Streckenmaß erreicht werden kann, liegt aber auch am Wasser selbst – Klänge werden unter Wasser nämlich verstärkt und bewegen sich darin viermal schneller als im Element Luft.

Würde ein Blauwal einen durchschnittlich lauten Ton von sich geben, würden alle anderen seiner Artgenossen seine mitgeteilte Botschaft im Umkreis von rund 100.000 Quadratkilometern wahrnehmen.

Das sensible Merkmal des Narwals

Ungewöhnlich und verblüffend zugleich: Der Narwal besitzt einen einzigen Zahn, der zugleich die Funktion eines Sinnesorgans übernimmt. Der zwei bis drei Meter lange als Horn aus der Lippe hervorstehende Schneidezahn wiegt zehn Kilogramm und ist mit zehn Millionen Nervenenden ausgestattet, sodass jenes Horn genauso sensibel reagiert wie ein eigenständiges Lebewesen.

Den Narwalen ist es dadurch gestattet, den Salzgehalt des Wassers zu ermitteln, die Wassertemperatur wie auch den Wasserdruck präzise zu messen. Ebenso ist der Narwal fähig, die chemische Spur von seiner Beute wahrzunehmen. Noch nicht einmal eine halbe Sekunde dauert es, bis der Zahn des Narwals alle entsprechenden Daten ans Hirn leiten kann.

Orcas – die Unbesiegbaren

Gegen sie haben selbst Haie keine Chance – die Orcas. Mit einem Gewicht von neun Tonnen sind sie die Überlegenen im Reich der Meere. Dass diese Schwertwale perfekte Raubtiere sind, liegt an ihrer 15-jährigen Ausbildung in der Kunst des Tötens – und das ist außergewöhnlich lange.

Wenn Orcas nicht gerade gemeinsam auf Delfinjagd gehen, gibt es vereinzelte Schwertwale, die auch gezielt Jagd auf Haie machen, denn deren Leber ist sehr nahrhaft.

Gut gepanzerter Glattwal

Der träge und friedlich anmutende Glattwal legt nur fünf Kilometer in der Stunde zurück und bietet somit eine große Angriffsfläche. Dennoch erreichte die Evolution, dass der Glattwal für Raubfische fast unangreifbar ist. Auf seinem Körper lassen sich nämlich mehrere 100.000 kleinste Krebse nieder und verwachsen mit der Haut des Wals, indem die winzigen Tiere sich in Kalkplättchen einzementieren.

Sobald der Glattwal von einem Meeresräuber angegriffen wird, trägt dieser Verletzungen davon, da die Ansiedlung der Krebstiere für einen rasiermesserscharfen Abwehrmechanismus sorgt. Bereits ein Streifstoß durch den Glattwal kann tödliche Folgen für seinen Gegner haben. Ansonsten rast der schwimmende Koloss mit einer Masse von 50 Tonnen auf seinen Feind zu.

write-x, am 03.12.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)

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