Die Entstehung des Weihnachtsfestes in Amerika
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Weihnachtsfeiern in einigen Teilen Amerikas verbotenDie Entstehung des Weihnachtsfestes in Amerika (Bild: John_Winter / Pixabay)
Aus dem holländischen Sintaklaas wurde Santa Claus
1823 erschien in der Zeitung "The Sentinel" ein anonymes Gedicht mit dem Titel "An Account of a Visit of St. Nicholas". Darin wurde das Erscheinungsbild von Santa Claus zum gütigen Geschenkebringer verändert, der auf einem fliegenden Rentierschlitten unterwegs sei. Zuvor war der Tag der Bescherung mit dem Nikolaustag oder Neujahr verbunden. Nach diesem Gedicht wurde der Tag auf den 25. Dezember verlegt. Am 26. Juni 1870 erklärte Präsident Ulysses S. Grant Weihnachten zum staatlichen, amerikanischen Feiertag.
Aus dem holländischen Sinterklaas war über die Jahrhunderte Santa Claus geworden. Ursprung der Legende ist der Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert lebte. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts stellte man den Nikolaus in der Kluft eines Bischofs dar, doch dann setzten sich mehr und mehr die rote Robe, die fellbesetzte Mütze und der weiße Rauschebart durch. Im Jahr 1931 zeichnete der amerikanische Künstler Haddon Sundblom für eine Werbekampagne der Firma "Coca-Cola" den Weihnachtsmann so, wie man ihn heute hauptsächlich kennt.
Christbaumkugeln wurden von Thüringer Glasbläsern erfunden
Die Werbung mit Santa Claus war so erfolgreich, dass viele glauben, Coca-Cola habe dieses Outfit erfunden, obwohl es eigentlich schon Jahre vorher bekannt war. Das Aufhängen des Mistelzweigs stammt aus England, und das schmücken des Kamins mit Weihnachtssternen aus Mexiko. Das Küssen unter dem Mistelzweig soll von Frigga, der nordischen Göttin der Liebe stammen, die mit Pflanzen verbunden wird. Ein Deutscher brachte die Tradition des Weihnachtsbaums in die USA. Als Karl Follen aus Darnstadt 1832 in Cambridge (Massachusetts) unterrichtete, wurde er von Heimweh geplagt. Deshalb stellte er im Foyer der Universität einen Tannenbaum auf, den er mit Äpfeln und Nüssen schmückte.
Während man früher vor allem Naschereien wie Äpfel und Backwerk nahm, sind es heute glänzende Christbaumkugeln, die den Baum erstrahlen lassen. Die Kugeln wurden vor zirca 170 Jahren von Thüringer Glasbläsern erfunden, die zunächst Ketten aus durchsichtigen Glasperlen herstellten, die sie mit Wachs füllten. Schon 1860 gingen Glaskugeln von Sonneberg aus in alle Welt. 30 Jahre später gehörten sie neben den Kerzen fast überall zum festen Bestandteil der Christbaumdekoration.
Gurken an den Baum zu hängen, ist eine ureigene amerikanische Tradition. Sie dient als Utensil für ein kleines Spiel. Die grüne "Christmas Pickle" ("Weihnachtsgurke") wird zwischen den Zweigen des Tannenbaums versteckt. Wer das Gemüse dann später als erster entdeckt, darf zuerst seine Geschenke auspacken. Anders als in Deutschland findet die Bescherung in Amerika am frühen Morgen des 25. Dezember statt. Danach gibt es für alle ein traditionelles Frühstück aus Pancakes mit süßem Ahornsirup. Am 26.12 wird wieder normal gearbeitet.
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(Der Weg der Tränen im Wilden Westen)
State Library of Queensland
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