Die Feuer-Zeremonien der Indianer

Millionen Jahre lang waren die Menschen mehr Sammler als Jäger. Sie ernährten sich hauptsächlich von Früchten, Beeren, Wurzeln, Vogel- und Reptilieneiern. Für Fleisch auf dem Speiseplan sorgten Schnecken und Fische, die von der Flut an Land getrieben wurden. Die Menschen gruben Würmer und Insektenlarven aus und erschlugen mit Stöcken Schlangen und Eidechsen. Aber es musste schon ein seltener Glückstreffer sein, wenn der Mensch vor etwa 3,5 Millionen Jahren ein verletztes Stück Großwild aufspüren und töten konnte. Zu richtigen Jägern wurden die Menschen erst, als sie Feuersteine bearbeiten konnten. Mit dem Steinbeil verteidigten sie sich gegen angreifende Raubtiere. Der Speer mit seiner Feuersteinspitze war die erste "Fernwaffe", mit der die Menschen auch Hirsche oder Antilopen erlegen konnten. Im Laufe der Jahrhunderttausende wurde die Technik in der Bearbeitung von Feuersteinen immer weiter verbessert. Die Klingen der Steinmesser wurden so scharf, dass man damit nicht nur Beutetiere enthäuten, sondern sogar Knochen und die harten Stoßzähne der Mammuts bearbeiten konnte. Der größte Sieg über die Umwelt gelang dem Menschen, als er vor 800.000 Jahren lernte, das Feuer zu bewahren, zu nutzen und zu erzeugen. Feuer hielt die Raubtiere fern und erhellte die Nächte. Gegrilltes Fleisch war besser zu kauen und zu verdauen. Zudem tötete die Hitze Bakterien ab. Deshalb ist es auch verständlich, dass die Menschen das Feuer als heilig ansahen und seine Existenz feierten.