Wenn es auf Nahrungssuche geht, ist das waranartige Tier mit den kurzen Beinen dabei vor allem in der Nacht oder Dämmerung aktiv. Nicht nur kleinere Nager, Kaninchen und Vögel sind dabei die Beute, sondern auch fremde Reptilieneier. Das Sonderbare an der Gila-Echse ist, dass ihr etwa vier bis fünf Ratten pro Jahr reichen würden, denn der Schwanz dient als Fettspeicher. Durch den niedrigen Stoffwechsel ist es dem Schuppenkriechtier möglich, viele Monate, vermutlich sogar einige Jahre, ohne Nahrung auszukommen. Voraussetzung ist jedoch eine regelmäßige Wasseraufnahme.

Erst um 1859 wurde Heloderma suspectum aufgrund einer naturwissenschaftlichen Bestandsaufnahme entdeckt, gilt heute aber als äußerst gefährdete Art. Ihren Namen verdankt die Echse dem in ihrem Lebensraum gelegenen Gila-River.

Wenn das Gila-Monster zuschnappt

Brenzlig wird es, wenn sich ein Mensch dem Gila-Monster – so nennen es die Einheimischen – nähert und es genauer untersuchen möchte. Zur Warnung faucht und zischt die Echse noch, doch wird sie weiterhin gereizt, schnappt sie zu – und lässt auch nicht mehr los, beißt sich fest.

Während einer solchen Aktion injiziert das Reptil dem Opfer durch Kaubewegungen ein Gift in die entsprechende Wunde. Dieses Gilatoxin, welches ein Enzym enthält, das die Zellstruktur angreift, wird in speziellen Drüsen des Unterkiefers gebildet und gelangt über Rillen bzw. Einkerbungen an den Zähnen in den Blutkreislauf des jeweiligen Opfers. Da sich die giftige Flüssigkeit sehr schnell ausbreitet, kann es unter Umständen zu Blutungen in den inneren Organen kommen. In jedem Fall aber sinkt der Blutdruck, Schwindel setzt ein. Möglich sind auch gravierende Kreislaufschocks.

Selbst der Schmerz beim Einströmen des Giftes ist enorm. Betroffene berichten, dass es sich anfühlt, als würde flüssiges Feuer in die entsprechenden Körperteile gepumpt. Das Schlimme ist, es hört vorerst auch nicht auf zu brennen. Aus diesem Grunde muss die "anhängliche" Gila-Echse schnellstmöglich entfernt werden, was häufig nur mit dem Aufbrechen ihres Kiefers gelingt.

Neben der Skorpion-Krustenechse ist das Gila-Monster die einzige giftige Echse überhaupt. Tödlich ist ihr Gift zwar nicht, dennoch sind mehrere Tage nötig, um von den Strapazen eines Bisses vollständig kuriert zu sein.

Gilatoxin - wichtig für die medizinische Forschung

Ein Gutes hat das Gift der Gila-Echse dennoch. In der toxischen Flüssigkeit ist nämlich das Exendin-4, welches gegen Diabetes und sogar Fettleibigkeit eingesetzt werden kann. Auch fanden Forscher einen weiteren Stoff, der für die Aktivierung einiger Rezeptoren im Hirn verantwortlich ist. Diese Rezeptoren wiederum sind für die Gedächtnisleistung zuständig, was bedeutet, dass sich ein Wirkstoff entwickeln ließe, mit welchem gegen die Demenz vorgegangen werden könnte.

write-x, am 03.12.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)

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