Die Hälfte der Versorger behält Preissenkungen für sich

Wegen der verschiedenen Preissenkungen bei der Strombörse und den damit verbundenen günstigeren Einkaufspreisen für die Versorger bestand zur Jahreswende 2014/2015 die berechtigte Hoffnung auf eine Senkung der Strompreise für den Endverbraucher. Diese Hoffnung hat getrogen, und die Verbraucher sind enttäuscht.

Zum Jahreswechsel hatten 382 Stromanbieter ihre Konditionen um durchschnittlich 2,4 Prozent gesenkt; aber nur weitere 44 Versorger folgten im Januar und Februar diesem Beispiel nach. Stattdessen haben 40 Versorger für das erste Quartal 2015 sogar Preiserhöhungen um durchschnittlich 2,8 Prozent bekannt gegeben.

Ein Wechsel bei Strom lohnt sich

Ein Haushalt, der Energie zu den Konditionen der Grundversorgung bezieht, zahlt aktuell durchschnittlich 1.204 Euro für 4.000 kWh Strom. Durch einen Wechsel zum günstigsten verfügbaren Tarif (ohne Vorauskasse) lassen sich durchschnittlich 358 Euro beim Strom sparen.

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Das Stromgeschäft geht zu Lasten der Verbraucher und Kleinbetriebe

Alle privaten Haushalte und die kleinen Gewerbebetriebe mußten im Gegensatz zu den Einkaufspreisen der Versorger seit Mitte des Jahres 2008 für Strom 36 Prozent mehr bezahlen – die kleinen Gewerbebetriebe sogar 38 Prozent – und zusätzlich stiegen für sie die Stromsteuer und die Umlage für die Förderung des Ökostroms.

Besonders energieintensive Produktionsbetriebe sind von der Ökostrom-Umlage befreit. Bürger und Wirtschaft zahlen die Umlage zur Finanzierung der Energiewende über den Strompreis. Energieintensive Unternehmen bekommen sehr kräftige Rabatte, die die übrigen Verbraucher mit aufbringen müssen.

Fazit: Die Stromversorger, Stadtwerke und sonstigen Versorgungsbetriebe kaufen seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise Ende 2008 den Strom billig ein und verkaufen ihn überteuert. Der Preisabfall geht unbemerkt am Verbraucher vorbei.

Stromkosten sparen und unnützen Energieverbrauch vermeiden

Der Stromverbrauch kann im laufenden Jahr wenigstens zu einem kleinen Teil den eigenen Geldbeutel schonen, wenn im Haushalt die heimlichen Stromfresser erkannt und sinnvolle Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wenn dabei die Logik im Spiel ist, gehen die Gegenmaßnahmen nicht auf Kosten des eigenen Komforts.

Der Kühlschrank

 

Was nutzt zum Beispiel ein neuer Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++ in der Küche, wenn der alte Kühlschrank – die alte Stromschleuder sieht ja noch gut aus und kühlt die Getränke hervorragend – in den Keller gestellt wird und dort Bier und andere Getränke kühlen soll? Das spart keine Stromkosten, sondern erhöht sie.

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Auf die richtige Temperaturwahl kommt es an.

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Verbraucher wählen bei Kühlschränken oftmals eine zu niedrige Temperatur. Ein Thermometer im Kühlschrank hilft, die richtige Temperatur regelmäßig zu überprüfen. Null bis vier Grad im Kühlschrank sind stark übertrieben. Sieben oder acht Grad reichen völlig aus und mindern den Energieverbrauch. Auch die Lebensmittelindustrie weist in ihren Hinweisen auf die Mindesthaltbarkeit stets darauf hin, daß sich die Ware bei einer Temperatur von sieben oder acht Grad bis zum ...(Datum)...hält. (Foto © dieterh)

Nur Kaltes in den Kühlschrank

Kühlschränke verbrauchen 24 Stunden am Tag Strom, weil sie durchgehend in Betrieb sein müssen. Der Verbraucher kann aber auf die Kühlleistung des Kühlschrankes Rücksicht nehmen und sie nur wenig fordern. Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, daß der Energieverbrauch eines Kühlschrankes der Energieeffizienzklasse A++ um 11 Prozent steigt, wenn die Lebensmittel nach einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück erst nach 45 Minuten zurück in den Kühlschrank wandern.

Noch prägnanter wird der erhöhte Stromverbrauch, wenn eine 50 Grad heiße Suppe zum Kühlen in den Kühlschrank gestellt wird. Sie kostet 14 Prozent mehr Strom als eine Suppe mit Zimmertemperatur.

Geschirrspüler helfen Strom sparen

"Das bißchen Geschirr spüle ich schnell mit der Hand ab", heißt es oft, wenn der Verbraucher Stromkosten sparen will. Es ist aber ein weit verbreiteter Irrglaube, daß das Geschirrspülen per Hand billiger ist, als eine volle Geschirrspülmaschine in Gang zu setzen. Wird nämlich das Wasser mit Strom erwärmt und zum Spülen verwendet, kostet das im Schnitt 40 Cent. Sparsame Geschirrspülgeräte schaffen den Abwasch für circa 30 Cent und im Sparprogramm sogar nur für 25 Cent. Hier heißt es für den Geschirrspüler frei nach der Stiftung Warentest, "Arbeit und Strom gespart".

Der beste Wäschetrockner ist die frische Luft

Wird bei schönem Wetter und Sonnerschein der Wäschetrockner nicht eingesetzt, läßt sich so am meisten Strom und damit Geld sparen. Die Wäscheleine ist immer noch die kostengünstigste Lösung. Wenn ein Wäschetrockner wirklich eingesetzt werden muß, dann sollte es ein Kondenstrockner mit Wärmepumpe sein, denn er verbraucht nur halb so viel Strom wie ein herkömmlicher Trockner.

Augen auf bei Ladegeräten

Unbemerkt verbrauchen Ladegeräte, die ständig im Stecker verbleiben, sinnlos eine ganze Menge Strom. Das gilt für alle Ladegeräte, egal, ob für Handys, Fotoapparate, elektrische Zahnbürsten, Rasierapparate oder sonstige Gerätschaften. Daß sie Strom verbrauchen, merkt man daran, daß die Ladegeräte warm sind. "Stecker raus" heißt die Devise zum Stromsparen.

In der Vergangenheit waren Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner und natürlich die Beleuchtung die hauptsächlichsten Stromfresser im Haushalt. Inzwischen hat die Unterhaltungselektronik aber stark aufgeholt und ist schon mit 20 Prozent bei den Stromkosten dabei.

Standby muß nicht sein

Fast alle neuen Fernsehgeräte – und das gilt für viele andere Geräte ebenfalls - sind mit einem Standbymodus ausgestattet und können nur durch ein Herausziehen des Netzschalters wirksam ausgeschaltet werden. Im Standbymodus verbrauchen diese Geräte zusammen eine ganze Menge Strom. Hier hilft ein Steckdosenschalter oder bei mehreren Geräten eine ganze Steckerleiste, die mit einem Klick den Strom ein- oder ausgeschaltet bekommt und die daran angeschlossenen Geräte mit Strom versorgt oder nicht.

Fragen über Fragen

Muß die Stereoanlage im Wohnzimmer ständig mit dem Stromnetz verbunden sein, obwohl meist das alte Kofferradio in der Küche läuft, oder wird sie wenigstens abgeschaltet, wenn sie nicht in Gebrauch ist? Muß der Laptop auch bei Nichtgebrauch ständig am Stromnetz hängen? Muß W-Lan eingeschaltet sein, wenn der Laptop gar nicht in Gebrauch ist? Muß der elektrische Handtuchwärmer auch im Sommer eingeschaltet sein?

Ein kritischer Gang durch den eigenen Haushalt wird sicherlich noch viele derartige Fragen aufwerfen und mit ein wenig Überlegung viel Einsparpotential aufzeigen.

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