Die Hindenburgstraße in Mönchengladbach wird zu einem Ort der Begegnung
Erinnerungen an die Sechzigerjahre und das Shoppen in der Hindenburgstraße. Eine Visualisierung, die die geplante Quartierplanung in Mönchengladbach zeigt.Erinnerung ans Shoppen in früherer Zeit
Ich erinnere mich, wie sich ein Einkaufsbummel mit meiner Mutter gewöhnlich abspielte. Lange geplant die ganze Tour von Rheydt, mit dem Bus, dann weiter vom ZOB zum Alter Markt, um schließlich durch unsere Lieblingsgeschäfte die Hindenburgstraße hinunterzuschlendern. Das dauerte gewöhnlich einige Stunden.
Dazu die gemeinschaftlichen Überlegungen, ob das Mittagsessen in der obersten Etage eines Kaufhauses oder in einer Nebenstraße, in einem kleinen Lokal, (manchmal Frühlingssuppe als Vorspeise, danach Schnitzel mit Pommes und Salat und als Nachtisch Vanilleeis mit heißer Himbeersoße), eingenommen werden sollte.
Für mich als etwa zehnjährige Tochter stand an diesem Tag das Gefühl im Vordergrund mal etwas Außergewöhnliches, alleine mit Mama, mitzumachen. Sich über die neueste Mode zu informieren, vielleicht zu erleben, dass meine Mutter Freunde und Bekannte traf und mit ihnen unsere Tagesplanung über den Haufen warf. (Kam alles vor)
Auf jeden Fall endete die Tour stets mit einem Besuch im Lux-Kino unten am ZOB. Dort überbrückten wir die Wartezeit, um mit dem Bus, mit brennenden Füßen, wieder Richtung Rheydt zu fahren.
Was spricht 2022 für den Erhalt von Galeria Karstadt Kaufhof-Standort
Die erneute Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof und die angekündigte Schließung von Filialen bereitet auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFMG, mit Blick auf Auswirkungen auf die Beschäftigten und den Standort, im Jahr 2022 große Sorgen.
Sie setzen sich, in einem persönlichen Gespräch mit dem Sprecher der Geschäftsführung in Essen, Miguel Müllenbach dafür ein, den Traditionsstandort in Mönchengladbach zu erhalten.
Nach der Schließung der Karstadt-Filiale am Standort Rheydt im Jahr 2020 sei es ihnen ein besonderes Anliegen, dass die Filiale an der Hindenburgstraße weiter betrieben wird und die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Sie betonen, dass die Stadt Mönchengladbach eine Stadt im Aufbruch sei, die bereits viele Hürden gemeistert habe und dabei sei die Innenstadt für die Zukunft nachhaltig und erfolgreich zu gestaltet. Es sei ihnen ein Bedürfnis die Zukunft der Innenstadt und des Einzelhandelsstandorts Mönchengladbach mit der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH zusammen zu gestalten.
Ein zusätzlicher Grund sei, dass die Filiale ein beliebter Anlaufpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt sei.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs betont gegenüber der Geschäftsführung, dass der Insolvenzplan noch nicht ausformuliert und die Schließungsliste noch nicht feststeht. Man sei frühzeitig auf die Geschäftsführung zugegangen, um auf das große Interesse hinzuweisen, das Warenhaus am Standort zu erhalten, so Dr. Ulrich Schückhaus nach dem vertraulichen Gespräch, das weiter fortgesetzt werden soll.
Eine Entscheidung über den Erhalt des Standortes wurde von Galeria Karstadt Kaufhof für Mitte Januar angekündigt.
"Für uns ist es besonders wichtig, die Innenstädte und Stadtteilzentren attraktiv zu halten", betont Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Vor allem gehe es darum, Arbeitsplätze zu sichern. Mit zahlreichen Projekten, so etwa in der Seestadt, am Geroweiher, im Hans-Jonas-Park sowie im kommenden Jahr auf dem Adenauerplatz neben der neuen und modernen Zentralbibliothek würde in die Infrastruktur der Innenstadt investiert.
Dort entstehen, in der Seestadt, dem Croonsquartier und den Maria-Hilf-Terrassen große Wohnquartiere.
Wie sich die Hindenburgstraße veränderte
Alles Erinnerungen.
- Kein kleiner Muck als Weihnachtsaufführung im Stadttheater mehr, keine Rodelpartie die Hindenburgstraße hinunter.
Jetzt ist eine neue Zeit. Die Verhältnisse in der Stadt haben sich denen in anderen Städten angeglichen.
Betriebsschließungen und in der Folge Arbeitslosigkeit und später eine verzweifelte Suche nach Facharbeitern waren an der Tagesordnung. Es änderten sich die Bedürfnisse der Menschen nach allgemeinem Konsum, den Käufen des täglichen Bedarfs. Einer Kommunikation, Freizeitspaß und einem intakten Vereinsleben.
Wie auch immer, von dem ehemals lebendigen, quirligen Geschehen in der Hindenburgstraße war in den Folgejahren keine Rede mehr.
Mönchengladbach baut Katastrophenschutz aus
Die Versorgung der Mönchengladbacher Bevölkerung sei im Krisenfall sichergestellt, betonen Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Beigeordneter Matthias Engel, zugleich Leiter des Krisenstabs.
- Der Beweis dafür sei in diesem Jahr
Mit der Belegung von Turnhallen für die Unterbringung von Geflüchteten - Der erfolgreichen Evakuierung bei Bombenentschärfungen
- Und den aktuell vorgelegten Plänen rund um eine mögliche Energiemangellage, unter Beweis gestellt worden, ergänzt Matthias Engel.
Derzeit läuft die Suche nach einem Standort für ein zentrales Versorgungslager, das die bisherigen Bemühungen untermauern wird.
Felix Heinrichs erklärt, dass, sobald die Planung abgeschlossen sei, den politischen Gremien ein entsprechender Beschlussentwurf vorgelegt werde.
Aktuelles aus dem Rathaus Abteiberg
Ehrenamtlicher Laien-Sprachmittler*innen werden gesucht
Die Sprache ist im menschlichen Miteinander ein wichtiges Mittel zur Verständigung. Damit in einer Stadt mit Einwohnern und Touristen unterschiedlicher Herkunft, diese sich unproblematisch miteinander verständigen können, gibt es in Mönchengladbach zurzeit, wie der zentrale Laien-Sprachmittler*innenpool des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Mönchengladbach mitteilt, über 100 engagierten Sprachmittler*innen aus verschiedenen Nationen. Sie bieten Übersetzungen in aktuell rund 50 Sprachen und Dialekten an. Darunter auch seltene, wie zum Beispiel Singhalesisch, Katalanisch oder Pidgin.
Es besteht Bedarf an weiteren Sprachmittler*innen in den Sprachen:
- Kurdisch kurmanci
- Kurdisch sorani
- Kurdisch syrisch
- Kurdisch aus dem Irak
Der Leiter des Kommunalen Integrationszentrums Jürgen Fischer betont, dass Interessierte die helfen wollen herzlich eingeladen sich zu melden, denn manchmal passt es vielleicht terminlich für eine Person nicht und da sei es toll, wenn mehrere Menschen zur Verfügung stünden.
Er und die Beigeordnete Christiane Schüßler bedankt sich bei allen, die diesem Pool bereits unterstützen. Sie lobten, dass ehrenamtlich tätige im Laien-Sprachmittlerpool einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Öffnung der Einrichtungen leisten.
Bisherige Erfolge:
- Im Jahr 2022 fanden 1300 Sprachvermittlungen statt und die Fallzahlen steigen stetig
- 2022 konnten zusätzliche 33 Sprachmittler*innen geworben werden
Weitere Informationen:
Die ehrenamtlichen Laien-Sprachmittlerinnen und Laiensprachmittler übersetzen nicht vor Gericht, bei der Polizei, beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, bei der Ausländerbehörde, bei den Jobcentern/Agenturen für Arbeit und im medizinischen Bereich.
Grundvoraussetzungen die Helfer erfüllen müssen:
- Mindestens 18 Jahre alt
- Ein aktuelles erweitertes Führungszeugnis ohne Eintrag
- Sprechen der deutschen Sprache und eine oder mehrerer anderer Sprachen
- Die Bereitschaft an einer kostenlosen Grundqualifizierung teilzunehmen und zwei kostenlose Fortbildungen pro Jahr zu besuchen
Interessierte können sich per Mail bei [email protected] melden.
Bild: Sprachmittlerpool, Stadt MG
Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag – die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler! Ihnen gilt der Dank der städtischen Beigeordneten Christiane Schüßler (links neben Aufsteller) und des Leiters des Kommunalen Integrationszentrums Jürgen Fischer (rechts neben Aufsteller).
Wie läuft die Digitalisierung der Stadtverwaltung?
"Chancen nutzen – Innovationen für Menschen mit Menschen" – so lautet der Untertitel der Digitalisierungsstrategie der Stadtverwaltung Mönchengladbach, die im Dezember 2018 vom Rat beschlossen wurde. Über die Fortschritte der Umsetzung berichtet die Verwaltung seither jährlich. Mit der vierten Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie legte der Fachbereich Organisation und IT, unter dessen Federführung die Umsetzung erfolgt, den aktuellen Sachstand und Ausblick in der jüngsten Ratssitzung vor:
Es wird betont dass die Schwerpunktmaßnahmen der Digitalisierungsstrategie in Mönchengladbach auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet sind, die Mönchengladbach leben und die in der Stadtverwaltung arbeiten.
Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Ergebnisse des Großprojektes ServicePortal momentan am deutlichsten spürbar.
Was geschah bisher?
Seit dem Start im Januar 2020 hat sich die Anzahl der im ServicePortal MG verfügbaren Verwaltungsleistungen auf über 1.000 verzehnfacht. Die Verwaltung verzeichnet inzwischen Monat für Monat über 50.000 qualifizierte Seitenaufrufe im Serviceportal – Tendenz steigend.
In der Folge gehen im gleichen Zeitraum mehrere Tausend Anträge online ein.
- Viele der Umsetzungsprojekte der Digitalisierungsstrategie sind auf die Verbesserung der internen Abläufe und die Entlastung der Mitarbeitenden ausgerichtet.
So wird zum Beispiel durch die Einführung der eAkte eine digitale und rechtssichere Schriftgutverwaltung realisiert.
Gleichzeitig führt die eAkte zu Arbeitserleichterungen. - Dokumente sind per Mausklick verfügbar und ersparen langes Suchen in Papierordnern,
- Postumläufe werden automatisiert und beschleunigt und
- Das mobile Arbeiten wird durch die elektronische Verfügbarkeit aller relevanten Unterlagen deutlich einfacher.
Zur Digitalisierung von internen Abläufen gehört eine moderne Softwarelösung zur Kommunikation und Zusammenarbeit. Hierfür läuft nach dem Abschluss eines europaweiten Vergabeverfahrens die Einführung einer Softwareplattform, über die alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung zukünftig geräte- und ortsunabhängig telefonieren, Video- und Webkonferenzen abhalten und Kurznachrichten (Chats) austauschen können.
Die Telefonzentrale sowie die Callcenter für Straßenverkehrsangelegenheiten, den Bürgerservice und den Bürgerdialog werden auf diesem Wege ebenfalls mit einer neuen Software ausgestattet. Damit sind die technischen Voraussetzung geschaffen, virtuelle Behördenbesuche über Videotelefonie zu ermöglichen. Diese Maßnahmen werden nicht nur die Erreichbarkeit der Verwaltung verbessern, sondern – wie es auch für das neue Rathaus vorgesehen ist – moderne Arbeitsplatzkonzepte wie Desksharing und mobiles Arbeiten weiter unterstützt.
Viele weitere Maßnahmen und Projekte flankieren die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie.
Ziel erreicht?
Die Verwaltung hat bis zur vollen Digitalisierung noch einen langen Weg vor sich.
"Wir muten den Mitarbeitenden mit der Digitalisierung viele Veränderungen zu und manches fühlt sich gerade während der hybriden Umstiegsphase zwischen analoger und digitaler Welt ungewohnt und neu an", beschreibt Michael Laakmann, Programmleiter Digitalisierung, die aktuelle Lage. "Aber wir bekommen momentan positives und ermutigendes Feedback, das uns zeigt, das wir auf dem richtigen, kommunikativen und ressourcensparenden Weg sind."
Visualisierung Alter Markt vorher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Visualisierung: Alter Markt nachher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Die Planung der neuen Hindenburgstraße und ihrer Umgebung
Nun soll das verlorene Zusammengehörigkeitsgefühl und das Verlangen nach einer Ausdrucksmöglichkeit des rheinischen Frohsinns, nach Ankündigung des niederländischen Planungsbüros Karres en Brands wieder hergestellt werden.
Das wird zur Umgestaltung der Hindenburgstraße führen. Der stadtplanerische Ansatz soll die Hindenburgstraße von einer reinen Einkaufsstraße zu einem belebten Innenstadtquartier umwandeln.
Die Planungen sind jetzt, im Januar 2022, in vollem Gang. Es werden Fördermöglichkeiten ausgelotet. Zeitnah wird geprüft:
- Ob eine Verlegung des Linienbusverkehrs komplett von der Hindenburgstraße auf die Steinmetz- und Viersener Straße erfolgt (nachdem der neue Zentrale Omnibusbahnhof ZOB fertiggestellt wurde)
- und ob ein Pendelbusverkehr, beispielsweise in Form von kleinen E-Bussen, auf der Hindenburgstraße zwischen ZOB und den Maria Hilf Terrassen eingerichtet werden kann.
- Gemeinsam mit weiteren Maßnahmen zur Fortschreitung des Innenstadtkonzeptes wird eine städtebauliche Perspektive für den Zeitraum bis 2027 und darüber hinaus gezeichnet.
Visualisierung Museum vorher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Visualisierung Museum nacher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Die Verbindungsachse Hindenburgstraße als direkte Verbindung zwischen einem neuen Europaplatz und dem Stadtzentrum am Alten Markt wird, wenn sich die Planungsziele erfüllen, weiterhin das Augenmerk sein, auf das sowohl Mönchengladbacher Bürger*innen als auch Besucher*innen von außerhalb ein besonderes Augenmerk haben.
In der Planung wird, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs berücksichtigt, dass die klassische Einkaufsstraße, mit ihrem Fokus auf Konsum und guter Erreichbarkeit mit dem Pkw, in Zeiten eines zunehmenden Online-Handels nicht mehr zweckmäßig sei. Erfahrungsgemäß blieben diejenigen Innenstädte attraktiv, die eine hohe Aufenthaltsqualität haben und mehr böten als ein reines Shopping-Erlebnis.
Es sei in Mönchengladbach zusätzlich dringend erforderlich, die Megatrends in der Stadtentwicklung, Klimawandel und Digitalisierung in die Planungen mit aufzunehmen. Parallel zu diesen städtebaulichen Maßnahmen wird an weiteren sozialen Konzepten gearbeitet, die Teil des IHEK * sind.
Stadtdirektor und Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin erklärt wie die Neuausrichtung: aussehen soll.
Die bisher eher zweckmäßig ausgerichtete Innenstadt solle zu einem lebenswerten, grünen und attraktiven Ort der Begegnung werden. Dazu müsse das mögliche zukünftige Zentrum multifunktional aufgestellt sein. Neben dem Einzelhandel solle Raum für weitere Nutzungen, wie beispielsweise bezahlbares Wohnen, Gastronomie, Veranstaltungen, Kunst und Kultur sowie Spiel, Sport und Erholung angeboten werden. Nur so könne, die Innenstadt auch über die Stadtgrenzen hinaus Strahlkraft entwickeln.
Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist für das Frühjahr vorgesehen.
Verwaltungsspitze informiert im Livestream über die Planungen
Interessierte Bürger*innen von Mönchengladbach haben am Donnerstag, 3. März, ab 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Stadt unter www.youtube.com/c/StadtMönchengladbach die Möglichkeit, via Chatfunktion Fragen zur Umgestaltung der Hindenburgstraße zu stellen und die Pläne kennenzulernen.
Moderiert wird der Livestream von Borussia Stadionsprecher Torsten Knippertz.
Visualisierung Krichelstraße vorher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Visualisierung Krichelstraße nachher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Im Rahmenplan Abteiberg wurde die Reduzierung der Busspur, neue Bewegungs- und Aufenthaltsflächen vorgeschlagen. So werde die Hindenburgstraße als eindeutiger Handlungsraum definiert. Zusätzlich zu den Begrünungen und Baumpflanzungen sind besondere Gestaltungselemente, wie beispielsweise das Stadtklima regulierende und die Bevölkerung erfrischende Wasserspiele geplant.
Diese Aufwertung sei Teil eines breit angelegten Gestaltungsprozesses, der die Innenstadt fundamental verändern werde. Sie ist bereits mit der Umgestaltung des Hans-Jonas-Parks und des Platzes der Republik, der anstehenden Umgestaltung des Geroparks sowie des Umbaus der Zentralbibliothek im vollen Gange, so erklärt Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin weiter.
Dass die Hindenburgstraße weiterhin ein bedeutender Mosaikstein sei, um die Innenstadt zu stärken, zeigte sich bereits vor der Pandemie in einer Bürgerinfoveranstaltung in der Citykirche.
Drei Planungsbüros stellten ihre Visionen der Hindenburgstraße mit eindrucksvollen Bildern vor.
Der Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung hatte die Verwaltung im Juni des vergangenen Jahres beauftragt, den Rahmenplan Abteiberg unter Einbeziehung des Umgestaltungskonzeptes des niederländischen Planungsbüros Karres en Brands, die ihre Entwürfe ebenfalls in der Citykirche präsentierten, weiterzuentwickeln.
Visualisierung Sonnenhausplatz vorher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Visualisierung Sonnenhausplatz nachher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Mit dem Bau der Steinmetzstraße besteht heute eine großzügig bemessene Verkehrsstraße für den motorisierten Individualverkehr durch die Innenstadt. Wenn der Busverkehr zukünftig komplett über die Steinmetz- und Viersener Straße geführt wird, ist eine breite asphaltierte Fahrspur in der Hindenburgstraße nicht mehr erforderlich. Damit stünde beispielsweise auf dem Alten Markt temporär mehr nutzbare Veranstaltungsfläche zur Verfügung.
Mit einem Durchbruch zum Museum Abteiberg würde dessen Anbindung an die Hindenburgstraße gelingen. Mit dem Abriss der Gebäude an der Hindenburg- und Krichelstraße, die sich bereits in städtischem Besitz befinden, und der Aufwertung der Hindenburgstraße würde eine großzügige Freifläche entstehen, die ein attraktives, grünes und offenes Entrée zum Museum bietet.
An der Stadtmauer beziehungsweise der Krichelstraße könnten Spielelemente für Kinder oder Sportangebote entstehen. Mit attraktiven Sitzmöglichkeiten könnte der urbane Raum neu belebt werden. Der Sonnenhausplatz als zentrale Fläche wird heute schon als Aufenthaltsort gut angenommen, bietet hingegen ein größeres Potenzial, wenn die versiegelte Fläche aufgebrochen wird. "Die Asphaltierung des Platzes hat sich gerade im Hinblick auf den Klimawandel und der weiteren Aufheizung der Städte nicht bewährt. Mit Grünflächen können wir die Struktur aufbrechen und so einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten", so der Planungsdezernent. Ganz neue Möglichkeiten ergeben sich auch, wenn die untere Bismarckstraße aus dem Vorrangstraßennetz genommen wird. Die Hindenburgstraße könnte als durchgängig grüner Raum erlebbar werden. Selbst für den Bismarckplatz würden sich dadurch ganz neue Möglichkeiten erschließen.
Visualisierung Bismarckstraße vorher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Visualisierung Bismarckstraße nachher (Bild: (Copyright: ©Karres en Brands + Vivid Vision))
Klar sei, dass der neue Ort der Begegnung die Erreichbarkeit nicht einschränken dürfe. Das Herausnehmen des Busverkehrs verbessere die Aufenthaltsqualität, erschwere hingegen die Zugänglichkeit.
Die Hindenburgstraße habe als besonderes Anforderungsprofil ein deutliches Gefälle und das müsse unbedingt berücksichtigen werden, betont Dr. Bonin. Im Planungsprozess spiele daher ein Pendelbusverkehr, beispielsweise in Form von kleinen Elektrobussen, eine wichtige Rolle. Dafür sei eine schmale Trasse, die ohnehin für den Liefer- und Rettungsverkehr freigehalten werden muss, ausreichend.
Während der Bauphase des ZOB wird der Busverkehr weiterhin bergauf auf der Hindenburgstraße sowie bergab auf der Steinmetz- und Viersener Straße geführt.
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Alle verwendeten Bilder sind in einem Visualisierungsverfahren hergestellt, das die Situation und die Gegend in Mönchengladbach um die Hindenburgstraße momentan aussieht und wie sie, vermutlich nach dem Umbau sein wird, aufzeigt.
Die moderne "Einrichtung" für die obere Hindenburgstraße stellt sich vor
Wie von Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin im März angekündigt, laden jetzt, im August 2022, die neuen Stadtmöbel zum Verweilen ein.
Wer nun, auf der Hindenburgstraße flanieren will oder einen Einkaufbummel plant, kann im Abschnitt zwischen dem Sonnenhausplatz und dem Alter Markt fünf neue Angebote zum Sitzen und Verweilen genießen. Dabei handelt es sich um Stadtmöbel, die am Straßenrand oder auch in ehemaligen Parkbuchten platziert werden können. Die Holzkonstruktionen sind aus mehreren Modulen zusammengesetzt und nicht fest installiert. Sie bieten neben Sitzgelegenheiten auch Platz für eine Bepflanzung, die in den kommenden Wochen vorgenommen werden soll.
Die Bepflanzung der Parklets steht noch aus, die Sitzgelegenheiten können aber ab sofort genutzt werden © Stadt MG
Die Parklets gehören zu einem Maßnahmenpaket, mit dem die Stadt bereits im Mai begonnen hat. Damals wurde der vorhandene Straßenbelag zwischen Sonnenhausplatz und Alter Markt durch Asphalt ersetzt. Gleichzeitig wurde der Straßenabschnitt mit neuen Mülleimern, und zusätzlichen Fahrradständern aufgewertet, und die Baumbeete wurden gereinigt und neu bepflanzt. Damit die Sitze bequemer werden, sollen in den kommenden Wochen noch mit Sitzauflagen bestückt werden.
Die Hindenburgstraße soll im Rahmen der zweiten Förderrunde der Sozialen Stadt Gladbach und Westend so umgestaltet werden, dass der überwiegende Teil des Straßenquerschnitts zum Flanieren und Verweilen einlädt. Die Parklets geben gewissermaßen einen Vorgeschmack darauf. Ganz im Sinne der Vision "Von der EinkaufsSTRASSE zum StadtQUARTIER", die die Stadt für die Hindenburgstraße verfolgt.
Die neuen Sitzmöbel schaffen kleine Oasen der Ruhe im oberen Abschnitt der Hindenburgstraße © Stadt MG
Bleibt die Frage: wird die Einrichtung von den Mönchengladbachern angenommen und in ihren Alltag integriert?
Mönchengladbacher Delegation besucht Gedenkstätte im Wald von Bikernieki
Anlässlich der Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge reisten rund 30 Mitgliedsstädte des Riga-Komitees, gemeinsam mit den Botschaften der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs sowie dem Museum der Juden in Lettland in die lettische Hauptstadt Riga. Die Delegation besuchte, 80 Jahre nach Beginn der Ermordung von Juden in Riga, die Gedenkstätte im Wald von Bikernieki.
Was geschah dort im Dezember 1941?
Als am 10. Dezember 1941 Züge mit deportierten Juden von Düsseldorf und anderen Städten in Richtung Riga rollten, fanden sich unter ihnen auch 179 Frauen, Männer und Kinder aus Mönchengladbach. Sie erreichten Riga in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 1941. Viele fanden den Tod in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki. Schätzungen gehen davon aus, dass in den Wäldern nahe Riga 35.000 bis 46.500 Menschen einen grausamen Tod fanden und an Ort und Stelle in Massengräbern verscharrt wurden.
Die genaue Zahl kann jetzt, im Jahr 2022, nicht mehr ermittelt werden, weil die Nazis 1944, bevor die sowjetischen Truppen Riga erreichen konnten, versuchten, durch das Verbrennen von Leichen, ihre Taten zu vertuschen.
Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs erklärte beim Besuch in der Gedenkstätte im Wald von Bikernieki, dass ihm erst dort die Dimension des Holocaust erschreckend bewusst wurde. Vor über 80 Jahren sei dieser friedliche Wald zu einem Ort des Schreckens und des menschenverachtenden Mordens geworden. Es sei ihm jetzt wichtig, auch persönlich den Opfern aus unserer Stadt Respekt zu zollen und an ihren Gräbern zu gedenken, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs.
Eine Zeitzeugin
Mönchengladbach ist seit 2018 Mitglied des Riga-Komitees. Seitdem befindet sich auch ein Gedenkstein mit dem Namen der Stadt in der Gedenkstätte im Wald von Bikernieki. Eine neue Ausstellung in der Gedenkstätte greift die Schicksale der Menschen auf, die Opfer des menschenverachtenden Terrorregimes der Nationalsozialisten geworden sind. Unter ihnen befindet sich etwa Hilde Shermann, 1923 in Mönchengladbach geboren. Sie gehört zu den wenigen Überlebenden. Ihre Erlebnisse im Ghetto von Riga hat sie in ihrem Buch "Zwischen Tag und Dunkel" festgehalten.
Eine Gedenktafel am Mönchengladbacher Hauptbahnhof
Am 09. November 2021 wurde am Mönchengladbacher Hauptbahnhof eine Gedenktafel angebracht, die an die Deportationen erinnert. "Die Erinnerung an die Gräueltaten muss lebendig bleiben. Die industrielle Tötung von Menschen, die nicht in das Nazis-System passten, ist das größte Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Solche Taten dürfen sich nie wiederholen und deshalb müssen wir wachsam bleiben und gerade jungen Menschen zeigen, welches unvorstellbare Leid die Menschen erdulden mussten", so Heinrichs.
Das Riga-Komitee erklärt:
Dieter Breymann und Ulrich Elsen, die in ihren damaligen Ratsfunktionen den Beitritt zum Riga-Komitee mit initiiert hatten, begleiten die Delegation. "Unsere Gesellschaft trägt eine besondere Verantwortung für die Zukunft, damit das, was in der Vergangenheit geschehen ist, sich niemals wiederholt. Trotz aller uns bekannten Bilder und Geschichten, verblassen hinter den Gefühlen an diesem Wort, die einen unmittelbar anfassen. Wir können nur allen empfehlen, nach Riga zu kommen und die Gedenkstätten zu besuchen", so die beiden Politiker.
Bild: Dieter Breymann, Ulrich Elsen und Oberbürgermeister Felix Heinrichs ©Janis Salins
*Begriffserklärung IHEK
Das Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept IHEK wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen vorgegeben und ist eine verbindliche schriftliche Verabredung, die beinhaltet, was der Quartiersrat in den nächsten zwei Jahren erreichen will. Vereinfacht beschrieben ist es so etwas wie eine Kompassnadel für die Arbeit des Quartiersmanagements und eine Voraussetzung dafür, dass Fördergelder ins Quartier fließen dürfen.
Das Quartiersmanagement wird nach § 171e des Baugesetzbuches eingerichtet. Der Paragraf erlaubt städtebauliche Maßnahmen zur Stabilisierung und eine Aufwertung von Ortsteilen, die durch soziale Missstände benachteiligt sind. Der Satz 4 des Paragrafen verlangt, dass ein Entwicklungskonzept unter Beteiligung der Betroffenen. Aufgestellt werden muss.
Insgesamt sind fünf Handlungsfelder vorgegeben, die von jedem Quartiersmanagement für sein Gebiet berücksichtigt werden können:
- Die Bildung, Ausbildung und Jugend
- Die Arbeit und Wirtschaft
- Die Nachbarschaft, das Gemeinwesen und die Integration
- Der öffentliche Raum
- Die Beteiligung, Vernetzung und Einbindung von Partnern
Die Broschüre zur Zukunft der Hindenburgstraße ist hier abrufbar. (PDF-Datei)
Bildquelle:
Postkarte vom Rathaus Rheydt im Bau 189
(So war das Rheydter Rathaus vor 125 Jahren)