Buchtipps für Frühaufsteher - auch lesen ist morgens entspannend
Morgens um sieben ist die Welt noch in OrdnungMorgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung ...

So wird eine Nachteule zum frühen Vogel

Die Idee, zum Frühaufsteher zu werden, macht dir Angst? Du ziehst lieber wieder die Decke über den Kopf und rutschst ein bisschen tiefer? Du solltest dir zwei Wochen zum Selbstversuch gönnen. Hier sind 4 Übungen, mit denen du in zwei Wochen den frühen Morgen lieben lernst:

  1. Führe zwei Wochen lang ein Zeitjournal. Am besten, indem du in deinem Kalender notierst, was du in jeder Stunde getan hast. Die meisten Selbstständigen - egal, ob Freiberufler oder Unternehmer, die sich als Nachteule bezeichnen, tun spät abends Dinge, die überhaupt nicht produktiv, effektiv oder gar sinnvoll sind. Diese Dinge sind in der Regel nicht einmal vergnüglich. - Warum tust du sie dann bis spät in die Nacht hinein? Gehe schlafen, das ist viel gesünder, kuschliger, wärmer und erholsamer!
  2. Stelle dir den perfekten Morgen vor. Ja, einfach nur imaginieren, sich vorstellen oder erträumen, was du mit ein oder zwei Extrastunden, die nur dir allein gehören, tun würdest. Frühaufsteher quälen sich nicht aus dem Bett, sie haben einen guten Grund, aufzustehen, etwas, worauf sie sich freuen. Sport treiben, in Ruhe Zeitung lesen, den Lieblingstee trinken, einen Kuchen backen, malen oder zeichnen, schreiben - was auch immer er oder sie gern tut. Was würdest du gern tun und schiebst es vor dir her? Der frühe Morgen hat für alles Zeit.
  3. Plane den frühen Morgen. Sobald Punkt 2.) funktioniert hat und du einen Grund gefunden hast, solltest du das frühe Aufstehen planen. Überlege dir, wo du am Morgen laufen möchtest, leg dir die Sportkleidung schon heraus. Programmiere den Timer an der Kaffeemaschine, lass das Licht mit einer Zeitschaltuhr automatisch angehen. Wenn du am liebsten mehr Zeit zum Lesen hättest, decke den Frühstückstisch schon abends - auch wenn du allein frühstückst! Räume deinen Schreibtisch vor dem Schlafengehen auf, dann macht es mehr Freude, sich morgens an den Computer zu setzen und an dem Roman zu schreiben, denn man schon immer gern schreiben wollte....
  4. Gib nicht auf. Auch, wenn dein innerer Schweinehund dich die ersten Tage noch besiegt - gib nicht auf! Stelle dir den Wecker weiterhin jeden Tag etwas früher ein - doch wie erwähnt, in kleinen Schritten. 5-10 Minuten pro Tag sind nach ein bis zwei Wochen ein großer Zeitgewinn. Und ein noch größerer Gewinn an Lebensfreude und Wohlbefinden.

Was tun die sogenannten 'frühen Vögel' (early birds) am Morgen?

Hier sind einige Beispiele, was Frühaufsteher so früh tun:

  • Arbeitende Mütter stehen um 5 oder 6 Uhr auf, um die Zeit, bevor die Familie sie fordert, für erste Arbeiten oder Vorbereitungen zu nutzen. Sie können E-Mails beantworten, den Terminplan aktualisieren, einen Artikel schreiben, Papierkram erledigen, die to-do-Liste für den Tag schreiben, das Mittagessen und den Einkauf planen und vorbereiten oder joggen gehen und frische Luft tanken.
  • Unternehmer nutzen diese frühen Stunden, um entweder ihren Roman weiterzulesen, die Zeitung in Ruhe zu studieren, eine Stunde laufen zu gehen, sich aufs Rad zu setzen oder am Rudergerät Sport zu treiben.
  • Permanent Gestresste starten den Tag mit einer Stunde Yoga, bevor sie sich an den Frühstückstisch setzen.
  • Banker genießen es, den frühen Morgen zum Zeitung lesen zu nutzen. Endlich ist mal mehr Zeit für die Hintergründe als nur für die Schlagzeilen.
  • Schriftsteller schreiben ihr geplantes Buch als Kurzgeschichte auf, um anschließend die Story besser ausarbeiten zu können.

Du siehst, der frühe Morgen bietet dir alle Möglichkeiten - und du bist anschließend ausgeglichen, zufrieden und für den neuen Tag, was immer er auch bringen mag, gestärkt.

Die Vorteile und die Kraft des frühen Morgens

Eines ist sicher: Wenn du bislang eine absolute Nachteule warst, dann wirst du nicht von heute auf morgen zum Frühaufsteher. Aber wenn du ernsthaft daran arbeiten möchtest, dann stehe einfach jeden Tag 5 Minuten eher auf. In einer Woche gewinnst du so schon eine halbe Stunde mehr Zeit. Hier sind gute Gründe, warum du das tun solltest:

  • Früh am Morgen werden wir nicht abgelenkt. Wenn du wirklich früh aufstehst, also 1-2 Stunden eher als du müsstest, dann wird dich in dieser Zeit niemand stören. Auch dein schlechtes Gewissen nicht. Selbst wenn du dir regelmäßig Zeit für dich in deinen Tagesablauf einträgst, wirst du diesen Termin schließlich doch nur selten einhalten. Oder ihn irgendwann auf den Abend verschieben - und dann zu müde sein. Früh morgens hingegen kannst du dir Zeit für dich gönnen - ohne Zeitdruck oder schlechtes Gewissen. Das entspannt ungemein.
  • Deine Willenskraft ist stärker. Für jedes neue Projekt, dass du irgendwann beginnst, solltest du besonders in der Vorbereitungs- und Einstiegsphase die Morgenstunden nutzen. So bekommt das Projekt deine ganze Willenskraft - und die Umsetzung gelingt schneller.
  • Du bekommst positive Energie für den Tag. Das stimmt wirklich. Du wirst automatisch gute Laune bekommen, weil du einfach endlich mal Zeit hast. Das zieht sich durch den ganzen Tag. Und ihr alle kennt vermutlich die Situation, wenn der Wecker versagt, du verschläfst, alles hektisch verläuft, die Kinder auch verschlafen, alle sich abnerven und rumzicken - und in dieser Stimmung startest du in deinen Tag! Du fährst genervt durch den Verkehr, kommst selbst vielleicht zu spät und wirst auch da gleich Stress haben. Kein Wunder, dass dann alle Familienmitglieder schlechte Laune haben - und der Tag in der Regel entsprechend mies für alle, auch für die Kinder, verläuft. Dreh den Spieß einfach um. Was negativ funktioniert, klappt immer auch positiv. Mehr Zeit bedeutet mehr Entspannung.
  • Früher aufstehen funktioniert, wenn man es will. Man muss nicht abends fernsehen und dabei einschlafen. Ist euch schon mal aufgefallen, dass das Abendprogramm durchweg aus Mord- und Totschlag (Krimis, echte Kriminalfälle), Krankheiten bis ins kleinste Detail (z.B. Krankenhausserien, Medizinische Tipps, dramatische Geburten), politischen Dramen und Diskussionen (die übrigens vor der Sendung stets abgesprochen und vor der Kamera entsprechend inszeniert werden) oder irgendwelchen Wettkämpfen oder aber Familiendramen und "Brennpunkten", "Breaking News" etc. besteht? Sinnvoll wäre für alle Menschen, wenn man denn als Programmchef für die Menschen (die Zuschauer) arbeite würde und positive, intelligente Filme (wie bspw. von Billy Wilder), Dokumentationen, gute Taten der Mitmenschen, stressfreie Filme etc. zeigt - damit wir alle gut schlafen können. Dann ist das frühe Aufstehen gar kein Problem mehr und wir sind allesamt am nächsten Tag wesentlich leistungsfähiger, ausgeglichener, fröhlicher, zufriedener und entspannter. In diesem Sinne: Glück auf!

Gönne dir den frühen Morgen für mehr Freiheit...

Brauchst du etwas Spirituelles, um den Versuch zu wagen? Dann lies dir diese Sprüche, die ich zum Thema Sonne, Morgenlicht und Tagesanbruch fand, gut durch:

1. (...) Hast du jemals, seitdem du lebst, das Morgenlicht bestellt? Hast du dem Frührot seine Stätte angewiesen und den Übergang vom Dunkel zum Farbenrausch genossen? 

2. (...) Hast du jemals erlebt, wie das Morgenrot die Säume der Erde erfasst und wie alle Frevler sowie Ängste, Kummer und Sorgen der Nacht von der Sonne verscheucht werden? 

3. (...) Schaue zu, denn die Erde verwandelt sich alsdann wie Wachs unter einem Siegel, bis sich erneut darstellt wie in einem Prachtgewand; 

3. (...) Den Frevlern aber wird ihr Licht entzogen, und der zum Schlagen schon erhobene Arm zerbricht.

4. (...) Bist du bis zu den Quellen des Meeres gekommen, und hast du die tiefsten Tiefen des Weltmeers durchwandelt? Sobald die Sonne am fernen Horizont über dem Meer erscheint verlieren die Tiefen ihre Macht.

5. (...) Haben sich vor dir die Pforten des Todes aufgetan, und hast du die Pforten des Schattenreichs gesehen? Bei Morgenröte erwacht das Leben jeden Tag neu.

6... Hast du die weiten Flächen der Erde überschaut? Sage an, wenn du dies alles weißt!

Diese Verse sind aus dem 38. Kapitel des Buch Hiob aus der Bibel - ich habe sie ansprechender umformuliert. Wenn du dies alles noch nicht erfahren hast, dann wird es doch Zeit, dass du dir selbst mehr Zeit schenkst und gönnst. Probiere doch einfach mal aus, wie diese Stille des frisch begonnenen Tages auf dich wirkt.

Halte es ab sofort künftig so, wie es Robin Williams in 'Der Club der toten Dichter' so eindrucksvoll beschreibt: Wechsele deine Perspektive, mach mal etwas anders als sonst. Du wist Dinge erleben, wie diese Verse sie beschreiben. Du wirst Dich wieder selbst mehr spüren und in wieder in enger Verbundenheit mit der Erde und dem Leben sein - so wie du es als Kind warst. Oder auch wie es dieses Gedicht beschreibt:

Höhenflug (John Gillespie Magee Jr.)
Oh, ich war den Fesseln der Erde entglitten
und schwebte im Himmel
auf silbernen Schwingen;
der Sonne zu stieg ich...
Du hast es nie erahnt, dieses Kreisen,
Schwingen und Drehen.
Doch ich durchmaß mit stillem,
so leichtem Verstand
die Heiligkeit des unberührten Raums
Und streckte aus den Arm
nach Gottes Antlitz.
Berührte es alsbald mit meiner Hand.
John Gillespie Magee Jr. gehörte der Royal Air Force Kanadas an und starb als Flugzeigpilot im ersten Weltkrieg. Sein Flugzeug wurde von Feinden getroffen und er stürzte ab. Sein Gedicht hat überlebt. Es ist wohl das einzige Gedicht, das er schrieb - oder aber das einzige, das je veröffentlicht wurde.

Betty, am 17.01.2014
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