Die Hutmode im 19.Jahrhundert

Anfang des 19.Jahrhunderts war es nicht erwünscht, dass Frauen ihre weiblichen Reize zeigten. Auch die Haare einer Frau galten zu dieser Zeit als besonders reizvoll und anziehend. Um die Haare vor den Blicken fremder (Männer) zu schützen, trugen Frauen Hauben. Die Hauben deckte das ganze Haupthaar ab. Teilweise schützte diese Kopfbedeckung auch den Nacken und die Ohren.

Männer mussten sich zwar nicht verstecken, trotzdem hatten sie nicht wirklich freie Wahl wenn es um Ihre Kopfbedeckung ging. Einerseits wiederspiegelte die Kopfbedeckung des Mannes dessen Stand in der Gesellschaft. Andererseits drückten gewisse Kopfbedeckungen die Gesinnung ihres Trägers aus. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Heckerhut. Dieser wurde Mitte des 19. Jahrhunderts getragen um seine demokratische Gesinnung zur Schau zu tragen. Dies war aber nicht gerne gesehen und so wurde das Tragen von Heckerhüten sogar polizeilich verboten.

Bei den Damen änderte sich die Hutmode um Mitte des Jahrhunderts stark. Da die Damen nun üppige Klieder und aufwändige Frisuren trugen, wich die Haube zierlichen Minihüten. Diese konnten geschickt in den Frisuren drapiert werden.

Hutmode im 20.Jahrhundert - Das wohl abwechslungsreichste und spannenste Jahrhundert wenn es um die Hutmode geht

Anfang des 20.Jahrhunderts wird die Kleidermode wieder schmaler. Der Hut darf nun richtig auffallen. Es ist das Zeitalter der überdimensionierten Prachthüte. Ein rechter Damenhut kann schon mal den Durchmesser eines Wagenrades haben. Die Fläche der Hüte bietet massig Platz für Hutschmuck. Der Hut ein ein Statussymbol und nicht einfach eine zwechmässige Kopfbedeckung. Der Phantasie der Modisten ist kaum Grenzen gesetzt. Egal ob Spitze, exotische Federn oder Blüten, alles ist in der Hutmode erlaubt. Doch bald wird die Hutmode wieder schlichter.

In den 20er Jahren werden die Frauen selbstbewusster, sind häufig arbeitstätig. Eine Frau ist nicht mehr auf einen Mann angewiesen, den sie mit Ihren Reizen ködern musste. Diese emanzipierte Haltung wiederspiegelt sich auch in der Mode. Die Mode wird allgemein sachlicher und schlichter. Frau trägt jetzt einen Bubikopf Haarschnitt. Passend dazu einen Topfhut, der gleich die ganze Frisur versteckt.

Als die Arbeitslosigkeit in den 30 er Jahren rapide ansteigt, wird die Frau wieder zurück an den Herd gedrängt. Entsprechend wurde die Mode wieder gewagter und verspielter. Der Hut wird jetzt gerne asymetrisch und extravagant sein. Gerne werden Hüte auch schräg aufgesetzt.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kommen kleine Schiffchenhüte in Mode. Passend zu den Uniformen, die allgegenwärtig sind. Mit dem Krieg kommt aber auch die Not. Frau legt jetzt selbst Hand an und lernt in Hausfrauen Zeitschriften, wie man aus einem alten Hut doch noch eine passable Kopfbedeckung machen kann. Nach dem Krieg sind die Ressourcen so knapp, dass man sich mit einem zusammengeknoteten Kopftuch begnügen muss. Prakischerweise verstckt dieses auch gleich die ungewaschenen Haare.

In den 50er Jahren setzt Christian Dior mit siener femininen Mode neue Massstäbe. Nun ist alles erlaubt. Egal ob wagenrad grosser Prachthut, Mini-Hütchen oder Hut mit Schleier, mit Hut ist man immer korrekt gekleidet.

In der 60er und 70er Jahren wird alles ungezwungener. So auch die Kopfbedeckungen. Wer jetzt noch einen Hut trägt ist ein Spiesser. Ausserdem bekommt das Auto starken Aufschwung und einen Hut im Auto zu tragen so sinnlos wie unpraktisch. Mangels Nachfrage werden deshalb kaum mehr wirklich spannende oder extravagante Hüte produziert.

In den 80ern kommt die Kopfbedeckung langsam zurück auf die Köpfe der Leute. Allerdings nicht in Form eines Hutes, sondern als praktische Baseballmütze.

Ist Hut tragen überhaupt noch in Mode?

Das 21.Jahrhundert - der Hut kommt zurück

2005 kommt der Hut zurück auf die Köpfe der Leute. Die Hollywoodstars haben den Trilby entdeckt. Von den roten Teppichen Hollywoods schafft es der kleine Hut mit der schmalen Krempe schnell auf die Köpfe der jüngeren Generation. Hut tragen ist wieder angesagt und zwar in allen
Altersgruppen. Dies leigt einerseits daran, dass die regelmässigen Baseballkappen Träger der 80er Jahre langsam aber sicher dem Alter entwachsen sind wo die Baseballkappe noch als adäquate Kopfbedeckung bezeichnet werden darf. Andererseits findet eine Rückbesinnung auf alte Werte statt. So darf man wohl sagen, dass der Hut zu einem neuen Siegeszug angesetzt hat.

Die Hutmode 2013
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