Die Pleite der Silikon Valley Bank hat bereits Folgen
Die aufkommende Panik der Anleger wird durch die Verweise auf sämtliche Einlagensicherungen in den U.S.A. wie in Deutschland und der EU beruhigt.Die Silicon Valley Bank (SVB) und die Folgen für Deutschland
Nicht nur die Anleger bei den Firmen im DAX zeigen ihre Nervosität, die durch den Bankencrash der SVB in Kalifornien ausgelöst wurde. Auch die Politik. Gleichzeitig gelten sowohl die Reaktion der Anleger als auch deren Folgen in der Abwertung der DAX-Werte als eine längst erwartete Bereinigung des Aktienmarktes. Das bedeutet, die DAX-Werte galten inzwischen als überbewertet. Zu den heutigen Verlierern bei den DAX-Werten gehören vor allem - wie sollte es anders sein - die Banken-Aktien.
Die Silicon Valley Bank in den U.S.A. soll wenige Tage vor der Pleite seinen Mitarbeitern noch großzügige Bonifikationen ausgezahlt haben. Mit der Frage, ob das noch okay war, wird sich der Insolvenzverwalter auseinandersetzen. Derzeit steht die Bank unter Kontrolle der US-Behörden. Eine Rettung dieser Bank durch die US-Regierung wird jedoch von US-Finanzministerin Janet Yellen ausgeschlossen.
Betroffen von dieser Bankenpleite sind nun nicht nur Investoren und einige private Anleger, sondern natürlich auch die Start-up-Unternehmen, denen nun die Finanzen ausgehen. Start-ups können sich in der Regel in der Anfangsphase ausschließlich von den Geldern ihrer Investoren über Wasser halten. Der Fall der SVB gilt bereits als zweitgrößter Bankencrash in der US-amerikanischen Geschichte. In der letzten Woche musste am Mittwoch bereits die Silvergate Bank, die auf Kryptowährungen spezialisiert war, schließen. Hier in Europa steht die ohnehin wackelnde Credit Suisse kurz vor einem Crash (vergleiche Quelle 7)). Der Kurs ihrer Aktie ist bereits im Sinkflug, wie Börsianer es nennen.
Auch deshalb ist der amerikanische Präsident Joe Biden selbstverständlich sehr bemüht, für Beruhigung der Anleger in den U.S.A. zu sorgen. Er hat den Vorfall zur Chefsache erklärt und verweist auf die US-amerikanische Einlagensicherung in Höhe von 200.000 US-Dollar. Dies beruhigt die Anleger weltweit aber nur bedingt. Eine weitere Bank, die First Republic Bank in New York gilt bereits als pleite, was als Folge des Crashs in Kalifornien gewertet wird. Die Bank wurde bereits geschlossen (siehe Quelle 6)).
Gleichzeitig soll angeblich Elon Musk, Inhaber des Autoherstellers Tesla und Twitter-Eigentümer, angekündigt haben, die SVB eventuell kaufen zu wollen (siehe Quelle 5)). Ob das irgendjemanden beruhigen wird?
Was bedeutet das konkret für uns in Deutschland?
Es wird erneut (nach 2007 und 2008) deutlich, dass weltweit das gesamte Finanzsystem sehr fragil ist. Deshalb ist es immens wichtig, die persönlichen Finanzen jetzt aufzuräumen und auf eine schuldenfreie oder aber schuldenkontrollierende Basis zu stellen. Wer seine Ausgaben im Griff hat und schuldenfrei ist, hat eine gesunde Basis für die Zukunft geschaffen. Das wohl ist jedem klar. Die Deutschen gelten als Aktienmuffel. Dennoch gibt es viele Anleger, die das Fondssparen für sich entdeckt haben. Eine gute Entscheidung, denn dort sind die Fondsverwalter dafür zuständig, dass der Fonds in seinem Wert keinen allzu großen Schwankungen unterliegt. Doch auch hier gilt die maximale Einlagensicherung von 20.000 Euro - was eine Menge Geld ist, aber nur ein Mal gilt. Es sind NICHT 20.000 Euro pro Anlagekonto!
Die deutsche Finanzbehörde BAFIN hat die Silicon Valley Bank bereits geschlossen. In London hat HBSC die Kontrolle über die Filiale der SVB übernommen.
Deutlich wird hier, dass wir Bankkunden eine unglaubliche Macht haben, denn wenn wir alle innerhalb eines kürzeren Zeitraums unsere Geldanlagen (Tagesgeld, Giroguthaben, Aktien, Fonds etc.) abheben, dann bricht auch unser Bankensystem sehr schnell zusammen.
Quellen:
Bildquelle:
© wegedesleben.info
(Chanukka oder Hanukkah - das jüdische Lichterfest)
Jessica Schroth/pixelio.de
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