Die Pyramiden der Pharaonen - Die Grabmäler von Cheops, Chephren, Mykerinos und anderen Pharaonen

Ägypten, das Zweistromland im Norden Afrikas, ist ein Land mit jahrtausendelanger Geschichte. Die einst von mächtigen Pharaonen regierte Nation gewährt noch heute einen Einblick in die Blütezeit Ägyptens. Vor allem die Pyramiden, Grabstätte der gottgleichen Herrscher, lassen erahnen, wie mächtig die ägyptischen Könige waren.

Die Pyramiden von Gizeh

Auf einem Wüstenplateau, das zum westlichen Stadtrand Kairos gehört, ragen die Pyramiden von Gizeh in den Himmel. Sie zählen zu den berühmtesten und frühesten Mega-Bauwerken der Menschheitsgeschichte. Die Pyramiden dürfen sich rühmen, das letzte noch erhaltene Bauwerk der sieben Weltwunder der antiken Periode zu sein.

Die Pyramiden von Gizeh sind die Grabstätten von insgesamt drei Pharaonen aus der 4. Dynastie, nämlich Cheops, Chephren und Mykerinos. Sie wurden zwischen ca. 2620 und 2500 v. Chr. erbaut. In unmittelbarer Nachbarschaft der drei großen Pyramiden wurden zahlreiche kleinere Pyramiden, verschiedene Tempelanlagen und Grabstätten der am Bau beteiligten Künstler und Arbeiter errichtet.

Die Cheops-Pyramide

Die größte der drei Pyramiden ist die Cheops-Pyramide für den gleichnamigen Pharao. Seine Regierungszeit fällt in die Jahre zwischen 2620 - 2580 v. Chr. Die Cheops-Pyramide hatte ursprünglich eine Höhe von 147 m, durch Witterungseinflüsse ist sie heute ca. 10 m niedriger. Die Grundfläche der Cheops-Pyramide ist quadratisch und hat eine Seitenlänge von 230 m. Um sie zu bauen, wurden über 3 Millionen Steinblöcke herangeschafft, zumeist per Boot. Die gesamte Pyramide war ursprünglich mit Kalksteinplatten verkleidet, so dass das Sonnenlicht reflektiert wurde. Das Innere der Pyramide wird durchzogen von verschiedenen Gängen. Vor allem der Gang zur Königskammer, welcher auch "Große Galerie" genannt wird, ist imposant. Diese Galerie hat eine Höhe von 8,5 m und erstreckt sich auf einer Länge von 47 m. Das Herzstück der Cheops-Pyramide bildet die so genannte "Königskammer". Sie war die eigentliche Grabkammer. Experten sind sich sicher, dass Pharao Cheops hier einst beigesetzt wurde. Allerdings war der Sarkophag bei seiner Entdeckung leer. Die Mumie des Pharao, so vermuten Ägyptologen und Historiker, wurde von Grabräubern entwendet.

Die Pyramide des Chephren

Etwas kleiner als die Cheops-Pyramide ist das Grabmal von Pharao Chephren, dessen Regentschaft von etwa 2558 bis 2532 v. Chr. dauerte. Die Chephren-Pyramide hatte bei ihrer Fertigstellung eine Höhe von 143 m, heute sind es noch 136 m. Auch sie war vollkommen mit Platten aus Kalkstein verkleidet. Überreste dieser Verkleidung sind bis heute an der Spitze der Pyramide zu sehen. Bedeutung erlangte die gesamte Anlage der Chephren-Pyramide vor allem durch die Tatsache, dass ein teilweise noch erhaltener Prozessionsweg vom Tal-Tempel aus an der Sphinx vorbei bis zur Pyramide führt, also der Beerdigungszug gut nachzuvollziehen ist.

Die Pyramide des Mykerinos

Die Grabstätte von Pharao Mykerinos, der in der Zeit von 2532 – 2503 n. Chr. über Ägypten herrschte, ist die unscheinbarste und auch kleinste der drei Haupt-Pyramiden. Sie hatte zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung eine Höhe von 66 m, welche sich bis heute allerdings auf lediglich noch 62 m verringerte. Wie die Cheops- und die Chephren-Pyramide war auch die Mykerionos-Pyramide am oberen Teil mit Kalksteinplatten verkleidet. Darunter wurde die Grabstätte mit Einfassungen aus Rosengranit versehen.

Die Pyramiden von Dahschur

Ungefähr 25 km südlich von Gizeh liegt in unmittelbarer Nähe zum westlichen Nilufer das Pyramidenfeld von Dahschur. Diese Nekropole erstreckt sich entlang des Flusses auf drei Kilometern und ragt vom Nil aus ca. 1,5 km ins Landesinnere hinein.

Die Rote Pyramide von Dahschur

Die so genannte Rote Pyramide ist ein sehr gut erhaltenes Grabmal, immerhin gilt sie als älteste Grabstätte in der ursprünglichen Pyramidenform. Sie wurde von Pharao Snofru in der 4. Dynastie erbaut. Ihren Namen erhielt sie, weil sie aus roten Steinblöcken erbaut wurde. Ihr Äußeres hingegen war allerdings mit hellerem Kalkstein verkleidet. Im Innern der Pyramide befindet sich übrigens das höchste Kraggewölbe Ägyptens.

Die Knick-Pyramide des Pharao Snofru

Etwas südlich der Roten Pyramide liegt die bekannte Knickpyramide, die ebenfalls von Pharao Snofru, der während der 4. Dynastie lebte und regierte, erbaut wurde. Auf ungefähr halber Höhe besitzt sie einen leicht abgeknickten Winkel, welchem sie ihren Namen verdankt. Sie war die erste Pyramide, die nicht mehr als klassische Stufenpyramide erbaut wurde. Außen war sie mit Turakalkstein verkleidet. Diese Verkleidung ist noch heute in sehr gutem Zustand.

Die Grabstätten von Sesostris III, Amenemhet II und Amenemhet III

In Dahschur befinden sich neben der Roten Pyramide und der Knickpyramide auch noch die so genannte Schwarze Pyramide von Sesostris III, eine nur ca. 30 m hohe, aus schwarzen Nilschlammziegeln erbaute Pharaonen-Grabstätte, die bereits stark verwitterte Weiße Pyramide von Pharao Amenemhet II und die Pyramide von Pharao Amenemhet III.

Die Pyramiden von Lischt und Meidum

Die Pyramiden von Lischt, die Grablege von Pharao Amenemhet I und die Grabstätte von Pharao Sesostris I, liegen einen guten Kilometer voneinander entfernt und sind beide kaum noch als Pyramiden zu erkennen. Erst bei genauerer Betrachtung entpuppen sich die zwei ungefähr 20 m hohen Sandhügel als Bauwerke von Menschenhand.

Etwa 60 km südlich der ägyptischen Hauptstadt liegt die in die 3. Dynastie datierte Pyramide von Medum. Die Stufenform dieser Grabstätte wurde von den Erbauern aufgefüllt und vollkommen glatt verkleidet. Allerdings rutschte die Verkleidung aus Stein irgendwann ab, wodurch die heute sehr auffällige, untypische Form entstand.

Autor seit 12 Jahren
212 Seiten
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