Warum kam es zu dieser Volkserhebung?

Kunsthistorikerin Daniela KrezdornAm 29. März 1848 wurde offenbar, dass sich Fürst Anton von Hohenzollern Sigmaringen (1811-1885) nicht mehr auf sein Militär stützen konnte. Auf Betreiben von Dr. Karl Otto Würth, (1803-1884), Advokat in Sigmaringen und 1848 Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung, sowie Gustav von Hofstetter als Würths vertrautem Freund, meuterte die Mannschaft des Sigmaringer Kontingents und verlangte die Entfernung einiger bayerischer Offiziere, die Verminderung des Offizierstandes, die Einteilung des Kontingents in nur zwei Kompanien sowie bessere Kost und Unterbringung.

Der Erbprinz sagt die Untersuchungen der einzelnen Beschwerdepunkte zu, will aber mit einem meuternden Militär nicht zu tun haben und entlässt die gesamte, gerade erst einberufene Mannschaft wieder. Würth und Hoffstetter hatten somit ihr Ziel, durch Ausschaltung aller reaktionärer Elemente aus dem Elitär dem Erbprinzen ein Machtmittel aus der Hand zu nehmen, erreicht.

Zwei Fackelzüge zogen durch Sigmaringen, welche die Demokraten als Kraftprobe zwischen Monarchie und Republik werteten.

Der Erste wurde am 27. August, anlässlich der Regierungsübernahme von Fürst Karl Anton und der Zweite bewusst als Gegenstück, von Karl Otto Würth inszeniert.

Unter dem Eindruck angeblicher Erfolge von Struves und Rau, schlugen die Republikaner in Sigmaringen am 26. September los.

Nach der Flucht von Fürst und Regierung stand einer Machtübernahme nichts im Wege. Während der eintreffenden Hiobsbotschaften von Struves blanker Niederlage, seine 8-10.000 Mann werden vom 800 Mann starken badischen Militär geschlagen, mehren, suchen die Demokraten die Geschehnisse zu verharmlosen. Würth bleibt wegen Krankheit zu Hause.

Erinnern durch Straßennamen...

Die Folgen der Revolution

Die Revolution hatte kein juristisches Nachspiel. Sie bewirkte den internationalen Aufstieg des Hauses Hohenzollern. Fürst Karl Anton trat im März 1850 endgültig seine Souveränität ab. Preußen entwickelt fortan die Hohenzollerischen Lande als eine Art Schaufenster Preußens in Süddeutschland.

Quelle: Schwäbische Zeitung, Monika Hermeling vom 22.9.1998.

Die Fakten zum Bericht lieferte die Kunsthistorikerin Daniela Krezdorn, im Jahr 1998 für den Bericht in der Schwäbischen Zeitung.

 Autor: Monika Hermeling

Titelbild:

Die Revolution von 1848/49 (Geschichte kompakt)

von Uwe Puschner und Frank Lorenz Müller | 1. September 2011

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